Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Auf ewig unvergessen

Auf ewig unvergessen

Titel: Auf ewig unvergessen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Phillip Margolin
Vom Netzwerk:
überprüfen. Stewart bestand darauf, vorbeizukommen und von einem chinesischen Restaurant etwas zu essen mitzubringen. Betsy wusste, dass er es tat, damit sie nicht allein war. Und sie war zu müde, es ihm abzuschlagen. Als er da war, freute sie sich über seine Gesellschaft.
    Stewart ging um halb sieben. Eine Stunde später fuhr ein Wagen auf ihren Parkplatz. Sie rannte zur Tür, in der irrationalen Hoffnung, es könnte Samantha Reardon sein, die Kathy brachte. Ein Polizeiwagen stand auf dem Parkplatz. Ein uniformierter Beamter saß hinter dem Steuer, und Ross Barrows stieg auf der Beifahrerseite aus. Er sah erschöpft aus. Betsys Herz begann wild zu schlagen. Er war bestimmt gekommen, um ihr Ricks Ermordung mitzuteilen.
    »Hallo, Detective«, begrüßte sie ihn und versuchte, beiläufig zu klingen.
    »Können wir hineingehen, Mrs. Tanenbaum?« bat Barrow.
    »Handelt es sich um Martin Darius?«
    Barrow seufzte. Er konnte sich nicht mehr erinnern, wie vielen Leuten er schon die Nachricht vom gewaltsamen Tod eines Verwandten überbracht hatte. Aber es wurde nie leichter.
    »Warum gehen wir nicht hinein?“
    Betsy führte Barrow ins Haus, der andere Beamte folgte ihnen.
    »Das ist Greg Saunders«, stellte Barrow ihn vor. Saunders nickte.
    »Möchten Sie Kaffee?«
    »Im Moment nicht, danke. Dürfen wir uns setzen?«
    Betsy ging ins Wohnzimmer. Als sie Platz genommen hatten, fragte Barrow: »Wo waren sie letzte Nacht und heute den Tag über?«
    »Warum wollen Sie das wissen?«
    »Ich habe einen ernsten Grund, das zu fragen.«
    »Ich war zu Hause.«
    »Sie waren nicht weg? Niemand hat sie besucht?«
    »Nein«, antwortete Betsy. Sie hatte Angst, Reggie Stewart zu erwähnen.
    »Sie sind verheiratet, stimmt das?«
    Betsy schaute Barrow einen Moment lang an, dann senkte sie den Blick. »Mein Mann und ich leben getrennt. Kathy, unsere Tochter, ist für ein paar Tage bei ihm. Ich habe die Ruhe und den Frieden genossen, lange geschlafen und ein bisschen gelesen. Was soll das alles?«
    »Wo halten sich Mr. Tanenbaum und ihre Tochter auf?« wollte Barrow wissen, Betsys Frage übergehend.
    »Rick hat gerade eine neue Wohnung gemietet. Ich habe mir die Adresse aufgeschrieben. Aber warum fragen Sie?«
    Betsy ließ ihren Blick zwischen Barrow und Saunders hin und her wandern. Saunders sah ihr nicht in die Augen.
    »Ist etwas mit Rick und Kathy passiert?«
    »Mrs. Tanenbaum, es fällt mir nicht leicht. Besonders seit ich Sie kenne. Die Tür zur Wohnung ihres Mannes war offen. Ein Nachbar hat ihn gefunden.«
    »Rick gefunden? Wie? Wovon sprechen Sie?«
    Barrow musterte Betsy genau.
    »Möchten Sie einen Brandy oder etwas in der Art? Sind Sie in Ordnung?«
    »Mein Gott!« rief Betsy aus und ließ den Kopf in die Hände sinken, so dass ihr Gesicht bedeckt war.
    »Der Nachbar hat Mr. Tanenbaum schon identifiziert, also können wir Ihnen wenigstens das ersparen.«
    »Wie ist es...?«
    »Er wurde ermordet. Wir müssen Sie zu der Wohnung bringen. Es gibt einige Fragen, die nur Sie beantworten können. Sie brauchen sich keine Sorgen zu machen, wir haben die Leiche schon weggebracht.«
    Betsy richtete sich plötzlich auf. »Wo ist Kathy?«
    »Das wissen wir nicht, Mrs. Tanenbaum. Deshalb müssen Sie ja mit uns kommen.«
    Die meisten Beamten von der Spurensicherung waren schon weg, als Betsy in Ricks Wohnung ankam. Zwei Beamte standen im Flur und rauchten. Betsy hörte sie lachen, als die Tür des Lifts aufglitt. Sie blickten schuldbewusst, als sie Betsy aus dem Lift treten sahen. Einer hielt seine Zigarette so, als ob er ein Beweisstück verstecken wollte.
    Die Tür zu Ricks Wohnung öffnete sich in einen schmalen Flur. Das Ende des Flurs verbreiterte sich in ein großes Wohnzimmer mit großen Fenstern. Im Flur brannte Licht, und Betsy sah sofort das Blut. Es war zu einem großen braunen Fleck getrocknet. Da ist Rick gestorben. Sie blickte schnell wieder hoch und folgte Barrow, als er über den Fleck schritt.
    »Hier herein«, sagte er und deutete auf das Gästezimmer. Betsy betrat den Raum. Sie sah Kathys Büchertasche. Eine dreckige Jeans und ein grüngestreiftes Hemd mit langen Ärmeln lagen zusammengeknüllt in einer Ecke auf dem Boden. Während der Fahrt hierher hatte sich Betsy gefragt, ob sie Tränen würde vortäuschen können, wenn es soweit war. Sie hätte sich keine Sorgen zu machen brauchen.
    »Das gehört Kathy«, brachte sie schließlich hervor. »Sie war so stolz, weil sie alles allein gepackt hatte.«
    An der Wohnungstür gab

Weitere Kostenlose Bücher