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Auf ewig unvergessen

Auf ewig unvergessen

Titel: Auf ewig unvergessen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Phillip Margolin
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Frau?« fragte Page zögernd. »Könnte es Nancy Gordon sein?«
    »Es ist keine Frau, AI.«
    »Wie bitte?“
    »Es ist ein Mann, ebenfalls nackt. Drei Finger wurden ihm abgeschnitten, sein Gesicht und die restlichen Fingerkuppen sind mit Säure weggeätzt. Wir werden viel Glück brauchen, um ihn identifizieren zu können.«
    Page sah Ross Barrow durch den Schlamm stapfen und stieg aus dem Wagen.
    »Hören Sie schon auf, Ross?«
    »Da unten gibt's nichts mehr. Sie können es sich ansehen, wenn Sie wollen.«
    »Ich war sicher, dass Nancy Gordon... Es ergibt keinen Sinn. Sie hat sich diese Adresse notiert.«
    »Vielleicht hat sie sich hier mit jemandem getroffen, und sie sind dann zusammen weggefahren«, gab Barrow zu bedenken.
    »Es gibt keine Fußspuren«, erinnerte ihn Highsmith. »Vielleicht hat sie den Weg nicht gefunden.«
    »Haben Sie irgendwas dort unten gesehen, was uns einen Hinweis auf den Täter gibt?«
    »Nichts, AI. Ich nehme an, alle vier sind woanders umgebracht und dann hierher transportiert worden.«
    »Wie kommen Sie darauf?«
    »Bei einigen der Leichen fehlen Organe. Die haben wir nicht gefunden, auch keine Knochensplitter oder Fleischstücke. Niemand kann den Platz so sauber aufgeräumt haben.«
    »Glauben Sie, dass wir genug haben, um Darius zu verhaften?« wollte Page von Highsmith wissen.
    »Nicht ohne Nancy Gordon oder ein paar klare Beweise aus Hunters Point.«
    »Was ist, wenn wir sie nicht finden?« fragte Page ängstlich.
    »Im Zweifelsfall können Sie beschwören, was Nancy Ihnen erzählt hat. Damit kriegen wir vielleicht einen Haftbefehl. Sie ist bei der Polizei; sie ist glaubwürdig, aber ich weiß nicht recht. In dieser Sache sollten wir nichts überstürzen.«
    »Und wir haben auch keinen Hinweis auf eine direkte Beziehung zwischen Darius und den Opfern«, ergänzte Barrow. »Dass wir sie auf einem Baugelände des Darius Bauunternehmens gefunden haben, beweist gar nichts. Besonders, da es verlassen ist und jeder hinein konnte.“
    »Ist inzwischen sicher, dass Darius und Lake ein- und dieselbe Person sind?« fragte Page Barrow.
    »Ja, die Fingerabdrücke stimmen überein.«
    »Na, das ist doch schon etwas«, warf Highsmith ein. »Wenn wir feststellen, dass die Reifenabdrücke zu einem von Darius' Wagen passen...«
    »Und wenn wir Nancy Gordon finden«, fügte Page hinzu und starrte in die Baugrube. Verzweifelt wünschte er sich, dass Nancy am Leben sei, aber er war schon zu lange im Geschäft der brutalen Morde und vergeblichen Hoffnungen, als dass er sich an einen Strohhalm klammern würde.

Kapitel Acht
1
    »Detective Lenzer, hier spricht Alan Page aus Portland, Oregon. Wir haben kürzlich schon miteinander telefoniert.«
    »Stimmt. Ich wollte Sie gerade anrufen. Die Akten, nach denen Sie sich erkundigt haben, gibt es nicht mehr. Wir haben vor sieben Jahren alles auf Computer umgestellt, aber ich habe trotzdem noch einmal alles überprüft. Als ich sie nicht in der Liste finden konnte, habe ich eine Sekretärin ins Archiv geschickt, aber es existiert keine Karteikarte für die Akten und auch keine Akten.«
    »Sind sie von jemandem entliehen worden?«
    »Wenn dem so ist, dann sicher nicht ordnungsgemäß. Wenn man eine Akte entnimmt, muss man das ins Bestandsbuch eintragen für den Fall, dass ein anderer die Akte ebenfalls braucht. Ein solcher Eintrag existiert aber nicht.«
    »Könnte Detective Gordon die Akten entnommen haben? Sie hatte eine Fingerabdruckkarte bei sich, die möglicherweise aus den Akten stammt. Die Akten sind nicht bei ihren Sachen hier im Präsidium, und es ist nicht erlaubt, Akten mit nach Hause zu nehmen, außer man trägt sie ins Bestandsbuch ein. Es gibt keinen Hinweis darauf, dass jemand diese Akten ausgeliehen hat. Außerdem, wenn es sich, wie Sie sagen, um sechs ermordete Frauen handelt, dann wäre das der bedeutendste Fall, den wir hier jemals hatten. Dann reden wir hier über Akten, die wahrscheinlich ein ganzes Regalbrett einnehmen, vielleicht sogar mehr. Warum sollte sich Nancy mit einer solchen Menge Zeug abquälen? Teufel noch mal, man würde ein paar Koffer brauchen, um das wegzuschaffen.«
    Page dachte darüber nach. »Sind Sie sicher, dass die Akten nicht im Archiv sind? Könnten sie nicht lediglich falsch abgelegt worden sein?“
    »Die Akten sind nicht im Archiv, glauben Sie mir. Die Person, die nachgesehen hat, hat alles genau überprüft, und ich selbst habe mich auch noch vergewissert.«
    Page wartete einen Moment, dann beschloss er, Lenzer

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