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Auf ewig unvergessen

Auf ewig unvergessen

Titel: Auf ewig unvergessen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Phillip Margolin
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zum entscheidenden Punkt werden, wo Martin an einem bestimmten Tag war. Wenn Sie der Presse sagen, dass er an diesem Tag nicht mit Ihnen zusammen war, kann das sein Alibi zusammenbrechen lassen. Also sagen Sie nichts! Wenn ein Reporter bis zu Ihnen vordringt, schicken Sie ihn zu mir! Und sprechen Sie auf keinen Fall mit der Polizei oder jemandem aus dem Büro des Staatsanwalts. Sie als Ehefrau genießen besonderen Schutz. Sie können es ablehnen, mit irgendjemandem zu sprechen. Haben Sie das verstanden?“
    »Ja. Mir geht es gut, und es tut mir leid, dass ich vorhin gesagt habe, Martin hätte einen besseren Verteidiger bekommen können. Ich bin nur...«
    »Kein Grund, sich zu entschuldigen oder Erklärungen abzugeben. Die ganze Sache muss sehr verwirrend für Sie sein.«
    »Sie müssen nicht hierbleiben.«
    »Ich bleibe, bis die Durchsuchung vorbei ist. Ich will mir ansehen, was sie mitnehmen. Vielleicht gibt uns das Aufschlüsse darüber, warum die Polizei annimmt, dass Martin etwas damit zu tun hat. Ich habe gehört, wie einer der Beamten zu Barrow gesagt hat, dass das Reifenprofil des BMW zu etwas passt. Das heißt, sie können nachweisen, dass Martins Wagen an einem bestimmten Ort war. Vielleicht am Tatort.«
    »Und weiter? Er fährt sehr häufig zu seinen Baustellen. Die ganze Sache ist einfach unglaublich.«
    »Wir werden schon bald mehr wissen«, sagte Betsy, doch sie machte sich Sorgen. Lisa Darius war vielleicht überrascht und geschockt von der Verhaftung ihres Mannes, aber Betsy wusste, dass Martin Darius es nicht war. Niemand gab einem Anwalt 58.000 Dollar Vorschuss, wenn er damit rechnete, wegen Ladendiebstahl festgenommen zu werden. Das war die Art von Vorschuss, die ein guter Anwalt für einen Mordprozess bekam.

Kapitel Neun
    »Es freut mich, Sie zu sehen, Mrs. Tanenbaum«, begrüßte Alan Page Betsy, als sie sich auf den Stuhl vor seinem Schreibtisch setzte. »Randy Highsmith war sehr beeindruckt von der Art, wie Sie den Fall Hammermill gehandhabt haben. Er war voll des Lobes über Sie. Das ist wirklich etwas Besonderes, denn Randy hasst es zu verlieren.«
    »Ich glaube, Randy wäre gar nicht erst vor Gericht gegangen, wenn er gewusst hätte, wie brutal Andreas Mann gewesen ist.«
    »Das ist sehr nachsichtig von Ihnen. Sehen wir den Tatsachen doch ins Gesicht. Randy hat geglaubt, er könnte Sie überfahren. Sie haben ihm eine Lektion erteilt. Die Niederlage im Hammermill-Prozess wird ihn zu einem noch besseren Staatsanwalt machen. Aber Sie sind nicht gekommen, um über alte Sachen zu reden, stimmt's? Sie sind hier, um über Martin Darius zu reden.«
    »Detective Barrow muss Sie zu Hause angerufen haben, über die Telefonnummer, die er mir nicht geben wollte.«
    »Ross Barrow ist ein guter Polizist, der seine Befehle befolgt.«
    »Wollen Sie mir nicht endlich sagen, warum Sie meinen Klienten verhaftet haben?«
    »Ich glaube, dass er die vier Menschen umgebracht hat, die wir, auf seiner Baustelle vergraben, gefunden haben.«
    »Das ist schon klar, Mr. Page...«
    »Warum nennen Sie mich nicht AI?«
    »Gerne, ich heiße Betsy. Und nun, da wir uns schon mit Vornamen anreden, warum sagen Sie mir nicht, warum Sie Martins Haus durchsucht und ihn verhaftet haben?«
    Page lächelte. »Tut mir leid, das kann ich nicht.«
    »Sie wollen es nicht, stimmt's?«
    »Betsy, Sie wissen, dass sie kein Recht auf Einsicht in die Polizeiberichte haben, solange noch keine Anklageschrift eingereicht wurde.«
    »Bei der Kautionsanhörung müssen Sie dem Richter schon sagen, was Sie in der Hand haben.“
    »Richtig. Doch der Termin steht noch nicht fest, und es gibt noch keine Anklage. Also halte ich mich ganz an die Beschuldigungsschrift.«
    Betsy lehnte sich in ihrem Stuhl zurück und lächelte gewinnend.
    »Sie müssen nicht gerade von Ihrem Fall überzeugt sein, AI.«
    Page lachte, um die Tatsache zu überspielen, dass Betsy ihn so einfach durchschaut hatte.
    »Ich bin von dem Fall völlig überzeugt«, log er. »Aber gleichzeitig habe ich einen höllischen Respekt vor Ihren Fähigkeiten. Ich werde nicht Randys Fehler machen und Sie unterschätzen. Ich muss zugeben, dass ich bei Ihrer feministischen Überzeugung erstaunt war, als Ross mir mitteilte, dass Sie Darius vertreten würden.«
    »Was hat Feminismus damit zu tun, dass ich Martin Darius vertrete?«
    »Hat er Ihnen nicht erzählt, was er getan hat?« Page musterte sie einen Moment und traf dann eine Entscheidung. »Ich denke, es ist nicht fair, wenn ich Sie ganz im

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