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Auf ewig unvergessen

Auf ewig unvergessen

Titel: Auf ewig unvergessen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Phillip Margolin
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arbeiten, Alan. Wenn ich nur zu Hause sitze, werde ich verrückt.«
    Page schaute sie verwundert an. »Sie wollen sich doch jetzt nicht mit einer so komplizierten Sache wie dem Fall Darius abgeben? Sie sind viel zu verwirrt, um gute Arbeit zu leisten. Ich will Darius um alles in der Welt drankriegen, aber ich werde niemals aus einer solchen Situation einen Vorteil ziehen. Glauben Sie mir, Betsy! Über seinen Fall sprechen wir nach der Beerdigung.«
    Die Beerdigung. Betsy hatte keinen Gedanken an die Beerdigung verschwendet Ihr Bruder hatte sich um das Begräbnis ihres Vaters gekümmert. Was musste man machen? Mit wem musste man Kontakt aufnehmen?
    Page sah, wie verwirrt Betsy war, und nahm ihre Hand. Noch nie vorher hatte sie seine Augen bemerkt. Alles an ihm, von seinem schlanken Körperbau bis zu den Linien seines Gesichts, wirkte hart, doch seine Augen strahlten in einem sanften Blau.
    »Sie sehen aus, als würden Sie gleich zusammenbrechen«, meinte Page. »Ich schicke Sie jetzt nach Hause.
    Versuchen Sie, etwas zu schlafen, auch wenn Sie dazu eine Tablette nehmen müssen. Sie brauchen jetzt Ihre ganze Kraft. Und geben Sie die Hoffnung nicht auf! Sie haben mein Wort. Ich unternehme alles, was in meiner Macht steht, um Ihnen Ihr kleines Mädchen zurückzubringen.“

Kapitel Siebenundzwanzig
1
    »Tanenbaum ist Freitagabend ermordet worden«, sagte Ross Barrow, während er den Deckel von einem Plastikbecher mit schwarzem Kaffee nahm. Randy Highsmith zog einen mit Creme gefüllten Donut aus der Tüte, die Barrow auf Alan Pages Schreibtisch gestellt hatte. Es war immer noch dunkel draußen. Durch das Fenster hinter Page konnte man einen Strom von Autoscheinwerfern über die Brücken, die den Willamette River überspannten, fließen sehen. Montagmorgen, und die Pendler bewegten sich in die Innenstadt von Portland.
    »Drei Tage, ohne dass sich jemand gemeldet hat«, murmelte Page mehr zu sich selbst und sich der Konsequenzen, die sich daraus ergaben, bewusst. »Hat sich gestern Nacht in Betsys Haus etwas getan?« fragte er Barrow.
    »Eine Menge Beileidsanrufe, aber kein Entführer.«
    »Was meinen Sie dazu?« wollte Page von Highsmith wissen.
    »Erstens: Es handelt sich um eine Entführung, aber der Entführer hat sich noch nicht mit Betsy in Verbindung gesetzt. Aus Gründen, die nur er kennt.«
    »Das Kind könnte bereits tot sein«, meinte Barrow. »Der Entführer wollte ein Lösegeld erpressen, aber die Sache lief schief, und er hat es getötet.«
    »Ja«, stimmte Highsmith zu. »Oder, zweitens, er hat Kathy, ist aber nicht an einem Lösegeld interessiert.«
    »Das ist die Möglichkeit, die ich gar nicht in Betracht ziehen will«, erklärte Page.
    »Gibt es was Neues, Ross?« fragte Highsmith.
    Barrow schüttelte den Kopf. »Niemand hat jemanden gesehen, der mit einem kleinen Mädchen das Haus verlassen hat. Wir haben keine Tatwaffe und warten immer noch auf die Ergebnisse der Laboruntersuchung.«
    Page seufzte. In den letzten paar Tagen hatte er nur wenig Schlaf bekommen, und er fühlte sich völlig erschöpft.
    »Das einzig Gute an dieser verdammten Sache ist der Aufschub, den sie uns im Fall Darius bringt«, bemerkte Page. »Was stand in den Überwachungsprotokollen?«
    »Nichts, was uns helfen würde«, gab Barrow zurück. »Padovici und Kristol klebten von dem Moment an, als Darius um 6:43 Uhr morgens sein Anwesen verlassen hat, an ihm. Ich habe noch einmal mit Richter Ryder gesprochen. Er ist sicher, dass er bis halb acht mit Lisa gefrühstückt hat. Unsere Leute waren ohne Unterbrechung an Darius dran. Außerdem war Darius den ganzen Tag in seinem Büro mit Leuten zusammen. Ich habe jeden seiner Angestellten und alle Besucher zweimal befragt. Wenn sie ihm ein Alibi besorgen, dann sind sie verdammt gut.«
    »Es muss eine Antwort geben«, stöhnte Page. »Haben die Leute, die Nancy Gordon suchen, etwas herausgefunden?«
    »Nein, AI«, antwortete Barrow. »Seit sie in das Motel gezogen ist, hat sie niemand mehr gesehen.«
    »Wir wissen, dass sie noch lebt.« In seiner Stimme schwang deutlich seine Enttäuschung mit. »Sie hat, verdammt noch mal, hier angerufen. Warum kommt sie nicht her?«
    »Wir müssen langsam in Betracht ziehen, dass sie Sie angelogen hat«, meinte Highsmith. »Darius ist vielleicht doch nur ein Opfer gewesen in Hunters Point. Vielleicht war doch Waters der Mörder.«
    Page wünschte sich, er könne Highsmith und Barrow sagen, was Turner ihm mitgeteilt hatte. Dann hätten sie gewusst, dass

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