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Auf einem Maskenball verführt

Auf einem Maskenball verführt

Titel: Auf einem Maskenball verführt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: TESSA RADLEY
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Sie sah sich die Etiketten der vor ihr stehenden Flaschen an: ein Sauvignon Blanc, ein Cabernet Merlot und ein Semillon. Auch ein Chardonnay war dabei.
    Ob das der Wein war, von dem David gesprochen hatte?
    Nachdem der erste Ansturm abgeebbt war, trat eine kurze Pause ein. „Vielleicht habe ich alle Besucher verscheucht?“
    „Möglich …“
    „He, das sollte eigentlich ein Witz sein.“
    „Ach wirklich?“ Er lachte.
    „Joshua, warum bist du eigentlich nicht verheiratet?“, wechselte sie abrupt das Thema. Seit Freitag, als sie seinen ungezwungenen Umgang mit Caitlyn beobachtet hatte, war ihr die Frage nicht aus dem Kopf gegangen. „Oder zumindest in festen Händen? Du bist ein attraktiver Mann …“
    „Danke für die Blumen.“
    „Verstehe mich nicht falsch“, sagte sie und wurde rot. „Das soll kein Antrag sein. Ich …“
    „Ich weiß schon: reines journalistisches Interesse. Keine Angst, ich habe es nicht als Aufforderung aufgefasst.“
    „Dann ist ja gut“, erwiderte sie, um davon abzulenken, dass sie als Privatperson – und nicht als Reporterin – gefragt hatte.
    „Um deine Frage zu beantworten“, sagte er mit einem Seufzen, „bisher habe ich einfach noch nicht die richtige Frau gefunden. Für mich sind meine Eltern das Musterbeispiel für eine glückliche Ehe. Sie haben sich beim Tanzen kennengelernt und wussten sofort, dass sie füreinander bestimmt waren.“
    So einfach stellte er sich das vor! „Und du denkst, du findest deine große Liebe auch auf diese Art?“
    Er zuckte die Schultern. „Ich suche nicht danach. Aber wenn ich sie eines Tages finde, werde ich das Glück beim Schopfe packen. Und bis dahin: Halbe Sachen liegen mir nun einmal nicht.“
    „Fühlst du dich niemals einsam?“
    „Nicht wirklich. Ich gehe aus, habe Freunde …“
    „… und eine Familie“, ergänzte sie, denn das war es, worum sie ihn wirklich beneidete – nicht um Reichtum und Erfolg.
    „Ja. Sie bedeutet mir viel.“
    „Und dein Personal …“
    Beinah sanft bestätigte er: „Ja. Saxon’s Folly ist nicht nur einfach ein Betrieb, sondern viel mehr: Es ist ein Zuhause für uns alle.“
    „Und deine zukünftige Frau muss auch hierherpassen.“
    „So ist es“, bestätigte er mit einer Selbstverständlichkeit, die Alyssa beneidete. „Ich möchte nirgendwo sonst leben.“
    „Wie wäre es mit Caitlyn?“
    Überrascht sah er sie an. „Was soll mit ihr sein?“
    „Glaubst du nicht, dass ihr zueinanderpasst?“
    Er lachte. „Wie kommst du denn auf diese Idee?“
    „Na ja. Der Weingutbesitzer und die Kellermeisterin …“
    „Caitlyn ist mir durchaus sympathisch – und sie macht wirklich hervorragende Weine. Aber – wie soll ich sagen – von Anfang an gehörte sie immer zu uns Jungen. Eigentlich sehe ich sie gar nicht so sehr als Frau.“
    Alyssa traute ihren Ohren kaum. „Zu den Jungen?“ Zugegeben, Caitlyn mit ihren Jeans und Herrenhemden verkörperte mehr einen kumpelhaften Frauentyp. Aber sie war groß und schlank, hatte eine tolle Figur – und ein überaus freundliches Wesen. Vom Teint her wirkte sie fast irisch: blaue Augen, helle Haut, Sommersprossen. Und rotblondes Haar, das sie stets zu einem einfachen Pferdeschwanz zusammenband. Auch wenn sie niemals Make-up trug: Ähnlichkeit mit einem Jungen besaß sie nun wirklich nicht.
    Männer!, dachte Alyssa, und doch fühlte sie sich irgendwie erleichtert.
    „Schau mal“, sagte Joshua, „da kommen neue Kunden. Traust du es dir schon alleine zu?“
    Als sie aufblickte, sah sie, wie zwei Männer und drei Frauen, etwa Ende zwanzig, auf den Tresen zukamen. Freundlich lächelte sie ihnen zu und wies auf die Barhocker.
    „Welche Weine möchten Sie probieren?“, fragte sie und stellte fünf kleine Gläser bereit. Die beiden Männer und eine der Frauen wählten Cabernet Merlot, während die beiden anderen Frauen noch etwas unentschlossen überlegten. Dann entschied sich die eine für den Semillon, die andere für einen Sauvignon Blanc.
    Alyssa goss ein.
    „Schmeckt nach schwarzer Johannisbeere“, meinte der eine Mann.
    „Ich schmecke nur blaue Trauben“, sagte die Frau, die auch einen Merlot im Glas hatte. Alle lachten.
    „Schwarze Johannisbeere war gar nicht so schlecht“, meinte Joshua sachkundig.
    „Und der Sauvignon erinnert an Grapefruit?“, fragte eine der beiden anderen Frauen und sah Joshua mit betörendem Augenaufschlag an.
    Alyssa, die Ärger in sich aufsteigen fühlte, antwortete betont munter: „Die Sauvignon-Blanc-Weine von

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