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Auf Dunklen Schwingen Drachen1

Auf Dunklen Schwingen Drachen1

Titel: Auf Dunklen Schwingen Drachen1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: cross
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Masse von Paarungspusteln in der Gebärmutter brandig wurde. Der Tod kam früher, wenn sie bei einem Selbstmordversuch Erfolg hatten.
    Ich begann zu schluchzen.
    »Was hast du denn jetzt schon wieder?«, wollte sie wissen und warf gereizt ihr Chilimesser weg.
    »Ich will nicht, dass du gehst!«, stammelte ich unter Tränen.
    »Du wirst sterben. Alle Kiyu sterben …!«
    »Kiyu!« Sie sprang auf. »Wer hat von Kiyu gesprochen?«
    »Du hast gesagt …«
    »Ich glaube, du tust nur so, als wärst du blöd, wirklich!« Sie klopfte mit einem Knöchel gegen meine Stirn. Ihre Hände rochen bitter nach den Chilis. »Versuch, nachzudenken.«
    »Ich versuche es ja …«
    »Ich werde nicht als schmutzige Leibeigene sterben, Zarq, ganz gleich, was Dono behauptet hat. Ich werde eine Wai-Ebani Bayen, eine private Lustspenderin für einen Aristokraten. Keine Kiyu. Ich werde diese Kotzgrube weit hinter mir lassen.«
    Ihre Unterlippe zitterte, und ihre Schneidezähne, weiß, gleichmäßig und das Objekt des Neides des gesamten Töpferclans, bissen darauf. Sie sanken tiefer und tiefer. Mein Puls beschleunigte sich.
    »Wai-Ebani Bayen«, wiederholte sie, obwohl es wie eine Drohung klang, nicht wie ein ehrgeiziges Ziel. »Die berühmteste Lustspenderin der Ersten Bürger. Das werde ich sein.«
    Sie deutete auf die Eier, die in dem Trog über dem Fass lagen.
    »Hilf mir, sie herunterzuholen.«
    Meine Hände zitterten, als wir vorsichtig die Eier herunterhoben, damit die Schalen nicht brachen. Denn der Eidotter war trotz des ausgeflossenen Eiweißes noch intakt. Korhans Limia kam zu uns und fuhr die Eier weg; ihr Baby lag zufrieden in der Kapuze ihres Bitoo.
    Ich versuchte mir Waisi als Ebani vorzustellen.
    Eine Ebani ist nicht mit einer Konkubine des Archipels zu vergleichen. Eine Ebani lebt in den Frauenhäusern des Clans ihres Gebieters, oder wenn der Gebieter einer Ebani ein Aristokrat ist, dann lebt sie im Frauenflügel seines Herrenhauses. Im Gegensatz zu einer Konkubine ist sie nicht unabhängig oder erhält Lohn für ihre Dienste, muss sich dafür aber auch keine Gedanken um Wassersteuer, Gebäudesteuer oder andere geschmacklose Einzelheiten machen.
    Und anders als bei einer Konkubine ist jedes Kind, das eine Ebani aus Versehen mit ihrem Gebieter zeugt, legitim, wenngleich es auch weit tiefer in der Rangordnung steht als die Kinder, die der Gebieter mit seinen Roidan Yins zeugt, den Gärten der Kinder. Denn es ist die Pflicht jeder Roidan Yin, so viele Kinder wie möglich zu gebären.
    Eine Ebani dagegen soll sich nur der Hingabe widmen, der Ergebenheit und der exquisiten Lust. Von dem sehr begrenzten Standpunkt meiner neun Jahre aus gesehen, konnte ich mir nicht vorstellen, dass die stolze, temperamentvolle Waisi diesen Job besonders gut machen würde.
    Außerdem gab es noch die sehr große Hürde ihrer Stellung: Sie war eine Rishi, eine freigeborene Brut-Leibeigene. Nur sehr wenige Aristokraten nahmen sich eine Rishi zur Ebani. Es gab zu viele vornehme junge Frauen aus aristokratischen Familien, die nach einer solchen Stellung strebten.
    Waisi öffnete den Deckel einer Urne mit Limonenschalen. Ich warf meine gemahlene Palmrinde in das Fass mit dem Eiweiß, und eine würzige Wolke wehte mir ins Gesicht. Waisi streute etwas Limonenschale in das Fass und schüttete eine großzügige Menge Salz nach.
    »Hol den Stöpsel, aber wisch dir vorher erst die Nase, sonst tropfst du alles voll!«, befahl sie.
    Ich fuhr mir mit der bandagierten Hand über das Gesicht und hinterließ eine gelbe Spur des Heilbreis auf meiner Nase, die ich schielend betrachtete. Ich kippte den leicht ranzig riechenden Korkstöpsel auf die Seite und rollte ihn zum Fass. Zusammen hoben wir den Eiertrog herunter, setzten den Stöpsel ein und verschlossen das Loch.
    Ich stand neben Waisi und strengte mich diesmal richtig an, als wir beide die Lederriemen packten, die an der Seite des Fasses befestigt waren, und es kippten. Die Riemen knarrten, die Muskeln an unseren Armen traten hervor, und dann … bumm … fiel das Fass auf den Boden.
    Wir rollten es zwischen uns her, fanden den richtigen Rhythmus und den nötigen Abstand zwischen uns, damit wir es ständig in Bewegung halten konnten. Das Eiweiß schwappte in dem Fass und klatschte gegen die viereckigen Gitter, die in verschiedenen Abschnitten des Fasses angebracht waren.
    »Kiyu«, schnaubte Waisi verächtlich. »Ich werde es viel weiter bringen, kleine Zarq. Trotz des Blödsinns, den du gestern angestellt hast,

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