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Auf Inseln (German Edition)

Auf Inseln (German Edition)

Titel: Auf Inseln (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marcel von Treppen
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Gelegenheit, Vanessa ein bisschen näher kennenzulernen. Man sollte das wesentliche nicht aus dem Auge verlieren.“ Paul guckt Robert entgeistert an. „Du weißt, ich unterhalte mich lieber mit dir über Frauen als über Morde. Ich erzähle gerne über unsere gemeinsame Vergangenheit, unsere Abenteuer, Morde interessieren mich nicht. Das ist eine Sache für die Täter und ihre Opfer.“ - „Aber du bist auch Opfer. Unmittelbar betroffen von den Maßnahmen, die getroffen werden müssen, um uns vor dem Täter zu schützen und ihn zu stellen. Du könntest das nächste Opfer sein.“ - „Ich habe keinen Bock auf den Job. Denke lieber über meine allgemeine miserable Lage nach.“ Vanessa und ihre Freundin Sandra stoßen dazu. Vanessa und Robert schauen sich an. „Willst du einen Schnaps?“ - „Ich glaube, ich kann einen gebrauchen.“ Sandra verneint ein solches Ansinnen. Sie prosten sich zu. „Auf gute Zusammenarbeit!“ - „Ich habe keinen Bock auf den Job. Würde mich lieber mit anderen Sachen beschäftigen.“ - „Mit was denn zum Beispiel?“ - „Mit meiner miserablen Situation im Allgemeinen“ - „Du wiederholst dich“, kommentiert Paul. „Er ist etwas durch den Wind. Wir sind alle etwas durch den Wind.“ Robert schweigt, sichtlich schlecht gelaunt. „Ich habe keine Ahnung, warum die mich in die Arbeitsgruppe gesteckt haben“ - „Du sollst als Linguistin die Sprache des Mordes aufdecken. Was sagt uns das Muster der Einstiche? Wer sind die nächsten Opfer? Folgen sie einem geheimen Code? Dafür wirst du als Linguistin gebraucht“ - „Mein Freund ist offensichtlich geistesgestört“ - „Und damit werde ich zum Hauptverdächtigen, da das gemeine Vorurteil lautet, dass nur ein Geistesgestörter die Tat begangen haben kann.“ - „Das scheint offensichtlich zu sein, dass ein Geistesgestörter am Werke war“, gibt Sandra von sich. „Dann war ich es" - "Du bist vermutlich nur ein harmloser Loser“, ätzt Sandra. „Alles nur Tarnung. Ich bestehe darauf, dass man mich als Mörder betrachtet. Als Mörder hat man deutlich mehr Chancen bei Frauen.“ Vanessa guckt ihn besorgt an. „Das ist alles nicht zum spaßen. Dies ist nicht irgendein Mord, der sich in irgendeiner Großstadt von New Avignon ereignet hat, von dem wir gelesen hätten und von dem wir nicht unmittelbar betroffen wären. Nein es hat eine kleine Gemeinschaft getroffen, die aufeinander angewiesen ist. Jeder von uns kennt den Mörder. Wir wissen nur nicht, wer er ist. Ich möchte nicht mit einem Mörder unter einem Dach leben. Dies ist nichts anderes als ein großes Haus.“ - „Und wir sind eine große Familie mit einem schwarzen Schaf oder gleich mehreren“ - „Robert, du glaubst, dass es eine Gruppe gewesen sein kann?“ - „Es ist nichts auszuschließen. Man muss von allen wissen, was sie zur Tatzeit gemacht haben. Alibis müssen gesammelt werden, damit man eine Liste der möglichen Einzeltäter und die der Gruppen aufstellen kann. Gruppenmitglieder haben natürlich ein Alibi.“ Robert scheint etwas gegen sein angekratztes Image tun zu wollen. „Man müsste sich mögliche Motive ausdenken, obgleich ich immer noch meine, dass es ein perverser Geisteskranker war.“ Es scheint so, dass es Sandra Spaß machen würde, Roberts Part einzunehmen und sich an der Untersuchung zu beteiligen. „Es gibt eine Reihe von möglichen Motiven. Klassisch natürlich die Habgier eines Erben, irgendein Streit, eine Befreiung … - man guckt ihn ratlos an - ja vielleicht wollte jemand seinen Gatten loswerden, was allerdings den Täterkreis ziemlich einschränkt. Eifersuchtsdrama jeglicher Art, Neid, Frauenmangel..... Das letzte Motiv wird von den Frauen nicht akzeptiert. „Das kann doch kein ernst gemeinter Vorschlag von dir sein“, fragt Vanessa nach. „Ich verstehe das überhaupt nicht“, meint Sandra. „Offenbar werden bestimmte Missstände zwischen den Geschlechtern, insbesondere bei den Singles von diesen nicht besprochen und womöglich verdrängt.“ - „Was hat das denn mit dem Mord zu tun?“ Das Unverständnis von Sandra scheint nicht gespielt. Robert gibt sich hartnäckig. „Ich gebe zu, Neid in Zusammenhang mit Frauenmangel würde ich als letztes Motiv in Erwägung ziehen“ - „Wieso Frauenmangel, an Bord befinden sich so viele Frauen wie Männer?“ - „Vielleicht gibt es auch ein politisches Motiv. Vielleicht wollte der Mörder in unserer kleinen Gesellschaft totalitäre Züge implementieren, da er die

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