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Auf gluehenden Kohlen

Auf gluehenden Kohlen

Titel: Auf gluehenden Kohlen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Phillip Margolin
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obwohl Sie das wussten, waren Sie mit Mammons grausamem Scherz einverstanden?«
    Booth fuhr sich mit der Zunge über die Lippen. »Wollte ich nicht. Kam mir mies vor.«
    »Ach? Heißt das, der Zeuge, der aussagte, Sie hätten über Garys Verärgerung hysterisch gelacht, hat sich geirrt?« Booth gab keine Antwort.
    »Es hat Ihnen Spaß gemacht, Mr. Harmon reinzulegen und zu verspotten, nicht wahr?«
    »Nein«, krächzte Booth, aber er klang nicht überzeugend.
    »Und es fiel Ihnen nicht schwer, Gary anzulügen, um im Stallion Ihren Zweck zu erreichen, genauso wie es Ihnen keine Mühe macht, diese Jury anzulügen über das, was Gary Ihnen gesagt hat, um sich der Verurteilung zu einer Bundesgefängnisstrafe zu entziehen?«
    »Einspruch«, schrie Becky O'Shay.
    »Stattgegeben«, sagte Richter Kuffel.
    »Dann habe ich keine weiteren Fragen, Euer Ehren.«
3
    Auf der f ünfstündigen Fahrt von Portland nach Whitaker wiederholte sich Peter Kevin Booths Aussage immer und immer wieder, und jedes Mal gelangte er zu demselben Schluss. Booth hörte sich an, als sagte er die Wahrheit, und Peters Kreuzverhör hatte der Jury keinen Grund geliefert, ihm keinen Glauben zu schenken. Sein Kreuzverhör mit Booth war genauso entmutigend verlaufen wie das mit Dennis Downes. Keinen der beiden Zeugen hatte Peter knacken können, weil er nicht wusste, wie man ein Kreuzverhör effektiv führt. Er hatte wenige Gelegen heiten zur Vernehmung von Zeugen gehabt, und seine Unerfahrenheit vor Gericht brach ihm das Kreuz.
    Peter überlegte, ob er ins Büro fahren und an dem Fall arbeiten sollte, aber er war zu niedergeschlagen und müde. Dann dachte er daran, heimzufahren, aber er wollte nicht allein sein. Schließlich beschloss er, Donna zu besuchen, und sofort fühlte er sich besser. Das Zusammensein mit Donna neulich Abend hatte er wirklich genossen. Es war eines der wenigen Male seit Prozessbeginn gewesen, dass er sich hatte entspannen können. Donna war attraktiv, aber Peter versuchte, nicht in dieser Weise an sie zu denken, denn sie war Steves Frau. Er versuchte Sie als gute Freundin zu sehen. Als einen Menschen, mit dem er reden konnte. Einen Menschen, mit dem er einfach gern zusammen war.
    Peter hoffte, er w ürde Donna allein antreffen, aber Rhonda Kates öffnete die Tür, als er anklopfte. Auch Rhonda hatte sich als eine gute Freundin erwiesen. In ihrer Hilfe für Donna war sie wunderbar gewesen. Als Peter sie sah, lächelte er herzlich. »Hi, Rhonda. Ist Donna da?« »Sie macht sich gerade frisch.«
    Peter bemerkte, dass Rhonda aussah, als mache sie sich zum Ausgehen bereit. »Was ist los?«
    »Donna zieht zu ihrer Familie zurück. Ich wollte sie gerade hinfahren.«
    »Das kann ich machen. Ich habe ein paar Prozessdinge, die ich mit ihr durchsprechen muss.« »Okay. Wie läuft der Prozess?« Peters Lächeln erlosch. »Nicht gut«, sagte er. Die Badezimmertür ging auf, und Donna kam heraus. Sie zog ein erstauntes Gesicht, als sie Peter sah. Dann wich die Überraschung einem warmherzigen Lächeln.
    »Rhonda sagt mir gerade, dass Sie zu Ihrer Familie zurückgehen.« Donna wurde ernst. »Ich habe es satt, mich zu verstecken. Ich habe nichts falsch gemacht. Sondern Steve. Für meinen Bruder geht's vor Gericht um sein Leben, da lasse ich mich von Steve nicht davon abhalten, im Gericht zu sein und ihm beizustehen.« »Werden Sie Ihrer Familie erzählen, was geschehen ist?« fragte Peter.
    »Ja. Ich bin zu dem Schluss gekommen, dass ich keinen Grund habe, mich zu schämen.“
    »Gratuliere. Wenn Sie möchten, bringe ich Sie zur Farm. Auf der Fahrt dorthin kann ich Ihnen das Neueste vom Prozess erzählen.« Donna umarmte Rhonda und dankte ihr, dass sie sie bei sich aufgenommen hatte.
    »Was ist im Krankenhaus geschehen?« fragte Donna, sobald sie unterwegs waren. Peter berichtete von Booths Aussage. »Meinen Sie, die Geschworenen haben ihm geglaubt?« »Ich weiß es nicht. Mir macht es Panik, dass er die Wahrheit zu sagen schien. Und er war so bemitleidenswert.« Peter schüttelte den Kopf. »Das arme Schwein konnte kaum sprechen.« »Hat denn Ihr Ermittler nichts rausgefunden, was Sie gegen Booth verwenden konnten?«
    »Pullen ist eine Katastrophe.« »Ich dachte, er solle gut sein?«
    »Das hat Steve gesagt, aber einen Beweis dafür habe ich bisher nicht erhalten. Ich kann den Kerl nie finden. Seine Berichte sind unbrauchbar. Die paar Male, die ich mit ihm Kontakt hatte, arbeitete er gerade in der Autowerkstatt seines Bruders statt an dem Fall.«

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