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Auf die Freundschaft!

Auf die Freundschaft!

Titel: Auf die Freundschaft! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annika Bühnemann
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schwirrte und die Mädels hingen an meinen Lippen. Maria umklammerte meine Hand und drückte immer fester, je weiter ich meine Geschichte ausbaute.
    „Genial!“, rief Hannah aus und klatschte in die Hände.
    Die Vorbereitungen konnten beginnen. Mit Unterstützung der Mädels würde ich mich rächen.
     
    ***
     
    Wenige Tage später saß ich auf der Arbeit und trank meinen Kaffee. Ich plante mit allem Elan die Neueröffnung, die am kommenden Samstag stattfinden sollte. Gedankenverloren schaute ich auf das Display meines Handys. Ken hatte sich schon eine Woche lang nicht mehr gemeldet. Es war Zeit, Phase eins unseres Plans einzuläuten. Ich entsperrte den Bildschirm und wählte Kens Nummer aus dem Adressbuch aus. Ob eine SMS ausreichen würde? Vielleicht war er gerade im Gespräch und konnte keine Anrufe entgegennehmen. Andererseits war ein Telefonanruf viel persönlicher. Statt es noch weiter vor mir her zu schieben, wählte ich „Anrufen“ aus und hielt das Handy an mein Ohr.
    Es ertönte ein Freizeichen und mein Magen zog sich vor Aufregung zusammen.
    Es klingelte und klingelte und als ich gerade auflegen wollte, nahm Ken ab.
    „Claudia?“
    Seine Stimme zu hören machte mir im ersten Moment wieder Gänsehaut, aber ich konzentrierte mich auf meine Mission. Dieser Typ hat dich nicht verdient, sagte ich zu mir selbst.
    „Hallo Schatz.“ Ich hoffte, er würde mir mein Schauspiel abkaufen. „Ich habe mir das mit uns beiden noch mal durch den Kopf gehen lassen.“
    Offensichtlich hatte ich seine vollkommene Aufmerksamkeit, also sprach ich weiter. Ich erzählte ihm, dass ich ihn vermissen würde und mir mein Verhalten leid täte. Dabei musste ich nicht einmal lügen: ich vermisste ihn wirklich. Ich vermisste unsere glückliche Zeit.
    „Vielleicht sollten wir doch nochmal darüber reden“, sagte ich. „Am Samstag betreue ich die Neueröffnung einer Bar. Willst du da nicht vielleicht hinkommen?“
    Inständig hoffte ich, dass er kommen würde. Wenn er nicht zusagte, würde der ganze Plan nicht aufgehen. Er schien tatsächlich darüber nachzudenken.
    „Bitte, komm am Samstag zur Bar, dort können wir uns ungestört unterhalten. Ich vermisse dich.“
    „In Ordnung“, sagte Ken, nachdem er offensichtlich kurz nachgedacht hatte, wie ich zu diesem Sinneswandel kam. Mir fiel ein Stein vom Herzen.
    „Danke! Ich freue mich schon, dich wiederzusehen“, jubelte ich.
    Wir legten auf und ich holte einmal tief Luft.
    „Der Burger wird gebraten“, schrieb ich als Rundmail und grinste breit.
    „Ich mag mein Fleisch am liebsten blutig“, antwortete Hannah. Ich lachte.
    Was hatte ich für ein Glück, solche Freundinnen hinter mir zu wissen.
     
    ***
     
    Die Vorbereitungen für die Neueröffnung am Samstag liefen auf Hochtouren. Ich machte Überstunden und verbrachte meine Zeit damit, sicherzustellen, dass nichts schief gehen würde – sowohl was Schritt eins unseres Racheplans anging als auch die Veranstaltung selbst. Am Samstag war ich schon völlig geschafft, bevor der Abend begonnen hatte.
    Um halb sieben hatte sich bereits eine lange Warteschlange vor dem „ Mojito “ gebildet. Meine Marketingstrategie war offensichtlich aufgegangen und ich war mir sicher, dass auch viele heterosexuelle Gäste hier auf Einlass in die neueröffnete Schwulenbar warteten. Als ich mich ausgewiesen hatte, geleitete man mich zu einer Hintertür, durch die ich in den schwach erleuchteten Innenraum kam. Ronny, der neue Inhaber, kam auf mich zu. Er strahlte über das ganze Gesicht.
    „Ich bin so aufgeregt“, gestand er und ich redete ihm gut zu. Die Spannung flirrte in der Luft. Ronnys Augen leuchteten mehr denn je.
    „Ist alles soweit fertig?“ Ich nannte ihm die letzten Stichpunkte auf meiner Liste: Die Lichtanlage war überprüft und lief bereits, die Musikanlage ebenfalls, Essen und Getränke standen bereit und waren in rauen Mengen verfügbar. Es war genug Personal abgestellt und der DJ hatte alles aufgebaut und begann bereits zu spielen. Die Presse war auch eingeladen worden und ich hatte für Ronny einen Interviewtermin mit der Nordwest-Zeitung organisiert. Um sieben Uhr öffnete das Mojito seine Pforten.
     
    Die Menschen strömten in den Hauptraum, der von verwinkelten Nischen gesäumt war. An den Wänden hingen farbig beleuchtete Gemälde und unter der Theke waren Leuchtstoffröhren in Neongrün angebracht. Die Kellner gaben gegen Vorzeigen der Eintrittskarte Gratisgetränke an die Gäste aus und man hatte das Gefühl, in

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