Auf die Freundschaft!
auf.
Kapitel 13
Der Abend im Mojito hatte viel Spaß gemacht. Nicht nur, dass ich eine großartige Veranstaltung organisiert und das Mojito durchweg positive Kritiken in den Zeitungen erhalten hatte, auch Schritt eins des Racheplans konnte umgesetzt werden und wir konnten es kaum erwarten, Schritt zwei einzuleiten.
„Ich würde so gerne zuhören“, seufzte ich.
Maria und ich saßen auf Hannahs Couch. Benny lag zwischen uns. Karin saß in einem der Sessel und Hannah suchte nach ihrem Handy.
„Das ist ein bisschen schwierig“, meinte Hannah. Sie blickte in ihre Handtasche, die auf dem Esszimmerstuhl stand und fand das vermisste Handy. „Schließlich will ich nicht, dass ihr alles hört, was wir so treiben.“
„Glaub mir, das wollen wir auch gar nicht hören“, meinte Karin abfällig. Hannah grinste sie an.
„Bei dir bin ich mir da nicht so sicher“, lachte sie und Karin war empört.
„Seit wir unsere Partnerabende machen, wie Maria es vorgeschlagen hat, läuft es bestens bei uns. Kein Bedarf also.“
„Ich habe eine Idee“, sagte ich dann. Die ganze Zeit hatte ich überlegt, wie wir Hannahs und Theos Gespräch belauschen konnten, ohne dass er uns bemerken würde.
„Du hast doch einen begehbaren Kleiderschrank.“
„Das meinst du jetzt nicht ernst!“ Hannah sah mich skeptisch an.
„Komm schon, Hannah! Wir sind ganz leise und machen keinen Mucks. Ich will nur wissen, was er sagt! Ihr könnt dann ja woanders eure Lust ausleben. Dir fällt schon was ein.“
„Mädels, ich weiß nicht. Ich halte das für keine gute Idee.“
„Leider bist du bereits überstimmt“, antwortete Maria und grinste. „Dann ruf Theo mal an.“
Theo klingelte eine halbe Stunde später an Hannahs Tür. Er hatte sich sofort ins Auto gesetzt, nachdem Hannah ihn angerufen und zu sich bestellt hatte. Karin, Maria, Benny und ich versteckten uns in dem riesigen Zimmer, das an das Schlafzimmer grenzte und bis zur Decke mit Regalen übersät war, in denen Kleidung und Schuhe lagen.
„Hättest du den Hund nicht eben ins Auto bringen können?“, fragte Karin Maria.
„Das ist zu warm. Ich wollte Benny eigentlich am Leben lassen.“
„Pst! Ab jetzt will ich niemanden mehr atmen hören“, ordnete ich an, als wir Hannahs Schritte hörten. Sie näherten sich dem Schlafzimmer.
„Du siehst wahnsinnig scharf aus“, sagte eine tiefe Stimme.
Wir linsten abwechselnd durch das Schlüsselloch. Ich sah nur ein Männerhemd und eine dunkle Stoffhose, die Hannah umarmten.
„Ich wollte dir schon lange etwas erzählen“, fing Hannah an. Theo küsste ihren Hals und ihre Schultern.
„Nur zu.“
„Ich weiß nicht, ob du Claudia Robinson kennst. Das ist die Frau von Ken.“
„Nein, die sagt mir nichts.“
„Neulich habe ich dir doch erzählt, dass ich vermute, dass ihr Mann fremdgeht. Weißt du noch?“
„Du meinst die Geschichte mit den Bahntickets?“
„Ganz genau. Jetzt pass auf, was Claudia und ich herausgefunden haben: Ken hat sie tatsächlich betrogen. Mit einem Mann.“
„Ernsthaft?“ Theo klang interessiert.
„Ich will auch mal gucken“, flüsterte Maria so leise, dass ich sie kaum verstand.
„Warte kurz“, flüsterte ich zurück und beobachtete Hannah und Theo weiter.
„Willst du damit sagen, dass…ich meine, dass Ken schwul ist?“
Hannah nickte. „Ich habe Beweise.“
„Nicht möglich! So wie ich das mitkriege, ist er ein regelrechter Schwulenhasser.“
„Wir haben herausgefunden, dass Ken sich, seit er in Deutschland ist, häufig mit einem Mann getroffen hat für eindeutige Dates. Es gibt sogar Fotos.“
„Fotos?“
„Ohne Fotos keine Beweise. Seine Abende verbringt er vornehmlich in Schwulenbars. Kennst du das Mojito ? Das ist eine Schwulenbar, die letzte Woche Neueröffnung hatte.“
„Ja, ich habe davon gelesen.“
Maria knuffte mich in die Seite und ich machte ihr Platz. Benny saß neben ihr und betrachtete sein Frauchen.
„Er war schon früher dort Stammgast, aber ich wette, jetzt ist er noch häufiger da. Warte mal kurz“, hörte ich Hannah aus dem Nebenzimmer.
„Sie holt ihr Tablet“, flüsterte Maria. „Jetzt hält sie es ihm hin.“
„Schau dir das an“, sagte Hannah. „Wir haben ihn beschatten lassen, weil seine Frau es nicht glauben wollte. Hier, auf diesem Bild steht er vor der Schwulenbar. Hier geht er rein. Hier bestellt er sich an der Theke etwas zu trinken.“
„Lass mich wieder gucken.“ Ich tippte Maria auf die Schulter,
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