Auf ewig unvergessen
leitet, an und fragen ihn, ob ich hereinkommen
kann?« Das väterliche Lächeln des Polizisten verschwand, sein Blick
wurde kalt, aber er ging zu seinem Wagen und hängte sich an
das Funkgerät. Kaum eine Minute später kam er zurück. Er sah
nicht gerade glücklich aus. »Detective Barrow meint, Sie können reinkommen.« »Danke«, sagte Betsy höflich. Als sie anfuhr, sah sie im
Rückspiegel das Gesicht des Polizisten, der ihr nachstarrte.
Da Betsy die alte Backsteinmauer und die Ornamente an dem schmiedeeisernen Tor gesehen hatte, nahm sie an, dass Darius in einem vornehmen Haus aus der Kolonialzeit wohnte. Was sie aber vorfand, war eine Ansammlung von Glas und Stahl, mit scharfen Kanten und verwegenen Biegungen, die nicht das Mindeste mit dem neunzehnten Jahrhundert zu tun hatte. Sie parkte neben einem Streifenwagen fast am Ende der geschwungenen Auffahrt. Ein Steg, der von einer blauen Markise überdacht war, führte von der Auffahrt zur Haustür. Betsy schaute durch ein Glasdach, während sie über den Steg zum Haus ging, und sah eine Reihe von Polizeibeamten am Rande eines Swimmingpools im Haus stehen.
Einer der Beamten erwartete Betsy an der Eingangstür. Er führte sie ein paar Stufen in ein großzügiges Wohnzimmer hinunter. Darius stand vor einem riesigen abstrakten Gemälde, das in lebhaften Rot- und grellen Grüntönen gehalten war. Neben ihm stand eine schlanke Frau in Schwarz. Ihr glänzendes schwarzes Haar fiel über ihre Schultern. Ihre Sonnenbräune zeigte, dass sie erst vor kurzem in den Tropen Ferien gemacht hatte. Sie war hinreißend schön.
Das konnte man von dem Mann, der neben Darius stand, nicht behaupten. Er hatte einen Bierbauch und ein Gesicht, das besser in eine billige Bar denn in diese Umgebung passte. Er trug einen zerknitterten braunen Anzug und ein weißes Hemd. Seine Krawatte hing schief. Er hatte seinen Regenmantel nachlässig über die Lehne eines schneeweißen Sofas geworfen.
Bevor Betsy noch etwas sagen konnte, reichte ihr Darius ein zusammengerolltes Stück Papier.
»Ist das ein rechtmäßiger Durchsuchungsbefehl? Ich erlaube niemandem, in meinem Privatbesitz herumzuschnüffeln, bevor Sie sich nicht das Ding angesehen haben.«
»Ich bin Ross Barrow, Mrs. Tanenbaum«, stellte sich der Mann im braunen Anzug vor. »Der Durchsuchungsbefehl ist von Richter Reese unterschrieben. Je schneller Sie ihrem Klienten klarmachen, dass die Sache in Ordnung ist, desto früher sind wir hier wieder weg. Ich hätte schon anfangen können, aber wir haben auf Sie gewartet, damit Mr. Darius während der Durchsuchung einen Rechtsbeistand hat.«
Betsy war klar, wenn Darius ein schwarzer Dealer statt eines prominenten weißen Geschäftsmannes gewesen wäre, dann hätte das Haus schon wie ein Schlachtfeld ausgesehen. Jemand hatte Barrow angewiesen, in diesem Fall sehr zurückhaltend vorzugehen.
»Der Durchsuchungsbefehl scheint in Ordnung zu sein, aber ich möchte die Beschuldigung sehen«, erklärte Betsy und fragte nach dem Dokument, dass die Polizei vorlegen musste, um einen Richter davon zu überzeugen, dass eine Durchsuchung angemessen war. Dieses Schriftstück musste eine Begründung für die Durchsuchung enthalten und außerdem erklären, für welches Verbrechen man Beweise zu finden glaubte.
»Tut mir leid, aber das Beschuldigungsdokument ist versiegelt.«
»Können Sie mir zumindest den Grund für die Durchsuchung nennen? Ich meine, wie lautet die Anklage?«
»Es gibt noch keine Anklage.«
»Kommen Sie, treiben wir keine Spielchen, Detective. Sie behelligen einen Mann wie Martin Darius doch nicht ohne Grund.«
»Sie müssen sich in diesem Fall an den Bezirksstaatsanwalt Page wenden, Mrs. Tanenbaum. Mir wurde gesagt, dass ich alle Anfragen an ihn verweisen soll.«
»Wo kann ich ihn erreichen?«
»Tut mir leid, das weiß ich nicht. Wahrscheinlich ist er zu Hause, aber ich bin nicht autorisiert, Ihnen seine Privatnummer zu geben.«
»Was soll dieser Scheiß?« fragte Darius aufgebracht.
»Beruhigen Sie sich, Mr. Darius«, beschwichtigte ihn Betsy. »Der Durchsuchungsbefehl ist rechtens, und die Polizei darf sich hier umsehen. Wir können nichts dagegen machen. Wenn sich herausstellen sollte, dass an der Beschuldigung etwas faul ist, dann können wir jeden Beweis, den sie finden, ablehnen.«
»Beweise für was?« bemerkte Darius. »Sie sagen mir nicht, nach was sie suchen.«
»Martin«, sagte die Frau in Schwarz und legte ihre Hand auf seinen Arm. »Lass sie doch suchen,
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