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Auf fremdem Land - Roman

Auf fremdem Land - Roman

Titel: Auf fremdem Land - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Luchterhand
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bestimmte Ascher.
    Als sie in Jarons Kibbuz eintrafen, gerieten Rikis Argumente und Befürchtungen in Vergessenheit. Die Kinder waren verrückt nach dem Ort. Die weite Leere, die Möglichkeit, aus dem Haus hinausgehen und im Hof oder Garten toben zu können, die Luft und die Landschaft, die Tiere, die zwischen den Häusern herumliefen – ein Esel, ein Pferd, ein Hund, ein paar Hühner, eine Kuh. Sie sagten zu Jaron, dass er in seiner natürlichen Umgebung zu sein schien, ruhig und zufrieden mit seinem Los, und die Kinder liebten ihn und seine Augenklappe, wenn er mit ihnen Piraten spielte – mit Roni, während Gabi lächelte. Riki sagte eines Abends sogar zu Ascher und Jaron, dass sie nichts dagegen hätte, die Kinder in einem Kibbuz im Norden großzuziehen. Vielleicht nicht gerade auf den Golanhöhen, denn obwohl sie während der fünf Tage, die sie dort zu Gast waren, keinerlei Explosionslärm gehört hatten, galten sie immer noch als ein gefährliches Gebiet unter Beschuss, und die Kibbuze und jüdischen Siedlungen, die nach dem Krieg dort errichtet wurden, waren abgelegen, weit verstreut, mit sehr rudimentären Bedingungen. Doch vielleicht, meinte Riki, in einem älteren, etablierteren Kibbuz im Galil. An diesen Satz sollte sich Jaron im weiteren Verlauf des Geschehens sehr gut erinnern.
    Es gefiel ihnen so gut, den Kupfers, dass sie die Heimkehr nach Rechovot bis zum letzten Moment hinausschoben. Ascher und Riki mussten am Sonntag wieder zur Arbeit. Anfänglich hatten sie den Ausflug so geplant, dass sie am Samstag in aller Ruhe zurückfahren würden, vielleicht unterwegs am See Genezareth anhalten, auf alle Fälle ohne Stress nach Hause kehren. Doch wie es letzte Ferientage so an sich haben, war der Samstag allzu schnell da, und die Kinder hatten so viel Spaß mit ihrem Piratenonkel in dem ehemaligen syrischen Militärlager, das in einen jungen Kibbuz verwandelt worden war, dass Jaron die Frage stellte – und Ascher und Riki zustimmten, und Roni jubelte –, warum einen ganzen Tag mehr an Spaß verlieren, wenn sie erst morgen arbeiten mussten? Wozu die Eile, ins Auto zu steigen, wenn es heiß war, schweißtreibend, strapaziös und so viel Verkehr auf den Straßen war? Warum die Kinder tagsüber zu ereignislosem Sitzen verdonnern, was permanenten Einfallsreichtum, viele Pausen und viel Geduld erforderte? Sie mussten schließlich nicht am See Genezareth haltmachen, und auch an keinem anderen Ort. Sie könnten nach Ende des Schabbats, am Samstagabend, losfahren, die Kinder würden auf der Rückbank schlafen, die Strecke wäre wie im Flug bewältigt, die Eltern könnten sich ein bisschen unterhalten, und wenn sie nachts ankämen, könnten sie die Kinder ins Bett befördern und am Sonntagmorgen frisch und ausgeruht nach einem herrlichen Urlaub aufstehen. Kein Zweifel, stimmten Ascher und Riki zu, begeistert unterstützt von Jaron und den Kindern, das sei ein viel besserer Plan.
    Der Plan gelangte nicht zur Ausführung.
    Roni liebte die Golanhöhen. Nahe dem Kibbuz, aber anders und von Jifat weit genug entfernt. Und viel grüner, feuchter und hügeliger als der Negev. Nicht dass ihn jemand gefragt hätte, doch es ergab sich so, dass er fast seinen ganzen Militärdienst im Norden ableistete – in der Gegend von Akko, Zefat, Eljakim –, und wenn er ab und zu in den Golan kam, vergaß er nie, bei Onkel Jaron im Kibbuz vorbeizuschauen. Er war seit jenem Familienbesuch, der aus Ronis Gedächtnis völlig gelöscht war, zwei- oder dreimal umgezogen und lebte nun endlich in einem alteingesessenen und etablierten Kibbuz.
    Der Oberst aus dem Kibbuz von Roni und Gabi übermittelte den Einberufungskandidaten jedes Jahr geheime Informationen über die Einstufungen, Eignungstests und ihre Optionen in der Armee, damit sie vorbereitet dort ankämen. Baruch Schani versuchte, Roni in einer Kommandoeinheit des Generalstabs unterzubringen. Roni nahm an dem Auswahlverfahren teil und hatte auch das Gefühl, es erfolgreich hinter sich gebracht zu haben, doch anscheinend hatte die Prüfer das persönliche Musterungsgespräch nicht überzeugt, vielleicht weil er Waise war, oder eventuell hatte er Jifat einmal zu viel erwähnt, vielleicht hatten sie auch Geschichten über seinen kleinen Bruder gehört. Für die Golani-Brigade trat er besser vorbereitet an. Baruch Schani legte auch dort ein gutes Wort für ihn ein, und diesmal dankte es ihm Roni mit einem würdigen, hochmotivierten Auftritt ohne überflüssige Details wie die

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