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Auf Inseln (German Edition)

Auf Inseln (German Edition)

Titel: Auf Inseln (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marcel von Treppen
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„Gemütliche Ecke“, mit anderen Worten, wir waren vom Alkohol abgeschnitten, für Paul und mich eine dicke, fette Kröte, die geschluckt werden musste. Die drei Pillen am Tag plus hinreichend viel Alkohol hatten zu einer spontanen, gedankenlosen Freigiebigkeit geführt, sodass Paul und ich finanziell ruiniert waren, allerdings auch an einigen Erfahrungen reicher. Das Erlebte würde uns für immer zusammenschweißen. Die lange Schiffsreise von knapp zweitausend Kilometern, die sieben Tage dauern würde, erinnerte mich an meine erste große Schiffsreise nach New Havanna, das irgendwo im Südosten liegen musste. Dies war meine zweite Schiffsreise. Da fand ich es ganz natürlich, dass meine Gedanken öfters in einer von mir verklärten Vergangenheit schweiften. Die Stunden, die ich nachts alleine auf Deck verbringen konnten, eigneten sich besonders dafür. Der Alkoholentzug war weniger heftig als befürchtet und wurde vielleicht durch den Pillencocktail gemildert. An den ersten zwei Tagen drohten noch kleine Schweißausbrüche, insbesondere in Stresssituationen, die hier an Bord aber selten waren. Wir holten uns täglich unsere Instruktionen, wie wir uns in der Gegenwart der Aborigines zu verhalten hatten. Es wurde Wert darauf gelegt, die Art des Kontakts und seine Auswirkung aufzuzeichnen. Währenddessen wurde täglich die Dosis des Pillencocktails gesteigert, aber ich hatte mich anscheinend an das Zeug gut gewöhnt, Gefühle von Entfremdung und Befremdung wurden seltener, und ich konnte auch nicht mit Sicherheit ihre Ursache benennen, denn der fehlende Alkohol musste auch eine Rolle spielen. Ich rauchte auffallend viel; der Wind auf Deck machte es aber einem verteufelt schwer, dort einen Glimmstängel anzubekommen. Paul hatte Beweise dafür, dass wir durch den Pillencocktail dümmer wurden, denn er brauchte deutlich länger, um bestimmte Standardaufgaben im Go zu lösen. Das galt zumindest für Goprobleme. Mit den fünf anderen Versuchskaninchen hatte ich wenig Kontakt. Auf den ersten Eindruck hin erschienen sie mir irgendwie uninteressant. Die Frauen waren auf eine besondere Weise unattraktiv, sodass ich einen schweren Alkoholrausch benötigt hätte, um mich mit der einen oder anderen einzulassen. Woran das lag, konnte ich nicht genau sagen. Marie und Magda mussten etwas älter sein als ich. Ausgesprochen hässlich waren sie nicht, aber schon irgendwie unattraktiv. Ihre Gesichter wirkten ausdruckslos und unfeminin, typisch Weibliches war an ihren Figuren nicht zu erkennen. Die Kopftücher deuteten aber darauf hin, dass es sich um Frauen handeln musste.                                                        
    Der Himmel riss auf und ließ das Licht von Saint Peter durch, voll und rund und auch Teile der Milchstraße waren erkennbar, Sterne an sich keine. Helena würde erst später aufgehen; wir waren quasi sternenlos auf diesem Planeten, abgesehen von ein  paar wenigen Exemplaren und den Planeten, von denen mit bloßem Auge auch nur drei sichtbar waren und das so gut wie nie gleichzeitig. Wir hatten natürlich Helena, der gleißend helle Stern, für den uns vielleicht unsere Ahnen, die Erdbewohner beneidet hätten, eine zweite kleinere Sonne, die um unsere Sonne kreiste. Paul hätte gesagt, die beiden Sonnen kreisen um ihren gemeinsamen Schwerpunkt, die sicherlich korrektere Ausdrucksweise. Helena, deren Glanz der der Venus um ein Vielfaches übertreffen musste, barg einen Planeten mit einem ungelösten Geheimnis. Möglicherweise lag das Schicksal unserer Welt, das von New Avignon, in der Hand der Intelligenz von Aurelia, wenn diese Intelligenz existierte und Hände hatte. Was hatte der Wahnsinn, den die damalige Expedition überkommen hatte, mit dem Wahnsinn zu tun, der von den Aborigines ausgelöst wurde und mir bevorstand? Wie passte die Avignonwespe ins Bild? War das System hier etwas, indem sich eine Evolution des Wahnsinns gebildet hatte? Vieles auf unserer Welt war noch unerforscht und konnte in dieses Puzzle hineinpassen. Was verbarg sich beispielsweise in diesem Meer? Ozeanografie wurde in New Avignon kaum betrieben, weil so ziemlich alles, was man aus diesem Ozean fischen konnte, ungenießbar für uns Menschen war. Helena, selbst, wenn sie denn am Nachthimmel in ihrer Pracht sichtbar war – bei Tageslicht war sie ja eher unscheinbar – erinnerte mich meist nicht an eine Welt von Geheimnissen, Wahnsinn und Halluzinationen, sondern an Paola. Mit

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