Auf gluehenden Kohlen
Stallion hat es zuletzt an ihr gesehen, kurz bevor sie die Bar gegen 23 Uhr 20 verlie ß.«
»Hatte sie die Halskette noch um, als ihre Leiche entdeckt wurde?« »Nein. Sandra Whiley hatte einen Bluterguss am Hals, der mit einem schmalen Objekt wie der Kette des Amuletts in Einklang zu bringen war, das ihr mit Gewalt vom Hals gerissen wurde.« »Wo wurde die Halskette gefunden?«
»In einem Gebüsch in der Nähe des Eingangs zum Wishing Well Park.«
»War die Halskette in irgendeiner Weise beschädigt, als sie gefunden wurde?«
»Die Schließe war zerbrochen, so als wäre die Halskette dem Opfer entrissen worden, als es sie trug.«
»Wie viele Menschen wussten, dass Miss Whiley die Halskette nicht umhatte, als sie gefunden wurde?«
»Nicht viele. Das waren nur die Polizisten am Schauplatz und der medizinische Leichenbeschauer. Nicht alle Beamte haben den Leichnam gesehen oder vom Fund der Halskette erfahren.« »Sehr wenige Leute wussten also, dass die Halskette Miss Whiley bei ihrer Ermordung vom Hals gerissen wurde, dass sie ihr hingegen nicht durch die Polizei abgenommen wurde, als man ihre Leiche am Brunnen entdeckt hatte?« »Ja, Ma'am.«
»Welche Schlussfolgerung würden Sie als erfahrener Polizeibeamter ziehen, wenn Sie erführen, dass Gary Harmon jemandem erzählt hat, dass Sandra Whileys Mörder ihr kurz vor ihrer Ermordung eine Halskette entrissen hat?«
Peter erhob Einspruch gegen die Frage, und Richter Kuffel gab diesem Einspruch statt, aber Downes' Antwort war ohne Bedeutung. Die Geschworenen hatten Kevin Booths Bericht von Garys Gest ändnis gehört, und sie würden sich natürlich fragen, woher Gary denn wissen konnte, dass Sandra Whiley das Malteserkreuz vom Hals gerissen worden war, kurz bevor sie ermordet wurde. Auch Peter fragte sich das, als Becky O'Shay dem Richter mitteilte, die Anklage schließe die Beweisaufnahme.
Vierundzwanzigstes Kapitel
1
Die Zeugenliste der Verteidigung war kurz, und das beunruhigte Peter. Er fragte sich, ob die Jury es Gary anlasten w ürde, dass er nur so wenige Zeugen hatte auftreiben können, die zu seinen Gunsten sprachen, nachdem die Anklage so viele Zeugen aufgeboten hatte.
Im Laufe der Morgensitzung des Gerichts rief Peter mehrere von den Polizisten auf, die Garys Haus durchsucht hatten, um nachzuweisen, dass an Garys Kleidern kein Blut gefunden worden war. Er rief auch den Barkeeper aus der Ponderosa auf, der aussagte, dass er Gary am Mordabend etwa um Mitternacht gesehen und kein Blut an seiner Kleidung bemerkt hatte. Dann rief er Elmore Brock auf, der mit seinem braunen Haar, seiner glatten Haut und seinem blauen Blazer wie der Schüler einer kirchlichen Privatschule wirkte. Garys Gesicht leuchtete auf, als er Brock sah, und er winkte zu dem Zeugen hinüber. Brock schien unsicher zu sein, ob er zurücklächeln solle, aber schließlich tat er es, als Gary anfing, unruhig zu werden. »Das ist Mr. Brock«, teilte Gary Peter aufgeregt mit. »Als was sind Sie tätig, Mr. Brock?« fragte Peter, nachdem es ihm gelungen war, Gary zu beruhigen.
»Ich bin der Schulpsychologe an der Eisenhower High School hier in Whitaker.«
»Können Sie der Jury Ihren Bildungsweg und beruflichen Werdegang schildern?«
Brock kr ümmte sich ein bisschen zusammen. Zu der Jury zu sprechen war ihm offensichtlich peinlich.
»Ich habe die Portland State University mit einem B. A. in Psychologie abgeschlossen. Dann habe ich an der University of Oregon ein Magisterexamen in Sonderpädagogik abgelegt. Danach verbrachte ich ein Jahr am Allen Center, einer Behandlungseinrichtung mit Programmen vom Vorschul- bis Jugendalter. Als die Stelle des Schulpsychologen an der Eisenhower High vor sechs Jahren vakant wurde, habe ich mich darum beworben, und seither bin ich dort. « »Mr. Brock, haben Sie am Allen Center mit geistig behinderten Kindern gearbeitet?« »Ja.«
»Hat die Eisenhower High Klassen für geistig Behinderte?« »Ja.«
»Wie lautet die Definition von geistig behindert ?« »Äh, ich würde sagen, sie bedeutet, dass ein Mensch eine verminderte Befähigung hat, neue Informationen aufzunehmen und in den Griff zu bekommen, und eine verminderte Fähigkeit, diese Informationen anzuwenden. Die negativen Auswirkungen dieses Zustandes sind an allen Aspekten des Lebens eines behinderten Menschen zu erkennen, und er ist dadurch in seinen schulischen, gesellschaftlichen und beruflichen Möglichkeiten beeinträchtigt.« »Kannten Sie Gary Harmon, als er Schüler an der Eisenhower
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