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Auf die Freundschaft!

Auf die Freundschaft!

Titel: Auf die Freundschaft! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annika Bühnemann
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wurde viel zu schnell erwachsen.
    Hoffentlich stellte sich die Diagnose doch noch als Fehler heraus. Ich wünschte es ihnen.
     
    ***
     
    Ich hatte Maria versprochen, den anderen nichts von ihrer Diagnose zu erzählen, weil sie es ihnen selbst erzählen wollte. Am nächsten Morgen, an einem für Januar ungewöhnlich warmen Samstag, hatte ich die Mädels am Nachmittag zu mir eingeladen.
    Karin war die erste, die um halb vier klingelte und sicherlich die einzige, die es schaffte, gleichzeitig zwei Kuchenplatten zu tragen und trotzdem den Klingelknopf zu betätigen.
    „Hallo, Kuchen!“ begrüßte ich die beiden Sahnetorten und nahm Karin eine ab.
    „Erwartest du noch eine Fußballmannschaft?“, fragte ich dann mit Blick auf die beiden Kuchenplatten.
    „Ach, ich war gerade dabei, dann hab ich ein neues Rezept ausprobiert“, grinste Karin achselzuckend. Wir brachten die Figurkiller in den Essbereich und Karin begann sogleich, Kaffee aufzusetzen, während ich mich um Tee bemühte. Doch bevor ich die Teebeutel aus dem Hängeschrank gefischt hatte, klingelte Hannah an der Tür und ich öffnete ihr. Hannah grüßte mich mit einer Umarmung und stellte ihre selbstgekauften Cupcakes auf den Tisch, bevor sie Karin ebenfalls umarmte.
    „Du siehst gestresst aus.“
    Karin lächelte und sah tatsächlich aus, als habe sie seit zwei Wochen nicht geschlafen.
    „Melanie treibt mich in den Wahnsinn mit ihrem Genöle, aber das erzähle ich euch gleich, wenn Maria auch da ist“, erklärte sie und ließ sich auf einen Stuhl fallen.
    „Ist Mike nicht da?“
    „Wer? Ich kenne keinen Mike. Ich wohne hier alleine“, antwortete ich. Seit er mit Susie zusammen war, sah ich Mike fast gar nicht mehr. Ich bereitete den Tee zu. Die Kanne stand noch nicht auf dem Tisch, da machte Maria sich durch das Türklingeln bemerkbar. Wir umarmten uns innig und ich schenkte ihr ein aufmunterndes Lächeln, das sie dringend brauchte. Ohne den Anschein zu erwecken, dass ihr größter Lebenstraum gestern geplatzt war, begrüßte sie die beiden anderen Frauen und setzte sich zu ihnen.
    „Melanie ist also eine Hormonschleuder?“
    Hannah begann das Gespräch und Karin stützte ihren Kopf in die Hände.
    „Ihr könnt es euch nicht vorstellen, so schlimm ist es zurzeit. Jedes Gespräch endet in einem Streit. Alles was ich mache, ist falsch und sie würde am liebsten ausziehen. Eine Ewigkeit in der Hölle mit Heintje-Dauerbeschallung macht mehr Spaß.“
    „Ausziehen?“, fragte ich.
    „Ich denke nicht, dass sie das ernst meint“, winkte Karin ab. „Seit sie erfahren hat, dass Mike mit Susanne geht, ist sie wie ausgewechselt. Die ersten zwei Wochen hat sie die ganze Zeit geheult. Ihr habt es ja mitgekriegt. Aber dann hat sie sich an so einen komischen Typen aus der Klasse über ihr geklammert. Vielleicht, um über den Liebeskummer wegzukommen. Erst dachte ich, das würde ihr wirklich helfen und ihr habt sie Weihnachten ja erlebt.“
    „Sie wirkte ganz glücklich“, warf Maria ein.
    „Ja, anfangs dachte ich das auch“, stimmte Karin zu. „Aber er hat keinen guten Einfluss auf sie. Die sind vielleicht zwei Wochen oder so zusammen und schon denkt sie, alt genug zu sein, um eine eigene Wohnung zu haben, ein Leben mit ihrem Freund aufzubauen und auf ihre Eltern zu verzichten. Dumm nur, dass ihr Freund wohl doch nicht so reif ist wie sie dachte.“
    Vielsagend blickte Karin in die Runde.
    „Sie hat ihn diese Woche mit einer Abiturientin beim Rumknutschen erwischt und ist ausgeflippt. Und nicht nur sie. Wenn ich den in die Finger bekomme, wird er sich wünschen, nie geboren worden zu sein!“
    Niemand in unserer Runde hatte mit dem Jungen Mitleid.
    „Ich kann keine Kinder bekommen“, platzte Maria plötzlich dazwischen und außer mir sahen sie alle erschrocken an.
    „Nein! Oh, Süße, das tut mir so leid!“ Karin sprang auf und umarmte Maria, die schon wieder Tränen in den Augen hatte. Sie berichtete von ihrem Arzttermin und der schlechten Nachricht.
    „Ich such dir mal eine Liste von wirklich guten Ärzten raus“, bot Hannah an. „Und dann lässt du dich nochmal untersuchen.“
    Ich war beeindruckt, wie gefasst Maria war.
    „Vielleicht bin ich einfach nicht dazu bestimmt, eigene Kinder zu bekommen.“, sagte sie.
    „Ja, vielleicht weiß das Schicksal, dass deine Kinder total verzogen wären und erspart uns das Desaster“, stichelte Hannah liebevoll.
    „Schlimmer als du könnten sie nicht werden“, konterte Maria.
    Maria konnte endlich

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