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Auf ewig unvergessen

Auf ewig unvergessen

Titel: Auf ewig unvergessen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Phillip Margolin
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    »Nennen Sie mich Betsy.«
    »Ich bin Lisa, Martins Ehefrau. Was geht hier vor? Warum nehmen die Martin mit?«
    Lisa Darius wirkte verstört, doch Betsy sah dennoch keine Tränen in ihren Augen. Sie wirkte eher wie eine Hostess, deren Party ein absoluter Reinfall war, als eine Frau, deren Ehemann gerade wegen mehrfachen Mordes verhaftet worden war.
    »Sie wissen genauso viel wie ich, Lisa. Hat die Polizei irgendwas erwähnt, warum sie hierhergekommen ist?«
    »Sie sagten... Ich kann mich nicht erinnern, was sie sagten. Sie fragten uns über die drei Frauen aus, die auf einer von Martins Baustellen gefunden worden sind.«
    »Das geht in Ordnung«, beruhigte sie Betsy. Plötzlich fiel ihr ein, warum die Namen, die Barrow genannt hatte, so vertraut geklungen hatten.
    »Martin kann damit nichts zu tun haben. Wir kennen die Millers. Sie waren in diesem Sommer auf unserer Yacht. Das muss ein Irrtum sein.«
    »Mrs. Darius?“
    Betsy und Lisa blickten zu den Stufen hinüber, die ins Wohnzimmer herabführten. Ein schwarzer Kriminalbeamter in Jeans und einer Jacke der Portland Trailblazers kam auf sie zu.
    »Wir müssen Ihren BMW sicherstellen. Kann ich bitte die Schlüssel haben?« fragte er höflich und reichte ihr eine Quittung für die Beschlagnahmung.
    »Unseren Wagen? Dürfen die das?« frage Lisa Betsy.
    »Der Durchsuchungsbefehl schloss die Autos ein.«
    »Mein Gott, wo soll das enden?«
    »Es tut mir leid, dass wir Ihr Haus durchsuchen müssen«, entschuldigte sich der Beamte. »Wir versuchen, vorsichtig zu sein und alles, was wir nicht mitnehmen, wieder dahin zu stellen, wo wir es vorgefunden haben. Wenn Sie wollen, können Sie mitkommen.«
    »Nein. Beeilen Sie sich bitte! Ich möchte Sie aus meinem Haus haben!«
    Die Worte hatten den Mann verletzt. Er blickte zu Boden, während er den Raum verließ. Barrow hatte seinen Regenmantel mitgenommen; an der Stelle, wo er auf dem Sofa gelegen hatte, zeigte sich jetzt ein feuchter Fleck. Lisa Darius musterte den Fleck mit Abscheu und setzte sich so weit wie möglich davon entfernt auf das Sofa. Betsy setzte sich neben sie.
    »Wie lange wird Martin im Gefängnis bleiben müssen?«
    »Kommt darauf an. Der Staatsanwalt muss das Gericht davon überzeugen, dass er eine wasserdichte Anklage gegen Martin hat, wenn er nicht will, dass er gegen Kaution freikommt. Ich werde mich um eine sofortige Kautionsanhörung kümmern. Wenn es dem Staatsanwalt nicht gelingt, dann ist Martin schnell wieder draußen. Gelingt es dem Staatsanwalt aber, das Gericht zu überzeugen, dann kriegen wir Martin erst mit einem Freispruch heraus.«
    »Das ist unglaublich.«
    »Lisa«, fragte Betsy vorsichtig, »haben Sie jemals gefürchtet, dass so etwas passieren könnte?«
    »Wie meinen Sie das?«
    »Meine Erfahrung sagt mir, dass die Polizei normalerweise nichts ohne wirkliche Beweise unternimmt. Sie machen Fehler, na gut, aber das kommt seltener vor, als man glaubt. Und Ihr Mann ist kein kleiner Straßenganove. Ich kann mir nicht vorstellen, dass Alan Page sich an jemanden mit Martins Reputation herantraut, ohne eindeutige Beweise zu haben. Besonders mit einer solchen Anklage.«
    Lisa starrte Betsy einen Moment lang mit offenem Mund an. »Glauben Sie etwa...? Ich dachte, Sie seien Martins Anwalt. Wenn Sie ihm nicht glauben, haben Sie hier nichts zu suchen. Ich weiß sowieso nicht, warum er sie angestellt hat. Mein Vater sagt, dass Oscar Montoya und Matthew Reynolds die besten Strafverteidiger in Oregon sind. Er hätte jeden haben können.«
    »Ein Rechtsanwalt, der immer nur das glaubt, was sein Klient möchte, kann keine gute Arbeit leisten«, warf Betsy ruhig ein. »Wenn es etwas gibt, das Sie über diese Anschuldigungen wissen, dann muss ich es auch wissen, damit ich Martin ordentlich verteidigen kann.«
    »Nun, da gibt es nichts«, antwortete Lisa, ohne Betsy anzublicken. »Die ganze Sache ist einfach unerhört.«
    Betsy beschloss, Lisa nicht weiter zu drängen. »Haben Sie jemanden, der sich um Sie kümmern kann?« fragte sie.
    »Ich komme schon allein zurecht.«
    »Die Sache wird hart werden, Lisa. Die Presse wird Sie Tag und Nacht verfolgen, und im Rampenlicht zu stehen ist viel schlimmer, als sich die meisten Leute vorstellen können. Haben Sie einen Anrufbeantworter?«
    Lisa nickte.
    »Gut. Stellen Sie ihn an, und beantworten Sie keine Anrufe von den Medien! Da wir noch keine Ahnung haben, was hinter der ganzen Sache steckt, wissen wir auch nicht, was ihm schaden kann. Es kann zum Beispiel

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