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Auf ewig unvergessen

Auf ewig unvergessen

Titel: Auf ewig unvergessen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Phillip Margolin
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gut ging und warum es genau in dem Jahr war, da Sie für den Senatorensitz kandidierten. Die Antwort lag auf der Hand. Ihr Schweigen wurde erkauft, und sie wurden auch dafür bezahlt, dass sie die Akten Fall Rosenmörder verschwinden ließen.«
    Colby nickte. »Exzellente Schlussfolgerungen, doch nur teilweise richtig. Es waren Belohnungen und keine Schweigegelder. Frank Grimsbo hat sich selbst hochgearbeitet, nachdem ich ihm eine Stellung beim Werksschutz besorgt habe. Polizeichef O'Malley hatte einen Herzanfall und musste in Pension gehen. Ich bin sehr wohlhabend. Wayne erzählte mir, dass John einige finanzielle Probleme hatte, und so half ich ihm. Und Wayne studierte gerade Jura, als die Entführungen und Morde stattfanden. Er schloss das Studium zwei Jahre später ab, und ich half ihm, eine Stellung in Washington zu finden, doch nicht bei mir. Wayne kam erst ein Jahr, bevor meine erste Amtsperiode ablief, zu mir. Da hatte er sich schon einen sehr guten Namen gemacht. Als Larry Merrill, mein vorheriger Assistent, wieder in eine Anwaltskanzlei in Manhattan ging, fragte ich Wayne, ob er die Stellung haben wolle. Also, Sie sehen, dass die Gründe für diese Ereignisse nicht ganz so mysteriös sind, wie Sie angenommen haben.«
    »Doch das mit den Akten stimmt.«
    »Darum hat sich Polizeichef O'Malley gekümmert.«
    »Und die Straffreiheit?«
    Auf einmal sah Colby sehr alt aus.
    »Jeder hat wohl einmal etwas getan, das er ungeschehen machen möchte. Ich denke noch immer an Hunters Point, aber ich wüsste nicht, was man hätte anders machen können.«
    »Warum haben Sie so etwas getan, Senator? Der Kerl ist kein Mensch. Sie hätten wissen müssen, dass er es wieder tut, irgendwo, irgendwann.«
    Colby drehte den Kopf in Betsys Richtung, doch er sah sie nicht. Er schaute ganz verloren drein, wie ein Mann, der eben erfahren hat, dass er an einer unheilbaren Krankheit leidet.
    »Wir wussten es, mein Gott. Wir wussten es, aber wir hatten keine Wahl.“

Teil 5 Hunters Point II
Kapitel Achtzehn
1
    Nancy Gordon hörte Glas splittern, als Peter Lake die untere Scheibe der Hintertür zerschlug, um durch die Öffnung die Tür von innen aufmachen zu können. Sie hörte die rostigen Türangeln quietschen. Sie rutschte unter das Bettlaken und versuchte, ihre Augen an die Dunkelheit zu gewöhnen, um besser zu sehen.
    Nancy war allein im Büro der Sonderkommission gewesen, als Lake zwei Stunden zuvor auftauchte und ihr erzählte, dass er vom Tod Henry Waters' in den Spätnachrichten gehört hatte. Wie geplant, erzählte Nancy, er, Peter, sei verdächtigt worden, der Rosenmörder zu sein. Als Grund gab sie die Zeitspanne zwischen seinem Nachhausekommen und dem Anruf bei der Polizei an und die Tatsache, dass er Waters' Haus observiert hatte. Lake war misstrauisch geworden, aber Nancy versicherte ihm, dass sie damit zufrieden war, dass Waters der Mörder war, und dass sie ihren Verdacht für sich behalten hatte. Dann hatte sie gegähnt und Lake gesagt, dass sie nach Hause ginge. Seitdem lag Nancy im Bett und wartete.
    Eine schwarze Hose, eine schwarze Skimütze und ein schwarzer Rollkragenpullover ließen Lake fast in der Dunkelheit verschwinden. In der Hand hielt er einen hässlichen, kurzläufigen Revolver. Nancy hörte nicht, wie er durchs Wohnzimmer kam. In der einen Sekunde war er noch nicht zu sehen, in der anderen stand Lake in der Tür zum Schlafzimmer. Als er das Licht anknipste, fuhr Nancy hoch und täuschte Überraschung vor. Lake zog die Skimütze ab.
    »Sie haben es gewusst, Nancy?« Sie starrte ihn an, als ob sein Eindringen sie überrascht hätte. »Ich kann Sie wirklich gut leiden, aber ich kann nicht das Risiko eingehen, dass Sie den Fall wieder aufrollen.«
    Nancy schaute auf den Revolver. »Sie glauben doch nicht, dass Sie davonkommen, wenn Sie eine Polizeibeamtin umbringen.“
    »Ich habe keine Wahl. Sie sind viel zu intelligent. Möglicherweise wären Sie dahinter gekommen, dass Waters unschuldig war. Dann wären Sie hinter mir her gewesen. Sie hätten vielleicht genug Beweise zusammenbekommen, um damit die Geschworenen zu überzeugen.«
    Lake ging um das Bett herum. »Legen Sie Ihre Hände auf das Bettlaken, und ziehen Sie es ganz langsam zur Seite«, befahl er ihr und bewegte die Waffe. Wegen der Hitze lag Nancy nur unter einer einfachen Decke. Sie zog sie ganz langsam und vorsichtig zurück, damit Lake die Waffe nicht sehen konnte, die sie neben ihrer rechten Hüfte verborgen hatte. Nancy trug eine Bikinihose und

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