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Auf ewig unvergessen

Auf ewig unvergessen

Titel: Auf ewig unvergessen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Phillip Margolin
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Page in das Büro des Motels ging. Ein rundlicher Mann in einem karierten Hemd stand hinter dem Empfangsschalter. Page zeigte dem Manager seine Marke und stellte eine Frage. Highsmith sah, wie dieser den Kopf schüttelte. Page sagte offenbar noch etwas. Der Manager verschwand in ein Hinterzimmer und kam mit einem Regenmantel wieder. Er nahm einen Schlüssel von einem Haken an der Wand. Page folgte dem Mann nach draußen und gab Highsmith ein Zeichen.
    Highsmith warf die Wagentür zu und rannte zu dem Überbau des ersten Stocks, der Schutz vor dem Regen bot. Nancy Gordons Zimmer war um die Ecke herum im Erdgeschoß des Motels. Highsmith kam dazu, als der Manager an die Tür klopfte und Nancys Namen rief. Es erfolgte keine Antwort. Das Fenster lag zum Parkplatz hin, die grünen Vorhänge waren geschlossen. Ein Schild »Bitte nicht stören« hing am Türknopf.
    »Miss Gordon!« rief der Mann noch einmal. Er wartete einen Augenblick, dann zuckte er mit den Schultern. »Soweit ich weiß, ist sie den ganzen Tag nicht dagewesen.«
    »In Ordnung«, sagte Page. »Lassen Sie uns rein!«
    Der Manager öffnete die Tür mit seinem Schlüssel und trat zur Seite. Der Raum lag im Dunkeln, aber jemand hatte das Licht im Badezimmer angelassen, das jetzt einen fahlen Schein in das leere Zimmer warf. Page schaltete das Licht ein und sah sich um. Das Bett war unbenutzt. Nancys Koffer lag geöffnet auf der Ablage neben dem Kleiderschrank. Page ging ins Badezimmer. Eine Zahnbürste, Zahnpasta und Make-up befanden sich auf der Konsole des Waschbeckens. Page zog den Duschvorhang zur Seite. Eine Flasche mit Shampoo stand in der Dusche. Page verließ das Bad.
    »Sie hat ihre Waschsachen ausgepackt. Eine Flasche mit Shampoo steht in der Dusche. Sie gehört nicht zum Motelinventar. Sieht aus, als hätte sie eine Dusche nehmen wollen, sobald sie ausgepackt hatte.«
    »Dann hat sie jemand dabei unterbrochen«, bemerkte Highsmith und deutete auf die halboffene Schublade des Kleiderschranks. Ein paar Kleidungsstücke lagen darin, während andere sich noch im Koffer befanden.
    »Sie hatte eine Aktentasche dabei, als sie mich besuchte. Sehen Sie die hier irgendwo?«
    Die zwei Männer durchsuchten den Raum, ohne fündig zu werden.
    »Sehen Sie mal hier!« rief Highsmith, der neben dem Nachttisch stand. Page schaute sich den Notizblock mit dem Zeichen des Motels an, der neben dem Telefon lag.
    »Sieht aus wie eine Wegbeschreibung und eine Adresse.«
    »Nicht anfassen. Ich will die Spurensicherung hier haben. Bis wir Genaueres wissen, behandeln wir das hier wie einen Tatort.«
    »Es gibt keine Anzeichen für einen Kampf.«
    »Bei den verschwundenen Frauen haben wir auch keine gefunden.«
    Highsmith nickte. »Ich rufe vom Motelbüro aus an, falls Fingerabdrücke auf dem Telefon hier sein sollten.«
    »Haben Sie eine Ahnung, wo das ist?« fragte Page, als er die Notiz auf dem Block noch einmal gelesen hatte.
    »Ja, das weiß ich. Erinnern Sie sich, was ich Ihnen über die Häuser erzählt habe, die Darius niedergewalzt hat? Das scheint mir die Adresse zu sein.«
    »Was ist jetzt dort?«
    »Ein großer freier Platz. Als die Nachbarn sahen, was Darius angerichtet hatte, rasteten sie aus. Es hat Proteste gegeben, Klagen wurden eingereicht, doch Darius baute unbeeindruckt weiter. Drei Wohnhäuser hat er hochgezogen, aber irgendjemand hat sie angesteckt und abgebrannt. Seitdem ruhen die Bauarbeiten.“
    »Die Sache gefallt mir nicht. Wie konnte jemand wissen, wo sich Nancy aufhielt? Ich habe ihr das Lakeview vorgeschlagen.«
    »Sie könnte jemanden angerufen haben.«
    »Nein. Ich habe mich bei dem Manager erkundigt. Von hier wurden keine Gespräche geführt, außerdem kannte sie niemanden in Portland. Deshalb ist sie zu mir gekommen. Sie hat angenommen, dass die Person, die ihr den anonymen Brief geschrieben hat, sie am Flughafen abholen würde, aber dort hat sich niemand mit ihr in Verbindung gesetzt. Ein Bericht über mich und meine Anschrift war ebenfalls in dem Brief. Wenn sie jemanden sonst gekannt hätte, dann hätte sie die Nacht dort verbracht.«
    »Dann muss ihr jemand vom Flugplatz zu Ihnen gefolgt sein und dann weiter bis hierher.«
    »Das ist anzunehmen.«
    »Was ist, wenn die Person gewartet hat, bis Nancy im Motel war, und sie dann angerufen und zu dem Baugelände bestellt hat.«
    »Oder die Person kam hierher, schlug Nancy vor mitzukommen oder brachte sie mit Gewalt von hier fort.«
    »Nancy Gordon ist Polizeibeamtin«, warf Highsmith ein. »Ich

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