Auf immer und ewig
komplett zu zerstören. Glaub mir, ich bin auch nicht stolz auf den Mord an ihr und ich würde die Zeit zurückdrehen wenn ich könnte. Aber vertrau mir, ich habe sie nicht aus nichtigen Gründen getötet.“
Natürlich war das keine befriedigende Antwort für mich, es blieben noch immer tausend Fragen offen über diese Person. Doch ich wollte Jason vertrauen. Außerdem wußte ich von Anfang an, worauf ich mich einlasse. Ich wußte vom ersten Moment an, dass er ein verurteilter Mörder war und habe es, aus welchen Gründen auch immer, akzeptiert. Ich hoffte, eines Tages auch meinen Frieden damit finden zu können, allein dadurch, dass er die Morde bereute.
11.
Die nächsten Tage vergingen wie im Flug. Wir hatten bereits am selben Tag einen Stichtag für unser Vorhaben ausgewählt- Dienstag in der nächsten Woche. Ich hatte den Dienstplan überprüft und hatte festgestellt, dass am Dienstag zwei Wärter weniger im Dienst waren als an den anderen Tagen. Zwar veränderte dass die Schwierigkeit dieser Aktion kaum, aber es war besser als nichts, dachte ich. Außerdem hatte Jason mich endlich aufgeklärt wie er es geschafft hatte, mit aus dem Gefängnis zwei Postkarten zu schicken.
„Christian Brown ist der korrupte Wärter.“ Erkläre Jason mir. „Jeder im Knast weiß das. Vor meinen Morden habe ich einen Teil meines Geldes zur Seite geschafft, es liegt auf einem Konto auf den Cayman-Inseln. Ich wußte, dass sie mich fassen würden, also habe ich das Geld vorher verschwinden lassen. Das restliche Geld, das auf meinem normalen Konto war, wurde natürlich beschlagnahmt. Ich habe Christian mehrmals bezahlt, damit er dir die Karten weiterleitet.“
Christian Brown, den ich immer für einen sehr ruhigen, total unauffälligen Wärter gehalten hatte, hatte außerde am besagten Dienstag Schicht. Jason konnte ihn also wieder bestechen, sodass er die Wärter, die nicht gerade Dienst vor der Tür des Gesprächsraum hatten, ablenkte. Außerdem besorgte Christian ein gebrauchtes Auto, dass er vor der Hintertür des Gefängnisses parkte, damit Jason schnell fliehen konnte.
Dienstag hatte ich meine Sitzung mit Jason um 14Uhr, diese würden wi r für die Fluchtaktion nutzen. Jedes Mal, wenn ich daran dachte, schien mein Herz vor Nervösität Purzelbäume zu schlagen. Ich konnte immernoch nicht ganz fassen, was wir da eigentlich vorhatten. Jason hatte mir den Plan genau erklärt. Er würde erneut ein Messer selbst basteln, so wie das, womit er Johnny in den Rücken gestochen hatte. Dann würde er während unserer Sitzung so tun, als bringe er mich in seine Gewalt und hielt mir das Messer an den Hals. Dann würde er mich „zwingen“, gegen die Tür zu klopfen, damit die Wärter sie öffneten und sahen, dass Jason mich in seiner Gewalt hatte. Ich wußte, dass sie Wärter über keinerlei Schusswaffen verfügten, nur die Sicherheitsleute vor den Haupteingängen des Gefängnisses warern bewaffnet. Die Wärter, die normalerweise für meine Sicherheit vor der Tür des Gesprächsraums sorgten, verfügten nur über Handschellen sowie Knüppel und konnten nicht viel ausrichten, wenn Jason mir das Messer direkt an den Hals hielt. Jason würde sie zwingen, in den Gesprächsraum zu gehen und er konnte mit meinem Schlüssel hinter sich abschließen, sodass beide Wärter in dem Raum gefangen waren und nicht sofort weitere Wärter rufen konnten. Da Christian Brown die Wärter unseres Traktes in Schach halten würde, würde hoffentlich der Weg frei sein für uns um durch die Hintertür des Gebäudes zu fliehen. In den Hauptgängen des Gebäudes waren überall Kameras, daher mussten wir äußerst schnell sein. Ich besaß alle Schlüssel der Türen, die zum Haupteingang raus führten. Sobald wir draußen waren, würde Jason mich loslassen und im Auto davon fahren. Und sich dann schnellstmöglich telefonisch bei mir melden, sobald er in Sicherheit war. Dazu hatte Christian ihm und auch mir neue Mobiltelefone besorgt, sodass nicht auffallen würde, dass er meine Nummer angerufen hatte, falls ich jemals überprüft werden sollte.
Jason versicherte mir, dass er einen guten Freund in Los Angeles hat, bei dem er erst einmal unterkommen kann, bevor wir weitersehen. Ich bat ihn immer wieder, so vorsichtig wie möglich zu sein und mich als Geisel bis zum Auto zu benutzen, mindestens. Sobald er mich nicht mehr in seiner Gewalt hatte würde er für die bewaffneten Sicherheitsleute einfacher sein, auf ihn zu schießen, falls er nicht schnell genug sein
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