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Auf einmal ist Hoffnung

Titel: Auf einmal ist Hoffnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Burk Michael
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Umhängetasche gesteckt. Kann ich sie sehen?«
    Sie schwieg und hielt seinem Blick stand.
    »Wir können nur durch gegenseitige, unbedingte Aufrichtigkeit ans Ziel kommen«, sagte er mehr zu sich selbst, »wenn wir kein Vertrauen zueinander haben, muß ich meinen Job ganz sachlich abspulen.«
    »Okay«, antwortete sie mit offenem Gesicht, »es war nur ein Kuvert.«
    »Ein Kuvert mit Inhalt?« Sein Blick war scharf.
    »Allright.« Sie rang sich dazu durch und zog es mit spitzen Fingern langsam aus der Tasche. Dann entnahm sie dem Kuvert das Schreiben, entfaltete es und hielt es ihm hin.
    Er warf einen Blick darauf, hielt das Schreiben fest und wollte es ihr aus der Hand nehmen.
    Doch sie ließ es nicht zu. »Okay?« Sie nahm es schnell wieder an sich, faltete es zusammen und schob Brief und Kuvert in die Tasche zurück. »Ist das Vertrauen wiederhergestellt?« Sie klang spöttisch.
    Er schwieg. Er hatte genug gelesen.
    Die Unterhaltung ging nur noch schleppend voran und verlor sich in Allgemeinem. Er ging voraus in die Küche. Sie hatte einen Verdacht, wollte Rocha auf die Probe stellen.
    »Wie wäre es mit einem eisgekühlten Wodka?«
    Er winkte ab. »Ich habe es schon kontrolliert. Der Kühlschrank ist außer Betrieb.« Er bekannte es offen.
    Sie gingen zurück in den Salon. Nach einer Weile kam er noch einmal auf den defekten Kühlschrank zu sprechen. »Wenn so ein Kühlschrank ausfällt, ist es gut, wenn man noch eine Kühltasche im Haus hat. Oder eine Truhe.« Es glich einer Frage.
    »Mein Vater verstand nichts von Technik. Ihm war schon der eine Kühlschrank unheimlich.«
    Draußen legte sich die Abenddämmerung über die Stadt, und der Berufsverkehr nahm zu und tönte jetzt laut herauf. Jennifer ging zum Fenster und schob es hoch. »Ich habe gar nicht gemerkt, daß es regnet. Die Luft ist sehr gut.« Sie streckte ihren Kopf zum Fenster hinaus, sah die zehn Stockwerke hinunter auf die Doppelstraße und atmete tief die frische Luft ein. Dann stellte sie sich mit dem Rücken zum Fenster. »Ich habe lange darüber nachgedacht, aber ich bin zu keinem Ergebnis gekommen.«
    »Worüber haben Sie nachgedacht?«
    »Was Sie hier eigentlich gesucht haben.«
    »Was glauben Sie?« Er war darauf bedacht, keinen Fehler zu begehen.
    »Ich gehe dabei vom Ungewöhnlichen aus. Von Ihrem besonderen Interesse an Kühlanlagen.« Sie beobachtete ihn scharf.
    Er sah sie ausdruckslos an und schwieg.
    »Drogen?« Sie machte sich über ihn lustig.
    »Nein, keine Drogen«, antwortete er knapp.
    »Dann verstehe ich das Interesse an Kühlschränken nicht.« Als er nicht antwortete, setzte sie hinzu: »Ich habe Sie nämlich beobachtet, in der Küche, am Kühlschrank.«
    »Ich führe meinen Job eben gewissenhaft aus. Zufrieden?«
    Sie antwortete nicht und schloß das Fenster. Dann zog sie ihren Mantel an. »Sind wir fertig?«
    »Ja.« Auch er nahm seinen Mantel.
    Wenig später waren sie unten auf der Straße. Den Cutlass, der auf der gegenüberliegenden Seite parkte und hinter dessen Steuer ein Mestize saß, beachtete Jennifer nicht.
    »Ich bringe Sie nach Hause«, sagte Rocha zu ihr, und als sie ablehnen wollte, wurde er bestimmt: »Unter Umständen habe ich noch Fragen an Sie.« Dann winkte er ein Taxi heran.

18
    Patrick hatte mehrmals vergeblich versucht, Jennifer telefonisch zu erreichen, zu Hause, im Studio, im Laden. Er sorgte sich um sie, fuhr hinunter ins Village, in die Prince Street. Doch auch nach wiederholtem Läuten an ihrem Haus hatte er keinen Erfolg.
    So fuhr er zurück nach Midtown, zum Plaza Hotel. Er verständigte Karen, daß sie alle zwanzig Minuten probieren solle, Jennifer zu bekommen und ihm, wenn es ihr gelang, eine Nachricht zu hinterlassen. »Gibt es bei Ihnen etwas Neues?« fragte er abschließend.
    »Nein, Sir, nichts Wichtiges«, antwortete sie sachlich, »der Mann mit dem Schnurrbart hat sich nicht mehr blicken lassen, und auch von Brown haben wir nichts mehr gehört.«
    »Wenigstens ein paar gute Nachrichten«, sagte er mehr zu sich selbst, und im gleichen Atemzug durchfuhr ihn heiß ein Gedanke. Dick Wehovsky! Er hatte vergessen, diesem smarten Mitmenschen eine entscheidende Frage zu stellen.
    Er beendete das Gespräch mit Karen und wählte die Nummer des Waldorf Astoria Hotels. Und er fühlte sich endlich einmal vom Glück begünstigt.
    »Hello?«
    »Wehovsky?«
    »Wer spricht?« kam es frostig zurück.
    »Hamilton.«
    »Sie sind falsch verbunden.«
    »Lassen Sie diese Scherze, Wehovsky, ich weiß, daß Sie es

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