Auf der Suche nach Zach (German Edition)
Monstergesichter. Sie schlachten Fluffy und fangen an, meine Füße zu essen. Dann wache ich auf und es ist wieder Esteban, nur dieses Mal wird er wissen, wovon ich geträumt habe. Er wird mir noch mehr Geschichten von meinen Eltern erzählen und den Monstern, die sie in Wahrheit sind und wie sie alle, die ich jemals gekannt habe, gefressen haben. Jetzt weine ich vor Angst, obwohl ich seit Jahren nicht mehr geweint habe. Ich kann nicht atmen und Fluffy ist besorgt. Aber nicht so besorgt, wie er es in einer Minute sein wird, wenn sie reinkommen und seine Kehle raus reißen....
Sie kommen rein und sind einfach nur Leute, Fremde mit ängstlichen Gesichtern. Ich hole tief Luft und warte darauf, dass sie sich in Monster verwandeln, aber sie stehen einfach nur da. Die Frau weint und der Mann hat seinen Arm um sie gelegt. Er hat schwarzes. lockiges Haar wie meines, aber da sind silberne Fäden dazwischen. Seine Augen sind dunkel und Linien zeichnen sein Gesicht, die tiefer werden, als er mich ansieht. Die Frau hat blondes Haar, hinten in einem schicken Knoten zusammengebunden, von dem ich einmal den Namen wusste. Irgendwas Französisches. Ich kann ihr Gesicht nicht sehen, weil sie es in seiner Schulter vergraben hat. „Jane”, sagt er, und dann erkenne ich ihn. Das Silber und die Linien haben mich verwirrt, weil mein Vater kein silbernes Haar und keine Linien im Gesicht hatte. Jetzt hat er sie.
Mein Atem beruhigt sich. Ich weine immer noch, aber es sind einfach nur Tränen, die aus meinen Augen fallen. Das Schluchzen hat aufgehört. Ich atme ein paar mal ruhig ein und ziehe die Sauerstoffmaske ab. Fluffy hindert mich nicht. „Bist Du o.k.?” fragt er mit gedämpfter Stimme. Ich schaue ihn nur an, dann rüber zu den Leuten. Meine Eltern, Dick und Jane. Ich wische mir das Wasser vom Gesicht. Ich bin jetzt ruhig, aber es ist diese kalte, leere Ruhe, die ich so gut gelernt habe vorzutäuschen. Ich kann sie jetzt ansehen und hoffen, dass sie sich nur dieses eine Mal nicht in Monster verwandeln und alle auffressen.
„Zach?”, fragt mein Vater unsicher.
Ich antworte nicht, aber ich sehe in seine Augen. Sie sind rot und sehen müde aus, aber er lächelt ein wenig. Es tut weh, irgendwo ganz tief in mir und ich blinzle. Ich dachte, ich wäre an Schmerz gewöhnt, aber dies ist eine andere Art von Schmerz, eine, von der ich nicht genau weiß, wie ich damit umgehen soll.
Die Frau dreht sich um und ich sehe sie an. Sie hat blaue Augen wie ich, aber jetzt sind sie rot und müde wie seine. In diesem Moment sehen sich die beiden so ähnlich. Beide sind alt, müde und traurig. Ich fühle mich auch alt, müde und traurig. Es tut weh. Ich seufze und schließe meine Augen.
Etwas berührt meine Hand und ich öffne meine Augen wieder. Es ist Mama - Jane, von Dick und Jane. Sie ist immer so böse geworden, wenn ich sie so genannt habe. Es ist aus einem alten Kinderbuch – 'Spaß mit Dick und Jane' oder so. Ihr Hund hieß aber Spot, nicht Zach. Mamas Hand ist kalt und sehr klein. Ich kann kleine Vogelknochen darin fühlen. Ich könnte diese Knochen zerdrücken ohne nachzudenken, sogar so geschwächt wie ich bin. Nach ein paar Tagen mit Essen und Ruhe fühle ich mich schon viel stärker, stärker als ich mich gefühlt habe, als ich das Leben aus Esteban gewürgt habe. Wenn ich dazu in der Lage war, dann sind ein paar kleine Knochen gar nichts. Aber ich zerdrücke sie nicht. Sie ist so klein und zerbrechlich, viel kleiner als ich mich erinnere. Ich winsele bestürzt und ihre Augen weiten sich. Sie sagt nichts, sie starrt mich nur in blankem Horror an, als ob ich es gewesen wäre, der sich in das Monster verwandelt und angefangen hätte, ihre Füße zu essen. Vielleicht hat sie recht. Vielleicht bin ich das Monster. Immerhin, keiner der beiden hat in letzter Zeit jemanden mit einer Leine erwürgt, nicht wahr?
Sie fängt wieder an zu weinen. „Oh, Zach, mein Baby”, sagt sie und legt ihre Arme um mich. Sie hält mich fest, als ob ich es sei, der zerbrechen könnte. Ihre Hand ist kalt, aber ihre Arme sind warm und ich fühle mich wie ein Vogel in einem Nest.
Gott, ich wünschte, dies wäre kein Traum.
I CH weiß, was Realität ist und dies ist nicht die Realität.
Realität ist kalt und hart. Realität ist ein Ort, an dem ich nur Schmerz und Hass kenne.
In der Realität wache ich auf. Einige Menschen sind froh, wenn sie aus ihren Albträumen in die Realität zurückkehren. Wenn aber die Realität der Albtraum ist , dann ist
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