Auf ewig unvergessen
bitte. Ich möchte, dass sie hier verschwinden, und das werden sie nicht, bevor sie fertig sind.«
Darius zog seinen Arm weg. »Durchsuchen Sie das verdammte Haus«, sagte er wütend zu Barrow, »aber Sie besorgen sich besser schon einmal einen guten Anwalt, denn ich werde Ihnen den Arsch aufreißen.«
Barrow ging. Die Beleidigung schien wirkungslos von seinem breiten Rücken abzuprallen. Gerade als er die Stufen, die aus dem Wohnzimmer führten, erreicht hatte, betrat ein grauhaariger Mann in einer Windjacke das Haus.
»Die Reifen von seinem BMW passen, es ist aber auch noch ein schwarzer Ferrari in der Garage«, hörte Betsy ihn sagen. Barrow begab sich zu zwei uniformierten Beamten, die am Eingang standen, mit denen er dann zu Darius zurückkam.
»Mr. Darius, ich verhafte Sie wegen Mordes an Wendy Reiser, Laura Farrar und Victoria Miller.«
Aus Darius' Gesicht wich alle Farbe. Die Frau schlug sich die Hand vor den Mund, so, als ob ihr schlecht würde.
»Sie haben das Recht, die Aussage zu verweigern...« erklang Barrows Stimme, wobei er von einer Karte ablas, die er aus seiner Brieftasche gezogen hatte.
»Was soll diese Scheiße hier?« explodierte Darius.
»Von was spricht er?« wollte die Frau von Betsy wissen.
»Ich muss Sie über Ihre Rechte belehren, Mr. Darius.«
»Ich denke, wir haben das Recht auf eine Erklärung, Detective Barrow«, meldete sich Betsy zu Wort.
»Nein, verehrte Dame, das haben Sie nicht«, entgegnete Barrow und las Darius weiter seine verfassungsmäßigen Rechte vor.
»Nun, Mr. Darius«, fuhr Barrow fort, »muss ich Ihnen Handschellen anlegen. Das ist so üblich, das machen wir bei jeder Verhaftung.«
»Sie legen hier niemandem Handschellen an«, widersprach Darius und trat einen Schritt zurück.
»Mr. Darius, leisten Sie keinen Widerstand«, beschwor ihn Betsy. »Das dürfen Sie nicht, auch wenn die Verhaftung nicht rechtens ist. Gehen Sie mit, aber sagen Sie kein Wort.«
»Detective Barrow, ich begleite Mr. Darius auf die Polizeiwache.«
»Das wird nicht möglich sein. Ich nehme an, Sie sind nicht damit einverstanden, dass wir ihn verhören, also liefern wir ihn so bald als möglich im Gefängnis ein. An ihrer Stelle würde ich nicht vor morgen früh dort hinkommen. Ich kann nicht sagen, wann er mit der Aufnahmeprozedur durch ist.«
»Wie hoch ist die Kaution?« wollte Darius wissen.
»Es gibt keine Kaution für Mörder, Mr. Darius«, belehrte ihn Barrow ruhig. »Mrs. Tanenbaum kann eine Kautionsanhörung beantragen.«
»Was sagt er da?« fragte die Frau in Schwarz ungläubig.
»Kann ich einen Moment mit Mr. Darius allein sprechen«, bat Betsy Barrows.
Barrow nickte. »Gehen Sie dort hinüber«, sagte er und deutete auf eine Ecke des Wohnzimmers auf der anderen Seite des Raumes. Betsy führte Darius in die Ecke. Die Frau wollte ihnen folgen, doch Barrow hielt sie zurück.
»Was soll das, es gibt keine Kaution? Ich will nicht mit einer Horde von Dealern und Zuhältern in einem Gefängnis sitzen.«
»Bei Mord und Hochverrat gibt es keine im Vorhinein festgesetzte Kaution, Mr. Darius. So ist das Gesetz. Aber es gibt einen Weg, dass der Richter eine Kaution festsetzt. Ich werde so schnell wie möglich eine Kautionsanhörung anberaumen und Sie gleich morgen früh aufsuchen.«
»Das ist doch alles nicht wahr!«
»Leider doch, und jetzt hören Sie mir genau zu: Alles, was Sie irgendwem erzählen, kann gegen Sie verwendet werden. Ich möchte, dass Sie mit keiner Menschenseele sprechen. Nicht zu einem Polizisten, nicht zu einem Zellengenossen. Zu niemandem. Es gibt im Gefängnis Spitzel, die Sie ans Messer liefern wurden, um sich selbst zu retten, und jeder Wächter wird jedes Wort, das Sie sagen, an den Bezirksstaatsanwalt weitergeben.«
»Verdammt, Mrs. Tanenbaum. Sie müssen mich schnell da rausholen! Ich habe Sie bezahlt, damit Sie mich schützen. Ich will nicht im Gefängnis verrotten.«
Betsy sah, wie Detective Barrow und die beiden Uniformierten auf sie zukamen.
»Denken Sie daran, zu niemandem ein Wort!« wiederholte sie eindringlich, als Barrow sie erreicht hatte.
»Bitte die Hände auf den Rücken!« befahl einer der Uniformierten. Darius fügte sich, und der Beamte ließ die Handschellen zuschnappen. Die Frau in Schwarz beobachtete ungläubig, was sich abspielte.
»Ich erwarte Sie morgen früh«, erinnerte Darius Betsy an ihr Versprechen, als sie ihn abführten.
»Ich werde da sein.«
Betsy spürte eine Hand auf ihrem Arm.
»Mrs. Tanenbaum...
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