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Auf die Freundschaft!

Auf die Freundschaft!

Titel: Auf die Freundschaft! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annika Bühnemann
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wieder lächeln und wir alle waren froh darüber. Sie berichtete von den Untersuchungsergebnissen.
    „Ich habe es Christian heute Morgen erzählt. Er meint, wir sollten es aufgeben.“
    Wir diskutierten diesen Vorschlag, waren uns aber alle einig, dass Maria und Christian erst einmal den Schock verarbeiten sollten, bevor sie sich für oder gegen weitere Versuche entschieden.
    „In ein paar Tagen sieht die Welt schon wieder rosa und blau aus“, meinte Karin.
    „Ich hoffe, ihr habt recht“, seufzte Maria.
     
    ***
     
    Es regnete ununterbrochen. Ich nutzte die Zeit und brachte meine Papiere auf den aktuellen Stand – zumindest war das der Plan, aber zum Glück klingelte das Telefon und Hannah entriss mich dem Chaos.
    „Zieh dich um, wir holen dich ab!“
    „Natürlich, kein Problem, ich bin schon fertig“ sagte ich ironisch.
    „Ich meine es ernst, Fräulein, wir gehen ins Dubois! Ich muss euch etwas erzählen.“ Ein Edelrestaurant – das Baldinis bot ihr wohl keinen passenden Rahmen.
    „Ist ja schon gut. Gebt mir zehn Minuten. Ich muss eben Mike Bescheid sagen.“
    „Ich sagte, wir gehen ins Dubois. Also nimm dir genug Zeit, dich hübsch zu machen und dir was Schickes anzuziehen. In einer Dreiviertelstunde sind wir da.“
    Es interessierte mich, was Hannah Wichtiges zu erzählen hatte. Also begann ich, meine Haare zu waschen, zu fönen und Schminke aufzulegen. Bevor ich mich an die Kleiderfrage wagte, rief ich Mike auf dem Handy an.
    „Hallo Fremder“, begrüßte ich ihn, als er nach dem fünften Klingeln endlich abnahm. „Ich wollte dir nur sagen, dass Hannah und die Mädels mich ins Restaurant einladen wollen. Wie sieht es bei dir aus? Wann bist du zu Hause?“
    Mike schien zu überlegen.
    „Spätestens um elf“, antwortete er.
    „Spätestens um zehn“, sagte ich.
    „Oh, Mom, bitte! Um zehn bist du doch eh noch nicht zu Hause. Bitte, Mommy!“
    „Nein, ich will nicht, dass du nachts alleine durch die Stadt fährst. Du bist fünfzehn!“
    Mike schnaubte. Ich gab nach.
    „Wenn Susies Eltern dich nach Hause fahren, dann meinetwegen halb elf. Morgen ist schließlich Schule.“
    Das schien Mike zu besänftigen. Er bedankte sich und wünschte mir viel Spaß.
    Nun begann ich, mir ein passendes Outfit zurecht zu legen. Ich entschied mich für meinen weißen Blazer, ein schwarzes Tanktop mit Spitzenverzierung und eine schwarze Stoffhose. Heute durften auch meine geliebten High Heels nicht fehlen.
     
    Hannah klingelte um halb Acht und ich setzte mich auf die Rückbank des Taxis, wo mich bereits Karin erwartete. Wir holten Maria ab und saßen um zwanzig nach Acht in bester Stimmung an unserem Tisch. Jede von uns hatte ein Glas Wein vor sich, nur Marias war leer. Sie hatte es gleich am Anfang umgeworfen, als sie nach dem Brotkorb griff. Typisch. Karin hatte ihr Glas vor lauter Gerede noch nicht angerührt, während Hannah schon das zweite trank. Endlich ließ Hannah die Bombe platzen.
    „Wir haben uns heute hier versammelt“, begann sie großspurig, „um die Verbindung eines Menschen mit einer Idee zu feiern.“
    Wir sahen sie gespannt an. Hannah genoss es ein wenig zu sehr, uns auf die Folter zu spannen. Dann atmete sie tief ein und verkündete mit stolzgeschwellter Brust:
    „Ich werde meine eigene Kanzlei eröffnen!“
    Das Gekreische war so groß, wie es nur Frauen untereinander aushalten können. Jede von uns fiel Hannah um den Hals und freute sich mit ihr. Sie habe schon länger darüber nachgedacht, erzählte sie, und sei nun zu der Entscheidung gekommen, dass sie im nächsten Jahr zusammen mit einer Kollegin die Anwaltskanzlei „Limpe und Karl“ führen wolle. In ihrem Freudentaumel spendierte sie uns Champagner und Cocktails.
    „Das war aber noch nicht alles.“
    Hannah lenkte die Aufmerksamkeit wieder auf sich und sah uns verheißungsvoll an.
    „Ich hab für uns vier ein Wellness-Wochenende auf Sylt gebucht – und ich bezahle. Freitag geht es schon los!“
    Für eine Zehntelsekunde waren wir absolut sprachlos, aber dann ging das Gekreische von Neuem los. Dabei stolperte Maria bei dem Versuch, Hannah zu umarmen, über ihre am Boden liegende Tasche. Sie fiel und krallte sich an Hannahs Ärmel fest. Hannah, die damit nicht gerechnet hatte, gab dem Gewicht nach und streckte erschrocken den freien Arm aus. Damit erwischte sie Karin im Gesicht, die sich jaulend mit einer Hand die Nase hielt. Mir tat der Bauch weh von meinem Lachanfall.
    Es war das letzte Mal, dass wir dieses Restaurant

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