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Auf keinen Fall Liebe

Auf keinen Fall Liebe

Titel: Auf keinen Fall Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marina Schuster
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dieser Kerl sich aufhielt, und wenn er das erstmal wusste, war es nur ein kleiner Schritt, um auch Faith zu finden.
    Er angelte sein Handy aus der Hosentasche und suchte zielstrebig die Nummer der Detektei ‚Prewitt‘ aus dem Adressbuch. Kurz darauf hatte er seinen guten Freund William Prewitt am Apparat. Während er ihm erklärte, worum es ging, betrachtete er das Foto von Faith und Lucian, und ein triumphierendes Grinsen spielte um seine Mundwinkel. Mit dem Fingernagel kratzte er über Lucians Gesicht, bis das dünne Papier zerriss.
    »Du wirst sie nicht bekommen, sie gehört mir.«
    Der ersten gemeinsamen Nacht folgten weitere, angefüllt mit Lust und Leidenschaft. Lucian war unersättlich, er schien niemals müde zu werden und Faith kam kaum zur Ruhe. Sobald sie abends das Schlafzimmer betraten, zog er sie in seine Arme, und sie liebten sich bis zur völligen Erschöpfung.
    Sie genoss es, sie war genauso verrückt nach ihm und liebte es, mit ihm zu schlafen. Lucian war ein fantastischer Liebhaber, er forderte alles, gab ihr aber ebenso viel zurück, und trotz aller Heftigkeit, mit der er manchmal über sie herfiel, war er gleichzeitig auch zärtlich und rücksichtsvoll.
    Doch mit jeder Nacht, die sie gemeinsam verbrachten, erwachten noch andere Gefühle in ihr, Gefühle, gegen die sie sich verzweifelt wehrte.
    Wenn sie in seinen Armen einschlief, fühlte sie sich unendlich geborgen, sie fühlte sich so beschützt und sicher wie nie zuvor.
    Wenn sie sich nachts an ihn kuschelte, ließen seine Wärme und das gleichmäßige Klopfen seines Herzens sie die schmerzlichen Erlebnisse der Vergangenheit vollständig vergessen.
    Wenn sie morgens neben ihm aufwachte, seinen zerzausten Haarschopf, seine Bartstoppeln und sein vom Schlafen leicht zerknittertes Gesicht betrachtete, spürte sie eine innige Zuneigung.
    Ihre Empfindungen für ihn gingen immer mehr über die sexuelle Anziehungskraft hinaus und das war genau das, wovor sie sich im Stillen gefürchtet hatte.
    Sie wollte keine Gefühle für Lucian entwickeln, wollte sich nicht in ihn verlieben und anfangen, sich irgendwelche albernen Hoffnungen zu machen. Trotz aller Intimität zwischen ihnen war er ihr auf eine gewisse Weise fremd, er sprach nicht über sich oder seine Vergangenheit und sie hatte keine Ahnung, was in ihm vorging. Sie hatten sich selbst eine deutliche Grenze gesetzt, und es war besser, sie nicht zu überschreiten – Sex ja, aber auf keinen Fall Liebe.

32
    E ines Nachts öffnete sich die Tür zu Lucians Schlafzimmer und Emily kam herein.
    »Dad, ich habe Bauchweh«, klagte sie weinerlich.
    Erschrocken befreite Faith sich aus Lucians Armen, und er richtete sich verschlafen auf.
    »Ist dir schlecht?«, fragte er besorgt, während er das Licht anknipste.
    »Nein, mir tut es nur hier ein bisschen weh«, erklärte sie und deutete auf ihren Bauch.
    Behutsam tastete er sie ab, schüttelte dann den Kopf und seufzte. »Es ist nichts Schlimmes, du hast wahrscheinlich nur zu viel Eis gegessen.«
    »Kann ich bei euch schlafen?«, bat sie, und schien nicht im Geringsten verwundert zu sein, dass ihr Vater nicht alleine in seinem Bett lag.
    Lucian nickte. »Na klar.«
    Rasch krabbelte Emily über ihn hinweg, kuschelte sich zufrieden in der Mitte unter die große Decke.
    Faith warf Lucian einen fragenden Blick zu und machte eine Handbewegung in Richtung Tür. »Soll ich …?«
    Schweigend schüttelte er den Kopf, legte sich wieder hin und schaltete die Lampe aus.
    Müde ließ Faith sich in die Kissen zurücksinken, und strich Emily liebevoll übers Haar. Sie spürte eine Berührung an ihrer Hand, und als sie sie wegziehen wollte, hielt Lucian sie fest. Er verflocht seine Finger mit den ihren, und so schliefen sie ein, ihre Hände zärtlich ineinander verschlungen, Emily in der Mitte zwischen ihnen.
    Am nächsten Morgen ging es Emily wieder gut und Lucian brachte sie wie gewohnt zur Schule.
    Faith stand im Labor und machte eine Reihe von Blutproben für den Versand fertig, als er zurückkam.
    Er trat hinter sie, küsste sanft ihren Nacken.
    »Siehst du, deine ganzen Befürchtungen waren umsonst. Emily hat sich überhaupt nicht daran gestört, dass du bei mir im Bett lagst.«
    »Hat sie noch etwas gesagt?«
    »Sie wollte nur wissen, ob du auch Schmerzen hattest. Ich habe ihr gesagt, dass du sehr oft Bauchweh hast, und habe ihr erklärt, dass ich besser auf dich aufpassen kann, wenn du bei mir schläfst«, erzählte er schmunzelnd.
    Entgeistert fuhr Faith herum und

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