Auf Montage: Harte Kerle - heißer Feierabend (German Edition)
konzentrieren, verstand nicht, weshalb ich neuerdings so auf Chris abfuhr. Ich wollte auch nicht darüber nachdenken. Die Arbeit sorgte für genügend Ablenkung. Würde weiter alles nach Plan laufen, hätten wir noch zwei Wochen vor uns, bis die Häuser standen und alles von unserer Seite aus fertiggestellt wäre.
Chris gab sich locker und nichts deutete darauf hin, dass am Vorabend etwas gewesen wäre. War es ja im Grunde auch nicht, meine Fantasie spielte verrückt und ließ mich Dinge sehen, die überhaupt nicht da waren. Ich interpretierte zu viel in Chris Reaktion, in sein offenkundiges Staunen, als seine Augen über meinen Körper gewandert waren. Eine leise Hoffnung keimte in mir, die gar nicht da sein dürfte. Meine Neigung musste unter Verschluss bleiben, sonst ginge das Theater wieder von vorne los. Darauf hatte ich keine Lust. Chris machte es mir allerdings schwer, nicht ständig in Versuchung zu geraten und meine Gedanken unter Kontrolle zu behalten. Wir arbeiteten nah zusammen, griffen Hand in Hand, um Hölzer zu befestigen, die später die Mauerabdeckung tragen würden. Auch wenn ich gewissenhaft der Aufgabe nachging, brachte die Nähe mich dennoch durcheinander. Während ich die Hölzer an ihrer Position hielt, machte Chris sie fest. Mehrmals streiften sich unsere Arme dabei und mich durchfuhr ein Schauer nach dem anderen. Seinen Geruch in der Nase, zugegeben verschwitzt, allerdings nicht weniger verlockend. Ich versuchte, mich so normal wie möglich zu geben, was mir wohl auch gelang. Chris sagte nichts, schien nichts Außergewöhnliches an mir oder meinem Verhalten zu finden. Das letzte Stück stand an, in einer etwas verwinkelten Ecke des Daches. Wenn das erledigt wäre, konnte ich wieder auf Abstand gehen.
Chris kniete sich neben mich, zwei Schrauben zwischen den Lippen, Bleistift hinterm Ohr. Er setzte die Maschine an und erneut berührten sich unsere Arme. Die knappe Arbeitsfläche sorgte für noch mehr Enge, deutlich übertrug sich die Vibration der Bohrmaschine von Chris zu mir. Auf meinen Armen bildete sich eine Gänsehaut. Eine Reaktion, die durch die sanften Schwingungen, die Berührung und den Geruch des Kerls neben mir ausgelöst wurde. Ich schluckte schwer und hoffte, er würde es nicht bemerken. Chris zog den Bohrer raus, setzte die Schlagschraube ein und positionierte die Maschine am nächsten Haltepunkt neu. Ich musste mich ihm entgegenstrecken, um das Holz an der akkuraten Stelle zu halten. Dabei fing ich einen schnellen Seitenblick von ihm auf, den ich nicht deuten konnte.
Kurz darauf war auch die zweite Schraube an ihrem Platz. Chris schlug beide mit dem Hammer rein und drehte sich zu mir um. Ein freches Grinsen lag auf seinem Gesicht.
"Ich hätte jetzt lieber was anderes versenkt."
Ich spürte, wie mir die Farbe aus dem Gesicht wich. Hatte ich mich verraten? Bestand diese Anziehung jetzt auf beiden Seiten?
"Tu nicht so schockiert, ich hab doch gesagt, ich hab Druck auf den Eiern!"
"Dagegen hilft nur eins. Ablassen!", erwiderte ich, wissend, dass ich mich auf dünnem Eis bewegte.
Einen kurzen Moment betrachtete er mich, dann drehte er sich kopfschüttelnd weg. Wir machten unsere Arbeit, aßen zusammen mit den anderen und tranken literweise Wasser. Im Normalfall müsste man dadurch entsprechend oft pinkeln, aber nicht bei diesem Wetter. Wir schwitzten alles aus, eine volle Blase war selten. Zum Nachmittag hin wurde ich immer nervöser. Mancher würde sich vielleicht ekeln, so nah mit jemandem zusammenzuarbeiten, der nass geschwitzt und dreckig ist. Wir sahen aber alle so aus, daher erschien das nicht außergewöhnlich.
Je mehr Chris schwitzte, umso attraktiver schien er mir zu werden. Die glänzenden Perlen auf der Haut, die sich bündelten und als Rinnsal herabliefen, dabei sichtbare Spuren hinterließen. Sein Geruch, der mir das ohnehin erhitzte Blut zum Kochen brachte. Die Berührungen, die unausweichlich waren, ließen mich erschaudern. Das leichte Kribbeln im Bauch ließ sich nicht vertreiben. Ein Zeichen aufwallender Lust, gegen die ich nichts tun konnte.
Ich war froh, dass der Feierabend näher rückte. Gemeinsam räumten wir Werkzeug und Maschinen weg, die der Sicherheit halber in einem Container eingeschlossen wurden. Trotz der Anziehung, die neuerdings von Chris auf mich wirkte, waren wir ein gutes Stück vorangekommen und hatten mehr geschafft, als geplant war.
"Denk dran, heute dusche ich zuerst." Er grinste mich selbstsicher an.
"Jepp, aber schlaf nicht dabei ein!"
Chris
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