Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Auf einem Maskenball verführt

Auf einem Maskenball verführt

Titel: Auf einem Maskenball verführt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: TESSA RADLEY
Vom Netzwerk:
rot wurde.
    An seinem Gesichtsausdruck hatte sich nichts geändert, nur ein Wangenmuskel zuckte.
    Langsam beugte er sich zu ihr und drückte seine Lippen auf ihre. Der Kuss war so besitzergreifend, dass Alyssa, ohne recht zu wissen, wie ihr geschah, die Lippen öffnete und sich auf das Spiel der Zungen einließ. Dabei zog Joshua sie fest in seine Arme. Sie spürte seine Körperwärme, die muskulöse Brust – und ihre eigene Erregung, von der sie durchflutet wurde.
    Spätestens jetzt fror sie nicht mehr.
    Leidenschaftlich fuhr er ihr mit den Fingern durchs Haar und streichelte ihr dann zärtlich den Rücken. Nie gekannte Gefühle ließen Alyssa erschauern.
    „Wie gut du riechst. Nach Pfirsichen.“ Wie schon einmal fiel ihr sein ausgezeichneter Geruchssinn auf. Tatsächlich enthielt ihr Parfüm eine solche Note. Und er roch ebenfalls sehr anziehend. Nach Wind, Meer und einem Hauch von Minze.
    Wenn doch dieser Augenblick nie vergehen würde!
    Immer intensiver wurde der Kuss, immer ekstatischer die Bewegung der Zungen – bis Alyssa fürchtete, dass ihre Knie nachgeben würden. Halt suchend klammerte sie sich an seine breiten Schultern.
    Als er den Kopf wieder hob, atmeten beide schwer. Mit den Händen umfasste er ihren Po und zog sie noch fester an sich.
    Als sie zu ihm aufblickte, merkte sie, dass er sie intensiv musterte.
    „Und, was denkst du jetzt über Alyssa Blake?“, wollte sie wissen.
    „Dass sie zu wahren Gefühlen fähig ist“, antwortete er mit rauer Stimme.
    Vor Freude machte ihr Herz förmlich einen Hüpfer. Vielleicht wollte er sie doch? Zwar schien er noch dagegen anzukämpfen, aber wer weiß?
    In diesem Augenblick erkannte Alyssa, dass Joshua Saxon ihr gefährlicher werden konnte, als sie es je für möglich gehalten hatte.
    An diesem Abend sollte Alyssa zum ersten Mal mit der Familie zu Abend essen. Als Letzte betrat sie das kleine Speisezimmer, das für Mahlzeiten im häuslichen Kreise benutzt wurde. Nur noch ein Stuhl war frei: der ihres Bruders.
    Mit einem Kloß im Hals setzte sie sich. Ihr gegenüber saß Joshua mit seiner Mutter an der rechten und Megan an der linken Seite. Alyssas Platz befand sich zwischen Phillip und Caitlyn Ross, der Kellermeisterin, die die Weine von Saxon’s Folly zu ihrer geschmacklichen Vollendung brachte.
    Freundlich erkundigte sich Caitlyn, wie sie den Tag verbracht hatte.
    „Oh, es war sehr nett“, antwortete Alyssa, während Joshua belustigt eine Augenbraue hochzog.
    Offenbar dachte er an den Kuss! Den allerdings beschrieb das Wort „nett“ nur höchst unzureichend. Er war einzigartig gewesen. Und unvergesslich. Aber Joshua gegenüber würde sie das niemals zugeben.
    Ein wenig halbherzig sagte sie: „Ich habe viel Neues erlebt“ und wurde rot. Schnell fügte sie hinzu: „Hier ist es wirklich idyllisch.“
    „Ja. Wie im Paradies.“
    Nicht ganz. Nicht ohne Roland. Doch zum ersten Mal dachte Alyssa zwar noch voll Wehmut, aber ohne hilflose Verzweiflung an ihn. Vielleicht hatte es ihr geholfen, mit Joshua über den Tod ihrer Mutter zu sprechen.
    „Hat Ihnen der Boss schon den Wasserfall gezeigt? Am besten erreicht man ihn zu Pferd, es ist wirklich ein herrlicher Ritt dorthin. Zu Fuß dauert es Ewigkeiten.“
    „Oh, ich fürchte, ich bin keine gute Reiterin.“ Ein paar Mal hatte sie als Kind Reitunterricht bekommen, doch dann reichten wegen ihrer anderen Kurse weder Zeit noch Geld dafür aus.
    „Dann nehmen Sie am besten Breeze, ein sehr gutmütiges Tier“, schlug Megan vor.
    „Ich weiß nicht recht …“ Alyssa zögerte.
    „Roland war sehr gerne am Wasserfall“, warf Kay ein. „Schon als Kind wollte er immer am liebsten dort picknicken.“
    Mit diesem Argument war Alyssas Interesse endgültig geweckt. „Na gut, ich überlege es mir“, sagte sie so beiläufig wie möglich, um sich nichts anmerken zu lassen.
    „Haben Sie Roland gekannt?“, fragte Megan.
    Alyssa erschrak. Hatte sie sich verraten? Unsicher blickte sie zu Kay, die verstummt war, und zu Joshua, der die Lippen aufeinanderpresste.
    „Äh … nein“, brachte sie endlich heraus, was sich, wie sie selbst merkte, nicht sehr überzeugend anhörte. Joshua war anzumerken, dass er ihr nicht glaubte. Doch wenigstens entging sie auf diese Weise weiteren Fragen.
    „Weißt du noch“, lenkte Kay zu Joshua gewandt ab, „wie ihr einmal nach Hause gekommen seid – und du hattest dir den Kopf aufgeschlagen? Angeblich hattet ihr irgendeinen Wettkampf ausgetragen. Bis heute weiß ich nicht, worum

Weitere Kostenlose Bücher