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Auf einem Maskenball verführt

Auf einem Maskenball verführt

Titel: Auf einem Maskenball verführt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: TESSA RADLEY
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Erinnerungen für sie bedeuten – nach ihrer Rückkehr nach Auckland, wenn sie wieder voll im Berufsalltag stehen würde.
    Nach einer Weile rief Joshua: „Vorsicht!“
    Erschrocken blickte Alyssa auf den Steilhang, den sie abwärts reiten mussten.
    „Keine Angst“, ermutigte Joshua sie. „Mach einfach alles so wie ich. Du schaffst es. Ganz ruhig bleiben! Breeze ist ein sehr verlässliches Tier.“
    Während sie gleichzeitig bewundernd und ängstlich Joshua nachblickte, streckte ihre braune Stute den Hals nach vorn, senkte den Kopf und begann mit dem Abstieg. Mit nach vorn gerichteten Ohren setzte Breeze vorsichtig die Hufe auf den steinigen Untergrund. Alyssa konnte nur das Beste hoffen …
    „Hurra! Wir haben es geschafft“, rief sie erleichtert, als sie unten angelangt waren.
    Zum ersten Mal an diesem Tag lächelte Joshua ihr zu. „Aber natürlich. Glaubst du, ich hätte zugelassen, dass du in Gefahr gerätst?“
    Alyssa begann zu verstehen: Joshua – der Boss, wie er sich selbst gerne nannte – nahm freiwillig Verantwortung auf sich. Dafür, dass eine Mitarbeiterin, die sexuell belästigt worden war, nicht auch noch Klatsch und Tratsch zu ertragen hatte. Dafür, dass seine Mutter, die um ihren ältesten Sohn trauerte, sich nicht noch zusätzlich aufregen musste. Und dafür, dass Amy nicht unter möglichen Eskapaden ihres verstorbenen Verlobten zu leiden hatte. Ein echter Beschützer.
    Ob er nicht manchmal unter diesen selbst gewählten Aufgaben litt?
    „Wird dir die Last der Verantwortung nicht manchmal zu viel? Ich meine, dass du dich um die Menschen deiner Umgebung kümmerst und dich für sie einsetzt?“
    Er lächelte – das Lächeln, das Alyssa so an ihm liebte. „Ach nein. Oft brauchen Menschen nur ein bisschen Unterstützung, und sie sind zu Dingen fähig, die sie sich vorher nicht zugetraut haben.“ Augenzwinkernd wies er auf den Steilhang.
    Deshalb war er ein so fähiger und sympathischer Vorgesetzter, wie Alyssa einige Male beobachtet hatte. Er schaffte es, Leute dazu zu bringen, an sich zu glauben und das Beste aus sich herauszuholen.
    Während sie noch darüber nachsann, befanden sie sich plötzlich auf einer Lichtung. Der Wasserfall!
    Beeindruckt hielt Alyssa den Atem an. Das Wasser stürzte über einen hohen Felsen abwärts und bildete einen wunderschönen ruhigen See. Sicher war Roland oft darin geschwommen.
    Neben Joshuas Braunem blieb auch Breeze stehen.
    „Schade, dass ich keine Badesachen dabeihabe“, bedauerte Alyssa.
    „Um diese Jahreszeit ist das Wasser zum Baden sowieso noch viel zu kalt. Machen wir es uns lieber am Ufer bequem und essen eine Kleinigkeit“, sagte Joshua beim Absteigen.
    Daran hatte er gedacht? „Hast du Essen für uns gemacht?“, fragte sie.
    „Nein“, erwiderte er amüsiert. „Nicht ich. Ivy.“
    Dennoch musste er es ihr gesagt haben, während sie, Alyssa, die stets stolz auf ihr Organisationstalent war, gar nicht auf diese Idee gekommen war.
    Als Joshua ihr half, vom Pferd zu steigen, spürte sie seine kräftigen Hände um ihre Taille. Angestrengt versuchte sie, an etwas anderes zu denken, um nicht in Versuchung zu kommen …
    Während sie bequem auf einem Grashügel saß und Joshua die Pferde anband, ließ sie die Schönheit des Wasserfalles und sein beruhigendes Plätschern auf sich wirken. Ein Gefühl tiefen Friedens überkam sie, und sie sagte: „Welche Idylle. Kein Wunder, dass Roland sich so gerne hier aufgehalten hat.“
    Joshua stutzte. „Deswegen ist er nicht hergekommen. Sondern wegen der Gefahr.“
    Verblüfft sah Alyssa ihn an. „Wie bitte?“
    Er ließ sich neben ihr im Gras nieder und begann, die Satteltaschen zu öffnen. „Siehst du die Felsen dort? Roland überredete gern Freunde, kopfüber von dort oben ins Wasser zu springen.“
    Angesichts der Höhe war Alyssa blass geworden. „Verrückt“, rutschte es ihr heraus.
    „Roland brauchte den Adrenalinkick. Angst hat er nicht gekannt.“
    „Hat sich denn nie jemand dabei verletzt?“
    „Doch. Einer unserer Freunde brach sich ein Bein“, erzählte er. „Natürlich haben weder seine noch unsere Eltern je die volle Wahrheit erfahren. Und ein Mal habe ich mir den Kopf aufgeschlagen …“
    „Davon hat doch deine Mutter beim Essen erzählt. Also warst du genauso verwegen?“
    „Ich habe es für Heath gemacht. Roland hat ihn so lange gehänselt und einen Feigling genannt, bis er vor lauter Verzweiflung fast gesprungen wäre. Da habe ich mich an seiner Stelle angeboten und mich

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