Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Auf eiskalter Fährte. Abrechnung im Yukon (German Edition)

Auf eiskalter Fährte. Abrechnung im Yukon (German Edition)

Titel: Auf eiskalter Fährte. Abrechnung im Yukon (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ralph Pape
Vom Netzwerk:
skeptisch von unten herauf an. Die Männer schweigen betreten, bis sich Daniel und sein Deputy erheben. „OK. Jetzt weißt du Bescheid“, meint Daniel ernst. Ich möchte nicht in deiner Haut stecken. Du solltest von jetzt an lieber öfter hinter dich blicken. Aber auch wir werden die Augen offen halten.“

    Dann verabschieden sich die beiden Gesetzeshüter knapp und gehen zu ihren Pferden. Hierbei lächeln sie Betty kurz und gequält zu.
    Clay und Kid sitzen noch eine Weile stumm am Tisch. Jeder hängt seinen dumpfen Gedanken nach. Dann kommt Betty herein. Sie blickt Clay sorgenvoll an. „Clay, Schatz. Was ist los?“ Kid erhebt sich und meint: „Hab noch einiges zu tun. Ist viel Arbeit, bevor wir losziehen.“ Dann nickt er im Vorübergehen Betty kurz zu und verschwindet nach draußen. Clay muss nun wieder einmal seiner Frau beibringen, was geschehen ist und was sie eventuell zu erwarten haben.

    Betty lässt sich seufzend und schreckensbleich auf einen Stuhl fallen. Auch sie weiß jetzt nicht, was sie sagen soll. Der Kleine auf ihrem Arm fängt an zu schreien. Sie wiegt ihn sanft hin und her. „Ich werde Shorty erst einmal ins Bett bringen.“ Im Vorbeigehen küsst sie Clay liebevoll auf den Kopf. Der sitzt gedankenverloren da und nickt nur kurz. Was soll er auch tun? Er kann nur hoffen, dass sich alles in heiße Luft auflöst. Es sind alles nur Vermutungen. Ob Jack sich überhaupt hier blicken lässt, wo er doch weiß, dass er gesucht wird? Aber ein gewisses Unbehagen kann Clay dennoch nicht ablegen.

    Als Betty wieder hereinkommt und neben ihm Platz nimmt, ergreift er ihre Hand. „Mach dir keine Sorgen. Es ist nichts bewiesen. Und dadurch lassen wir uns nicht unterkriegen“, versucht er Betty zu beruhigen. „Sollte der Kerl wirklich auftauchen, mache ich ihn diesmal richtig fertig“, fügt er grimmig hinzu. Betty blickt ihn nur liebevoll an und tätschelt seine Hand. „Nein. Wir lassen uns nicht unterkriegen. Von nichts und niemanden. Außerdem sind ja jede Menge Männer hier. Diesmal bist du ja nicht alleine.“ Clay sieht sie gequält lächelnd an. „Sollte der Fall eintreten, dass Jack hier wirklich auftaucht, kann ich die Männer nicht mit hineinziehen Schatz. Sicher stehen sie alle auf unserer Seite. Doch das ist eine Sache zwischen mir und Jack.“
    Und damit ist das Gespräch vorerst beendet.

    Einen Tag später ziehen alle los. Es sind um die zwanzig Meilen zurückzulegen, ehe sie an dem Platz ankommen, wo die Rinder zusammengetrieben werden sollen. Big John stellt seinen Küchenwagen unter einigen kleinen Bäumen auf. Das Gelände hier ist mit dichtem Buschwerk überzogen. Mehrere unzusammenhängende Gruppen von Kiefern und Ahorn Bäumen machen die Suche nach den verstreuten Rindern immer wieder schwierig. Dazu dichtes Buschwerk, das fast undurchdringlich ist. Die Rinder können sich hier überall herumtreiben. Diese Landschaft zieht sich etliche Meilen bis zu den Hängen der hohen Berge im Nordwesten dahin.
    Die Männer haben alle Hände voll zu tun. Auf einer großen, freien Fläche war schon eine Umzäunung errichtet worden, in die nun in unregelmäßigen Abständen die Kühe mit ihren Kälbern hineingetrieben werden. Es wird in Gruppen gearbeitet. Clay und drei Cowboys reiten los und treiben die Rinder aus dem dichten Unterholz. Kid und der Rest der Männer sind damit beschäftigt, den Kälbern das Brandzeichen aufzudrücken. Bei dieser Arbeit wechseln sich die Cowboys ständig ab, sodass jeder einmal die Arbeit des anderen übernimmt. Immer weiter müssen sie in das unwegsame Gelände ausschweifen. Fast schon bis zu den felsigen, mit Geröllhalden bedeckten Ausläufern der Berge. Hier oben ist die Landschaft noch mit Schnee bedeckt, der erst langsam unter der stärker werdenden Frühlingssonne wegtaut. Bis zum Sonnenuntergang wird geritten, das Brandzeichen aufgedrückt und die gebrandeten Kälber werden dann wieder zu ihren Müttern gelassen.

    Erschöpft und hungrig versammeln sich alle am Küchenwagen. Ein großes Lagerfeuer in der Nähe spendet Wärme. Die Nächte hier oben sind immer noch kalt. Und ab und an fallen sogar noch vereinzelt Schneeflocken.
    Clay und Kid sehen sich immer wieder verstohlen in der Landschaft um. Sie sind wachsam und achten auf jede Bewegung, die ihnen verdächtig vorkommt. Doch es geschieht in diesen Tagen nichts Außergewöhnliches. Sie und die Männer sind die Einzigen hier draußen in der Wildnis. Nur das laute Muhen der Rinder in der Nähe unterbricht

Weitere Kostenlose Bücher