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Auf ewig unvergessen

Auf ewig unvergessen

Titel: Auf ewig unvergessen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Phillip Margolin
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Nancy Gordon die Wahrheit sagte.
    »Erinnern Sie sich, ich habe die Vermutung geäußert, dass Nancy Gordon unser Mörder ist, AI«, fuhr Highsmith fort. »Ich denke, wir sollten sie ernsthaft in Betracht ziehen. Mir fällt keine Begründung ein, warum sie wusste, dass Lisa Darius in dem Keller lag, es sei denn, sie hat sie selbst dort hingebracht.
    Was ist, wenn sie Lisa besucht und sie überredet hat, mit ihr zu Martins Haus zu gehen und nach Beweisen zu suchen, damit er verurteilt wird? Sie gingen durch den Wald. Lisa wusste, wie die Alarmanlage ausgeschaltet wird. Martin Darius ist den ganzen Tag im Büro, und das Haus ist leer. Nancy tötet Lisa, um Darius hereinzulegen, wartet, bis er zurückkommt, und ruft dann hier an. Der einzige Makel an dem Plan ist, dass Nancy Gordon nichts von der Polizeiüberwachung wusste.«
    »Nancy hat diese Frauen nicht umgebracht«, beharrte Page. »Darius hat sie getötet, und er wird nicht davonkommen.«
    »Ich behaupte nicht, dass Darius unschuldig ist. Ich sage, dass dieser Fall immer weniger Sinn ergibt, je länger man darüber nachdenkt.«
    Alan Page blickte auf seine Uhr. In Washington war es jetzt halb elf. »Das führt doch zu nichts. Ich will zu Rick Tanenbaums Beerdigung gehen. Und außerdem, ob Sie mir glauben oder nicht, ich habe noch einige Arbeit zu erledigen, die weder mit Martin Darius noch mit Puck Tanenbaums Mörder zu tun hat. Informieren Sie mich sofort, wenn es etwas Neues gibt!«
    »Soll ich Ihnen ein Donut hierlassen?« wollte Barrow wissen.
    »Sicher, warum nicht? Da ist mir heute wenigstens etwas Gutes widerfahren. Jetzt macht, dass ihr rauskommt, und lasst mich arbeiten!«
    Ross Barrow reichte Alan Page ein Donut und folgte Highsmith auf den Flur. Sobald sich die Bürotür geschlossen hatte, wählte Page die Nummer von Senator Colbys Büro und verlangte nach Wayne Turner.
    »Mr. Page, was kann ich für Sie tun?« meldete sich Turner. Page bemerkte die Anspannung in der Stimme des Assistenten des Senators.
    »Ich habe das ganze Wochenende über die Informationen, die Sie mir gegeben haben, nachgedacht. Die Lage hier ist verzweifelt. Selbst meine eigenen Leute beginnen an Darius' Schuld zu zweifeln. Wir wissen, dass Darius in Hunters Point drei Menschen umgebracht hat, seine Frau und seine Tochter eingeschlossen, aber der Richter hier sieht in ihm ein unschuldiges Opfer und mich als jemanden, der unter Verfolgungswahn leidet. Wenn Darius freikommt, dann wird er ohne Zweifel wieder morden. Ich sehe keine andere Möglichkeit, als den Senator in den Zeugenstand zu rufen.«
    Die Leitung blieb einen Moment stumm. Als Wayne Turner zu sprechen begann, klang er niedergeschlagen.
    »Ich habe mit Ihrem Anruf gerechnet. Wenn ich an Ihrer Stelle wäre, würde ich das gleiche tun. Darius muss gestoppt wer- den. Aber vielleicht gibt es eine Möglichkeit, den Senator zu schützen. Betsy Tanenbaum scheint mir ein Mensch mit Verantwortungsgefühl zu sein.«
    »Das ist sie, aber ich würde nicht auf sie zählen. Jemand hat am Freitag ihren Mann ermordet und ihre kleine Tochter entführt.«
    »Mein Gott! Wie geht es ihr?«
    »Sie versucht, damit fertig zu werden. Die Beerdigung ihres Mannes ist heute Nachmittag.«
    »Das macht die Angelegenheit komplizierter. Ich hatte gehofft, wir könnten sie dazu bringen, Richter Norwood unter Ausschluss der Öffentlichkeit von dem Straffreiheitsabkommen zu berichten. Damit er die Information benutzen kann, um eine Kaution abzulehnen, ohne dass die Öffentlichkeit davon erfährt.«
    »Ich weiß nicht«, meinte Page zögernd. »Man halst sich eine Menge Probleme mit der Verfassung auf, wenn man versucht, die Presse zu knebeln. Außerdem musste Darius sein Einverständnis geben. Ich kann mir vorstellen, dass er versucht, Senator Colby zu Fall zu bringen.«
    »Denken Sie mal darüber nach. Der Senator und ich haben darüber gesprochen. Wir sind vielleicht in der Lage, dem Sturm zu trotzen, aber nur, wenn es unbedingt notwendig ist.«
2
    Sturmwolken warfen dunkle Schatten auf die Gesichter der Trauergäste, als die Beerdigung begann. Dann setzte leichter Regen ein. Ricks Vater öffnete seinen Schirm für Betsy. Der Wind wehte kalte Tropfen darunter, doch Betsy bemerkte sie nicht. Sie versuchte, sich auf die Chorale zu konzentrieren, aber ihre Gedanken wanderten immer wieder zu Kathy. Sie war dankbar für die Besorgnis, die jeder am Schicksal ihrer Tochter gezeigt hatte, doch jedes Mal, wenn sie erwähnt wurde, war es, als stieße man Betsy ein

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