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Auf Dunklen Schwingen Drachen1

Auf Dunklen Schwingen Drachen1

Titel: Auf Dunklen Schwingen Drachen1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: cross
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Scheiben Paak. Ich war nicht so mutig und beschied mich mit einer, dazu einer Schüssel Getreide und etwas Wasser.
    Großvater Maxmisha erhob sich mühsam und begann die Verkündigung, bevor mein Getreide ausreichend aufgeweicht war. Also musste ich es noch hart herunterschlucken. Wieder hielt Mutter sich nicht an das Protokoll, ebenso wenig die Frauen, die warten mussten, bis das Getreide weich genug war, damit sie es an ihre Babys verfüttern konnten. Großvater übersah diese Verstöße immer, allerdings weiß ich nicht, ob er es aus Mitgefühl tat oder aus Kurzsichtigkeit. Ich nehme an, Letzteres, denn Großvater war nicht sonderlich mitfühlend.
    »Heute ist Sa Gikiro«, sagte er rau. »Unser Clan wird den Tag feiern, um die Drachen zu ehren. Wir gehen zum Tempel, wir kehren wieder zurück, wir verbrennen unsere Opfergaben. Eine Gruppe Arbeiter wird Holz schlagen, während ausgesuchte Töpfer Spiralflaschen herstellen, und zwar von Bayen-Qualität, die über dem Rauch gehärtet werden.«
    Die Versammelten stöhnten. Für die Fertigstellung rauchgehärteter Spiralflaschen benötigte man mehrere Tage, vor allem, wenn sie von Bayen-Qualität sein sollten. Und die dicken Äste der Kletterpflanzen von den Außenwänden unseres Hofs für das Feuer zu schlagen, war Schwerstarbeit in dieser Hitze. Die Einzige, die sich freute, war Mutter. Sie errötete und strahlte. Sie liebte es, im Dschungel zu arbeiten und sich anschließend auf die schwierige Arbeit zu konzentrieren, Spiralflaschen herzustellen, die den Ansprüchen der Aristokraten genügten.
    Obwohl ich erst neun Jahre alt war, wusste ich, dass Großvater mit dieser Verkündigung Mutter hatte eine Freude machen wollen, denn sie gehorchte seinen Proklamationen nur, wenn sie ihr gefielen. Indem er eine Verkündigung gewählt hatte, mit der sie einverstanden war, stellte er sicher, dass es keinen Widerstand gegen seinen von Drachen gelenkten Willen am heiligen Sa Gikiro geben würde. Normalerweise folgte diesen Proklamationen immer eine Wolke Pfeifenqualm, aber der Tempel verlangte am Sa Gikiro Enthaltsamkeit, sodass an diesem Tag die Luft gut roch.
    Die Sippe von Klumpfuß Ryn sammelte die leeren Essensnäpfe und Teller ein und eilte dann zur Waschecke, um sie zu säubern. Leishus Caan machte sich daran, den Hof wieder glatt zu fegen. Wir anderen kehrten ins Frauenhaus zurück und bereiteten uns für den Marsch zum Tempel vor. Die Mütter der kleinen Kinder nahmen Schüsseln mit aufgeweichtem Getreide mit, die sie geschickt unter den Falten ihres Bitoo versteckten.
    »Heho, Zarq«, sang Mutter, bückte sich und schlang einen Arm durch meinen. »Kletterpflanzenerntetag. Wir werden viel Spaß haben, nicht?«
    Das Letzte, wonach mir der Sinn stand, war eine Sichel durch insektenverseuchte Kletterpflanzen zu schlagen. Aber da ich Mutters Freude nicht dämpfen wollte, nickte ich.
    Mutter und ich begleiteten immer die Gruppe, die Holz schlug. Sie durchkämmte dann den Rand des Dschungels nach Heilrinde und Pigmentquellen, und ich musste derweil die elende Arbeit eines Jungen erledigen. Wenn meine geschickten Arme und Beine gebraucht wurden, um denen die Arbeit zu erleichtern, die wirklich männlich waren, galt ich immer als Junge.
    Mutter liebte es, den Dschungelrand abzusuchen, und verzehrte häufig mit großem Vergnügen die peinlichsten Dinge. Olingo-Termiten oder die durchsichtige, gallertartige Masse in Brallosh-Blättern, zum Beispiel. Heute war ihr Vergnügen umso größer, weil sie wusste, dass nach ihrer Rückkehr ein Dutzend Spiralflaschen im Töpferschuppen auf sie warteten, die von Händen gemacht worden waren, deren Besitzer sich nicht an die komplizierten Muster wagten, welche die Bayen auf ihren Keramiken sehen wollten.
    Als wir die Treppe zum Langhaus hinaufstiegen, warf Waisi ihr Haar zurück. »Du wirst niemals erleben, dass ich an einer Arbeitsgruppe teilnehme. Niemals!«
    Mutter lachte. »Natürlich nicht, Waisi. Da sind keine Mädchen erlaubt. Nur unser Zarq.«
    »Und du«, erwiderte Waisi vorwurfsvoll.
    »Mach deinen vorlauten Mund zu«, sagte Groß Grum Grums Li über die Schulter. »Wenn du weiter so viel redest, kommst du noch irgendwann in Schwierigkeiten.«
    Sie war klug, Groß Grum Grums Li.
    Mutter jedoch blinzelte Waisi zu und erklärte heiter: »Wir brauchen frische Bleichmittel und Pigmente. Jemand, der weiß, wo man die richtigen Dinge sammeln kann, muss den Dschungelrand absuchen. Es wäre ein Sakrileg, die Tempelfliesen mit matten Farben

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