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Auf Inseln (German Edition)

Auf Inseln (German Edition)

Titel: Auf Inseln (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marcel von Treppen
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er von der Art der Antwort abhängig machen. Vanessa und er befinden sich allein in C. „Vanessa, werden wir Kinder haben, wenn wir die einzigen Menschen auf der Erde sind?“, fragt Robert sie. Vanessa ist nicht ganz nüchtern und kichert. „Ja, womöglich, aber ich werde darauf drängen, dass wir Mittel zur künstlichen Befruchtung mit runter nehmen“ - „Und wenn nicht?“ - „Du meinst, ob ich dir nochmals eine Gelegenheit geben würde?“ - „Hmm, ja“ - „Das würde ich mir sehr stark überlegen“ - „Für den Fortbestand der Menschheit“ - „Warum sollte es die Menschheit auf diesem Planeten nochmals versuchen, wenn sie dort eine Chance hatten und sie verspielte.“ Robert bleibt ihr eine Antwort schuldig. „Im Übrigen bist du so scheinheilig wie eh und je. Du willst es nur mit mir treiben.“ - „Ich mag dich Vanessa“ - „Und ich mag dich auch, aber die Dinge sind halt so, wie sie sind. Aber es könnte sich ja andere Möglichkeiten auftun. Julia und Rita sind ja offensichtlich bisexuell. Vielleicht trennt sich ja Hugo von einer seiner Frauen“ - „Vanessa, du machst mir Mut“ - „Über die künstli che Befruchtung lässt sich ja reden.“ Sie kichert wieder. „Ich glaube, du gehst jetzt besser ins Bett und schläfst deinen kleinen Rausch aus.“ Tatsächlich macht sie nun Anstalten zu gehen und drückt ihm zum Abschied einen Kuss auf die Wange, und er unterdrückt es, ihr einen Klaps auf den Hintern zu geben.  Er zündet sich eine Zigarette an, was ihn nicht wirklich befriedigt. „Rita und Julia“, denkt er sich, entschließt sich an die Spitze der Finder zu klettern, um sich das anzugucken, auf das das Raumschiff zurast.
     
     
     
                                         - 15 -
     
    Unsere Rückkehr war mysteriös, fast wie ein Wunder. Wir wurden von der neokatholischen Raumflotte geborgen, als sich die St. John mit vergleichsweise langsamer Geschwindigkeit in der Nähe von New Earth befand. Die näheren Umstände unserer Rettung waren mir unbekannt, weil ich mich zum Zeitpunkt des Andockens der Fähre in einem halluzinativen Wahn befunden haben musste. Vermutlich ging es der gesamten Besatzung nicht anders. Der Ausdruck Rettung war eh übertrieben, denn ich befand mich in einer psychiatrischen Anstalt Athens wieder, mit der Aussicht, dass mir nach meiner Entlassung und Heilung ein Prozess gemacht wurde. Ich wurde mit irgendwelchen Drogen behandelt, was nicht verhinderte, dass alles Gesagte, alles Akustische in meinem Hirn echohaft nachklang. Ich verbrachte die Nächte mit den anderen Irren in einem gemeinsamen Schlafsaal, von dem man sich noch nicht mal die Mühe gemacht hatte, ihn mit Kameras zu überwachen. Obgleich dort komische Geräusche, Schreie, irres Lachen gang und gäbe waren, fand ich dort Schlaf, dem Drogencocktail, den man in mich reinstopfte, sei Dank. Nichtsdestotrotz konnte diese Medikamentation nicht verhindern, dass mich im Schlaf wildeste Träume überfielen, die mich oft nach Aurelia zurückführten. Ich begann diese Nächte mit Furcht, um morgens mit dem Bewusstsein aufzuwachen, in der psychiatrischen Hölle von New Avignon zu sein. Die anderen Patienten ließen mich aber weitgehend in Ruhe, mich jedenfalls vergewaltigten sie nicht. Ich wurde intensiven Gesprächen mit meinen Ärzten ausgesetzt, die aber einem Verhör glichen. Ich konnte nicht ausschließen, dass ich unter einer Wahrheitsdroge stand, denn ich plapperte alles Mögliche, was später gegen mich verwandt würde. Offensichtlich wurde, dass ich ein Gegner des klerikalen Systems New Avignons war. Hier schon wurde die bevorstehende Anklage vorbereitet, die aus mehreren Punkten bestand. Mir wurde Gottesleugnung und Gotteslästerung, unzüchtiges Verhalten, versuchte Desertation, Meuterei und gesellschaftsfeindliche Gesinnung vorgeworfen und ich hatte nicht die geringste Chance dies abzustreiten. Meine Verteidigungsversuche waren kümmerlich. Später versuchte ich mich zu verteidigen, dass ich alles im Wahn gesagt hätte, dass die Vorkommnisse auf Aurelia meine Sinne vernebelt hätten, dass ich letztendlich unschuldig sei. In der geschlossenen Station, in der ich mich befand, war niemand sonst von der Besatzung der St. John. Wo mochte Paul stecken, dem es sicher ähnlich erging? Wenn er im eigentlichen Sinne auch kein Gotteslästerer war, stand er den gesellschaftlichen Verhältnissen doch recht negativ gegenüber. Auch ihm drohte ein Verfahren wegen kollektiver

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