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Auf keinen Fall Liebe

Auf keinen Fall Liebe

Titel: Auf keinen Fall Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marina Schuster
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sämtliche Augen richteten sich gespannt auf Faith.
    »Guten Abend«, begann sie zaghaft, »Ich hoffe, ihr habt ein paar Minuten Zeit mir zuzuhören, ich verspreche, es kurz zu machen.«
    Zustimmendes Gemurmel ertönte, und sie fuhr fort: »Ich glaube, ich muss mich nicht vorstellen, ihr kennt mich ja alle, und die meisten von euch waren auch auf der Beerdigung meines Vaters. Vielen Dank nochmal für eure Anteilnahme, ich weiß das sehr zu schätzen.
    Ich bin heute Abend hier, weil ich eine Bitte an euch habe. Wie ihr sicher wisst, ist die Praxis wieder eröffnet, Dr. Lucian Clarke hat sie übernommen und möchte sie im Sinne meines Vaters weiterführen.«
    Sie machte eine kurze Pause und sprach dann weiter: »Ich weiß, dass ihr Dr. Clarke nicht kennt, er ist nicht von hier, und ich weiß ebenfalls, dass es nicht immer so ganz leicht ist, sich mit einem Fremden anzufreunden. Vielleicht könnt ihr euch noch erinnern, dass ich selbst einmal vorhatte, die Praxis zu übernehmen. Dazu ist es leider nicht gekommen, aber ich habe mich entschlossen, für Dr. Clarke zu arbeiten, weil ich überzeugt bin, dass er ein ausgezeichneter Arzt ist. Ich vertraue ihm, und ich denke, ihr wisst, dass ihr euch auf mein Urteil verlassen könnt, deswegen möchte ich euch bitten, ihm eine faire Chance zu geben. So, das war es auch schon, danke, dass ihr mir zugehört habt.«
    Leises Gemurmel breitete sich im Raum aus, während sie vom Tisch kletterte. Sie setzte sich wieder an die Theke und stürzte den Rest ihres Biers in einem Zug herunter.
    »Gute Ansprache, ich hoffe, der neue Doc weiß zu schätzen, was er an dir hat«, schmunzelte Shane.
    »Ich hoffe, die Leute wissen es zu schätzen, dass jemand hier ist, der bereit ist, sich Tag und Nacht um ihre medizinische Versorgung zu kümmern«, erwiderte sie trocken.
    »Kopf hoch, das wird schon«, beruhigte er sie.
    Sie plauderten noch eine Weile, dann bezahlte Faith und verabschiedete sich. Als sie gerade zur Tür hinausgehen wollte, rief eine Stimme: »Faith?«
    Sie drehte sich um, und sah Horace Dunlop, den Mayor von St. Albury, aufstehen.
    »Ja?«
    »Meine Frau hat sich vor ein paar Tagen den Arm verstaucht, er ist ganz dick und blau. Könnte der neue Doktor sich das mal ansehen?«
    Faith lächelte. »Natürlich. Wenn sie starke Schmerzen hat, kann sie jederzeit anrufen, ansonsten ist die Praxis zu den gewohnten Uhrzeiten geöffnet.«
    Horace Dunlop nickte. »In Ordnung, wir kommen am Montag vorbei.«
    Zufrieden verabschiedete Faith sich und machte sich auf den Heimweg. Nachdem der Bürgermeister so offenkundig klargemacht hatte, dass er Lucian eine Chance geben wollte, würden die anderen sich auch nicht lange bitten lassen.
    Sie freute sich schon auf Lucians Gesicht, wenn die ersten Patienten auftauchten, und beschwingt lief sie Straße entlang.
    Das Haus lag im Dunkeln, es sah so aus, als wäre Lucian bereits schlafen gegangen, und wenig später lag Faith in ihrem Bett und war gespannt auf den Montag.
    Lucian stand an seinem Schlafzimmerfenster und sah Faith den Weg entlangkommen.
    Mit einem raschen Blick auf die Uhr stellte er fest, dass es auf dreiundzwanzig Uhr zuging, und er fragte sich, wo sie wohl so lange gewesen sein mochte.
    »Vielleicht hat sie sich mit diesem Shane getroffen«, dachte er verdrossen.
    Für einen kurzen Moment überlegte er, ob er nach unten gehen sollte, doch dann entschied er sich dagegen. Es wäre sicher nicht klug, sie so überfallen, sie musste nicht wissen, dass er auf sie gewartet hatte.
    Er seufzte, legte sich ins Bett und wünschte sich wie jeden Abend, Faith würde in seinen Armen liegen und sich von ihm lieben lassen. Was er auch tat, Faith ging ihm nicht aus dem Kopf, er begehrte sie, er wollte sie mehr als er jemals eine andere Frau gewollt hatte.
    Sie machte ihn verrückt, wenn sie in seiner Nähe war, konnte er nur noch daran denken, sie zu küssen, zu berühren und ihren Körper zu spüren.
    Natürlich hatte er bemerkt, dass sie ähnliche Gedanken hegte, er besaß genug Erfahrung, um zu bemerken, dass sie sehr eindeutig auf ihn reagierte. Doch sie hielt ihn auf Abstand, verschanzte sich beharrlich hinter ihrem Panzer aus frostiger Reserviertheit.
    Mit einem erneuten Seufzen fragte er sich, ob es ihm jemals gelingen würde, das Eis zu schmelzen. Er schloss die Augen, und wie so oft in den letzten Wochen tauchten sofort Bilder in seinem Kopf auf, erregende Bilder von Faith und ihm und den Dingen, die er mit ihr anstellen würde, wenn sie erst

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