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Auf keinen Fall Liebe

Auf keinen Fall Liebe

Titel: Auf keinen Fall Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marina Schuster
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meinem Leben sehen.«
    Sie schwiegen einen Moment, bis Chelsie eindringlich mahnte: »Faith, pass bitte trotzdem auf dich auf.«
    »Keine Angst, ich habe Gabriel gegenüber nie etwas über meine Eltern oder St. Albury erwähnt, du weißt, dass ich nicht gerne über diese alten Dinge rede. Er wird mich hier nicht finden.«
    »Ich spreche nicht von Gabriel«, erklärte Chelsie leise. »Lass dir von diesem Dr. Clarke nicht das Herz brechen.«
    Faith schluckte. »Sei unbesorgt, soweit wird es nicht kommen.«
    Der Montag kam und mit ihm die Praxiseröffnung. Pünktlich um acht Uhr öffnete Faith die Eingangstür und setzte sich dann ins Arbeitszimmer, um eventuelle Anrufe entgegenzunehmen. Lucian hatte bereits in der Woche zuvor durch eine ganzseitige Annonce im ‚Albury Guardian‘ die Eröffnung bekannt gegeben, und nun warteten sie gespannt, was sich tun würde.
    Die ersten zwei Tage vergingen, ohne dass ein einziger Patient erschien, oder jemand um einen Termin bat. Es gab auch keine Notfälle, und Faith war leicht frustriert.
    »Es wird einen Moment dauern, bis es sich herumgesprochen hat«, sagte Lucian am Mittwochabend, als sie gemeinsam in der Küche standen und das Abendessen zubereiteten. »Bestimmt werden wir bald so viel zu tun haben, dass wir nicht wissen, wo uns der Kopf steht.«
    Sein Ton war zuversichtlich, doch Faith merkte, dass er ebenfalls ein bisschen enttäuscht war.
    »Ihr müsst ein bisschen Geduld haben«, rieten Polly und Molly, als sie kurz darauf Emily nach Hause brachten. »Immerhin ist Dr. Clarke kein Einheimischer, die Leute kennen ihn nicht, und sie sind nun mal sehr misstrauisch gegenüber Fremden.«
    »Euer Wort in Gottes Ohr«, seufzte Faith, »Ich weiß ja, dass St. Albury eine eingeschworene Gemeinde ist, in der Außenstehende es noch nie leicht hatten. Aber ich kann mir auch nicht vorstellen, dass die Leute wegen eines kleinen Wehwehchens lieber den Weg nach Penzance machen.«
    Polly und Molly versprachen, im Ort ein wenig die Werbetrommel zu rühren, doch es wurde Freitag, und nach wie vor hatte sich niemand in der Praxis blicken lassen.
    Nachdenklich lief Faith am Abend in ihrem Zimmer auf und ab und überlegte, was sie tun könnte. Obwohl Lucian versuchte, sich nichts anmerken zu lassen, hatte sie deutlich gespürt, dass er sehr bedrückt war. Es tat ihr in der Seele leid, zu sehen, wie seine Begeisterung und Motivation allmählich schwanden.
    Schließlich hatte sie eine Idee. Kurzentschlossen zog sie sich an und ging nach unten.
    »Ich bin mal kurz weg«, erklärte sie Lucian, der im Arbeitszimmer saß und irgendetwas in den PC tippte.
    »Wo wollen Sie denn hin?«, fragte er überrascht.
    »Ich gehe mir ein bisschen die Beine vertreten«, sagte sie ausweichend, und verschwand, bevor er weitere Fragen stellen konnte.
    Sie wollte ihm nicht sagen, was sie vorhatte, da sie sich sicher war, dass er nicht damit einverstanden sein würde. Außerdem wusste sie noch gar nicht, ob sie Erfolg haben würde, also war es besser, ihm nichts zu erzählen.
    Gemütlich spazierte sie die Straße herunter und wenig später betrat sie mit einem tiefen Atemzug das ‚Golden Horse‘, den Pub von St. Albury.

16
    F reitags fanden im ‚Golden Horse‘ immer die ‚Pub Quizzes‘ statt, eine beliebte, weitverbreitete britische Tradition. Als Faith zur Tür hereinkam, stellte sie zufrieden fest, dass der Pub gut besucht war.
    Nachdem sie sich kurz umgeschaut hatte, ging sie an die Theke, setzte sich auf einen Hocker und bestellte sich ein Bier.
    Jonathan Core, der Wirt, schob ihr ein Glas zu und lächelte freundlich. »Schön, dich zu sehen Faith.«
    »Ja, es ist auch schön, wieder hier zu sein«, nickte sie und nahm einen tiefen Schluck.
    Plötzlich stand Shane neben ihr. »Hi Faith, wie geht es dir?«
    »Danke, gut. Ich wollte mich nochmal bei dir bedanken, dass du die Renovierung so schnell erledigt hast.«
    »Ach«, er winkte ab, »kein Ding. Nächste Woche streichen wir noch die Fassade und bessern die Fensterläden und die Veranda aus, und dann hast du ein schmuckes Häuschen. – Wie läuft es denn mit der Praxis?«
    Faith seufzte. »Leider gar nicht«, sagte sie unglücklich, »deswegen bin ich auch hier. Denkst du, ich kann mir irgendwie Gehör verschaffen?«
    »Klar.«
    Bevor sie wusste, wie ihr geschah, hatte er sie blitzschnell von ihrem Hocker gezogen und hob sie auf einen der Tische.
    »Hey Leute, könnt ihr mal still sein? Faith möchte etwas sagen.«
    Sofort kehrte Ruhe ein, und

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