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Auf einem Maskenball verführt

Auf einem Maskenball verführt

Titel: Auf einem Maskenball verführt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: TESSA RADLEY
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dabei verletzt. Genützt hat es allerdings nichts, denn Heath wollte die Schmach keineswegs auf sich sitzen lassen und ist doch noch selbst gesprungen. Na ja, so ist das, wenn man sechzehn ist und es nicht erwarten kann, erwachsen zu werden.“
    Schon damals war er also in gewissem Sinne verantwortungsbewusst gewesen und hatte sich schützend vor andere gestellt, schoss es Alyssa durch den Kopf. Und wahrscheinlich hatte er auch damals schon so umwerfend ausgesehen …
    „Hier, iss einen Bagel.“
    „Danke“, sagte sie und nahm sich einen aus der Tüte. Er war mit Avocado-Frischkäse-Creme bestrichen und mit Räucherlachs belegt und schmeckte einfach köstlich.
    Aus der Packtasche holte Joshua außerdem zwei sorgfältig verpackte Gläser und eine Flasche edlen Grauburgunder.
    Nachdem sie den Wein gekostet hatte, lobte Alyssa sein säurearmes und vollmundiges Aroma. „Ich wusste ja gar nicht, dass ihr auf Saxon’s Folly auch Grauburgunder herstellt.“
    „Nur in kleinen Mengen für ausgewählte Kunden. Wir lassen die Reben bis Anfang Mai am Stock und bekommen so echte Spitzenqualität.“ Genüsslich probierte er einen Schluck. „Und weißt du, was das Besondere ist? Alle Rebstöcke gehen auf Stecklinge zurück, die im Jahr 1886 aus dem Elsass hierher nach Neuseeland gekommen sind.“
    „Wirklich? Ist ja interessant.“
    Nach einigem Kramen in den Satteltaschen förderte Joshua ein Körbchen mit Erdbeeren und eine Frischhaltebox mit Schokosauce zutage.
    „Welch ein Luxus, hier mitten im Wald“, rief sie erfreut. Von einem Mann mit Essen versorgt zu werden hatte Alyssa schon immer gefallen. Offenbar eine unbewusste Erinnerung an alte Zeiten, in denen Männer die Familien ernährt hatten. Natürlich war Alyssa eine moderne Frau, selbstbewusst und finanziell unabhängig – und durchaus nicht darauf angewiesen. Aber dennoch genoss sie ab und zu das angenehme Gefühl, ver- und umsorgt zu werden.
    „Versuch mal“, sagte Joshua und hielt ihr eine Erdbeere hin, die er zur Hälfte in Schokolade getaucht hatte.
    Mit Appetit biss sie in die reife rote Frucht, wobei etwas von dem Saft auf ihre Lippen und Finger tropfte. Mit einem verlegenen Lächeln sagte sie: „Ganz schön saftig …“
    Als er nicht antwortete, blickte sie ihm in die glänzenden Augen, die verrieten, wie sehr auch er sich nach ihr sehnte.
    „Joshua?“, fragte sie leise und spürte eine Welle der Erregung in sich aufsteigen. Noch nie hatte ein Mann vergleichbare Gefühle in ihr geweckt.
    „Oh Gott, du bist einfach die aufreizendste Frau, die ich kenne.“
    Überrascht sah sie ihn an. „Was habe ich denn getan?“
    „In die Erdbeere gebissen“, antwortete er mit rauer Stimme.
    Alyssa wusste nicht, wie es dazu gekommen war, nur noch eines: dass sie sich dieser Situation, dem gegenseitigen Begehren, der Erregung, nicht entziehen wollte. Jetzt war nicht die Zeit für Fragen oder Bedenken. Endlich Joshuas Nähe zu genießen bedeutete ihr alles.
    Mit leisem Seufzen tauchte sie eine Erdbeere in die Schokosauce und bot sie ihm an. „Jetzt du“, flüsterte sie.
    Joshua wurde heiß. Langsam senkte er den Kopf und biss ein Stück von der Erdbeere ab, die Alyssa ihm hinhielt. Mit den geschulten Geschmacksnerven unterschied er sofort eine Vielzahl von Aromen: die saftige Frische der Frucht. Die bittere Süße der Schokolade. Die Ausgewogenheit des Burgunders. Und da war noch etwas, ganz fein, aber dennoch nicht zu leugnen: der Geschmack der … Sehnsucht!
    Joshua schluckte und blickte auf. Mit leicht geröteten Wangen steckte sich Alyssa die restliche Erdbeere in den Mund und sah ihn dabei unverwandt an.
    Vor Erregung leise stöhnend, beugte er sich zu ihr und küsste sie. Sie schmeckte so süß … Als er sich schwer atmend wieder von ihr löste, umfasste er ihr Gesicht sanft. „Sag mir, dass ich nicht aufhören soll.“
    „Hör nicht auf“, antwortete sie mit heiserer Stimme.
    Das war ihm Beweis genug: Deswegen war sie mit ihm hierhergekommen. Und er hatte gewiss nichts dagegen, denn er begehrte diese Frau wie keine vor ihr. Ein Blick von ihr genügte, und er schrieb all seine Zurückhaltung in den Wind, auf die er sonst so großen Wert legte.
    Natürlich hatte er Freundinnen gehabt und Geliebte, aber stets hatte er Wert auf einen gewissen Abstand gelegt und im Stillen gehofft, eines Tages der Richtigen zu begegnen. Aber mit Alyssa war alles anders, er konnte ihr einfach nicht widerstehen. Doch … warum ausgerechnet sie? Sie hatte den

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