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auf der verbotenen Insel

Titel: auf der verbotenen Insel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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der Klosterinsel gerudert sind. Zwei kräftige Jungs waren das, die schafften das in weniger als zwei Stunden.«
    Die Kinder blickten sich an. Anne kaute nervös auf der Unterlippe. Sie mußte sich zusammennehmen, daß sie ja nicht wieder irgend etwas ausplauderte. Auch Georg, stellte sie fest, war ganz rot geworden.
    Der Polizist blickte streng von einem zum anderen.
    »Aber das wißt ihr ja, daß es strikt verboten ist, auf die Insel zu rudern. Das Kloster ist so baufällig, daß die Gemeinde für niemanden mehr die Haftung übernehmen kann.«
    Julius nickte schnell. »Natürlich«, sagte er, »Ellie Black hat es uns schon erzählt. Und außerdem«, er lächelte, »außerdem sind wir viel zu schwach, um eine so weite Strecke alleine zu rudern.« Er trat einen Schritt vor.»Wie weit sind Sie denn mit ihrer Suche nach dem entführten Mädchen?« fragte er so arglos wie möglich.
    Aber anscheinend war es nicht arglos genug. Denn der Polizist wurde sofort kreidebleich. Er sah sich hastig um und hielt sofort den Finger auf den Mund. »Kein Wort, Kinder!« zischte er ängstlich. »Kein einziges Sterbenswörtchen, verstanden! Ich hätte mich hinterher schon ohrfeigen können, daß ich überhaupt davon gesprochen habe! Die Sache ist äußerst geheim! Und wir haben sowieso schon den Verdacht, daß die Verbrecher wissen, daß die Polizei eingeschaltet ist. Denn die Spur, die von der Kriminalpolizei verfolgt worden ist, hat sich in Luft aufgelöst«, er breitete die Arme aus, »einfach in Luft!«
    Georg riß erstaunt die Augen auf. »Wie merkwürdig!« sagte sie. »Und das Mädchen?«
    Der Polizist blickte betrübt. »Das ist eine traurige Sache. Wir wissen nichts. Seit drei Tagen gibt es kein Lebenszeichen von den Entführern. Sie haben noch nicht wieder Kontakt mit dem Vater aufgenommen.«
    »Das verstehe ich nicht«, sagte Richard. »Ich denke, sie wollen Lösegeld. Ich denke, sie wollen die Millionen.«
    »Natürlich, mein Junge! Aber die Übergabe muß ja möglichst geheim sein und so sicher für die Entführer, daß sie dabei nicht festgenommen werden können. Man rechnet damit, daß die Entführer sich bald wieder melden und neue Übergabebedingungen aushandeln werden. »Und währenddessen«, flüsterte Anne entsetzt, »ist das Mädchen immer noch im …«
    »Au verdammt! Jetzt habe ich mich aber gestochen!« schrie Georg und führte einen Indianertanz auf. »Hier! An den Heckenrosen! Hilfe tut das weh! Hast du ein Taschentuch, Richard? Anne, komm doch und hilf mir mal. Sieh bitte nach, ob noch Stacheln in meiner Hand sind. Aua!«
    Natürlich hatte Georg sich überhaupt nicht gestochen.
    Sie hatte nur, wirklich in der allerletzten Sekunde, verhindert, daß Anne das Geheimnis ausplauderte. Daß Anne dem Polizisten womöglich sagte, daß die Entführer sich im Kloster befinden könnten.
    Anne wurde blutrot. Sie ärgerte sich furchtbar über ihre Geschwätzigkeit und blickte furchtsam den Inspektor an. Aber der hatte nichts bemerkt. Er drehte den Motor wieder auf und winkte den Kindern zu. »Viel Spaß noch in den Ferien! Amüsiert euch schön!« Er drosselte noch einmal die Geschwindigkeit und rief gedämpft: »Und, wie gesagt: kein Sterbenswörtchen!«
    »Nein, nein!« rief Richard, »wir erzählen nichts!«
    »Puh«, sagte Julius, »das war knapp, wie?« Empört wandte er sich an Anne, die wie ein begossener Pudel dastand. »Das war wieder einmal typisch mein Schwesterherz!« schimpfte er. »Ich möchte bloß einmal wissen, warum alle Mädchen so schrecklich schwatzhaft sind!«
    Georg sprang wütend vor. »Ich bin nicht schwatzhaft!« schrie sie. »Ich kann es nicht ausstehen, daß du uns Mädchen immer in einen Topf wirfst! Warum sagst du immer, alle Mädchen sind schwatzhaft? Dann kann ich genauso sagen, alle Jungen sind gefräßig.«
    Das galt Richard, der soeben schon wieder ein Stück Schokolade auswickelte und in den Mund schob.
    Richard verzog sein Gesicht. Er grinste. »Solche Dinge«, sagte er lässig, »können mich überhaupt nicht berühren.«

XIII
Geheimnisvolle Leuchtsignale
    Es war mühselig, das lange Boot den kleinen steilen Weg zum Strand hinunterzutragen. Sie mußten immer wieder absetzen und eine Pause machen. Aber irgendwann hatten sie es doch geschafft. Sie streiften ihre Schuhe ab, zogen die Strümpfe aus und wateten ins Wasser.
    »Absetzen!« befahl Richard.
    Auf Kommando ließen sie das Boot los.
    »Es schwimmt!« schrie Georg und klatschte in die Hände. »Ich habe es ja gleich gesagt, daß

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