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auf Safari

auf Safari

Titel: auf Safari Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dorothy Gilman
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schmeißen sie nämlich, haben Sie’s bemerkt?“
     
    Nein“, sagte Mrs. Pollifax und stellte sich vor.
     
    „O doch. Na ja.“ Er streckte ihr eine magere, trockene Hand entgegen. „Kleiber. Willem Kleiber.“ Er wischte seine Hand nicht gerade ab, nachdem er die ihre berührt hatte, aber offenbar hätte er es gern getan.
     
    „Deutscher?“ fragte sie.
     
    „Nein, nein, Holländer.“
     
    Wenn Mrs. Pollifax gefürchtet hatte, alle Teilnehmer der Safari könnten in gleicher Weise gekleidet sein, so erwies sich diese Vorstellung angesichts des dritten Safariteilnehmers, den Homer jetzt zum Bus geleitete, als unbegründet. Die Dame an seiner Seite bewirkte, daß Mrs. Pollifax sich plötzlich unelegant vorkam und gar nicht mehr so toll. Sie mochte in den Vierzigern sein und trug ihr platinblondes Haar mit einem scharlachroten Seidentuch zurückgebunden. Ihr Safarianzug war aus hellbeigefarbener Gabardine und so geschneidert, daß jede Kurve ihrer Figur zur Geltung kam. An mehreren Fingern glitzerten Brillianten, und ein fantastischer Türkis schmückte ihren schwarzen Rollkragenpullover.
    Alles an ihr war auffallend – ihr Anzug, ihre kühlen Saphieraugen, ihre klar geschnittenen Züge und ihre zartgebräunte Haut.
     
    „Und ich hatte schon Angst, ich wäre nicht rechtzeitig hier - Oh, zwei sind schon da, ist das nicht fantastisch?“ sagte sie. Als sie beim Bus angekommen war, lächelte sie Mr. Kleiber zu. „Ich denke, wir machen uns am besten selbst bekannt.“ Ihre Stimme klang einschmeichelnd, und sie sprach mit einem etwas affektierten britischen Akzent. „Ich bin Mrs. Lovecraft“, sagte sie. „Amy Lovecraft.“
     
    In diesem Augenblick kam ein großer, gutaussehender junger Mann aus dem Hotel geeilt, rief Homer etwas zu, trat dann an den Bus und rief: „Dies ist doch der Bus ins Safaridorf Chunga?“
     
    „Was für ein schöner Mann“, murmelte Mrs. Lovecraft.
     
    „Ja, ja“, sagte Homer. „Sie sind –„
     
    „John Steeves.“ Er war ziemlich nachlässig gekleidet, hatte einen dicken Rollkragenpullover und schäbige Twillhosen an. Er sah aus wie ein Mann, fand Mrs. Pollifax, der wußte, daß es morgens in Afrika kalt ist. Wettergegerbt kam er Mrs. Pollifax vor. Seine Stimme verriet den Engländer, die Patina seiner Schuhe den Wanderer. Sein längliches Gesicht mit den interessanten, dunklen Augen hatte einen angespannten Zug, und er trug einen dichten, dunklen Schnurrbart.
     
    Als er seinen Namen nannte, hellte Homers Gesicht sich auf.
    „Natürlich, ja, ich habe schon nach Ihnen gefragt. Haben Sie Gepäck?“
     
    „Einen Seesack. Den bringt Tom Henry mit. Er ist auch mit von der Partie. Wir haben uns im Restaurant kennengelernt.“ Er drehte sich um und deutete auf den Hoteleingang. Mrs. Pollifax sah einen gesetzt wirkenden jungen Mann mit einem Koffer und einem Seesack das Hotel verlassen, begleitet von einem bloßfüßigen, etwa zwölf Jahre alten schwarzen Jungen. Tom Henry, rotblond und mit aufrichtig blickenden grauen Augen, wirkte heiter und unkompliziert. Der macht kein Getue, dachte Mrs. Pollifax, die ihn auf Anhieb sympathisch fand. Der schwarze Junge, der neben ihm herging, sah plötzlich zu ihm auf und lächelte. Nie hatte Mrs.
    Pollifax ein Kind einen Erwachsenen so voller Bewunderung anlächeln sehen, und sie begriff, daß die beiden zusammengehörten.
     
    „Henry?“ fragte Homer irritiert. Und dann: „Auch so, das ist Doktor Henry? Doktor Henry vom Missionshospital?“
     
    „Und Chanda“, sagte der junge Mann bestimmt. „Chanda Henry.“
     
    Homer ging mit den Neuankömmlingen zum rückwärtigen Teil des Busses und verstaute das Gepäck. Mrs. Lovecraft stieg ein und setzte sich mit den Worten: „Ist das nicht lustig?“ neben Mr. Kleiber.
     
    Als sie zum Hotel zurückschaute, sah Mrs. Pollifax Cyrus Reed heraustreten, der irgendwie beunruhigt aussah. Er kam zum Bus herüber und sagte zu Mrs. Pollifax: „Jetzt ist sie schon fünf Stunden überfällig, Probleme häufen sich.“
     
    In diesem Augenblick bog ein kleiner roter Fiat in rasendem Tempo in die Zufahrt zum Hotel ein und hielt mit einem Ruck.
    Heraus sprang eine junge Frau, die so klein wirkte, wie Reed riesig schien, und rief: „Da bin ich, Richter!“
     
    „Das ist Lissa“, sagte Cyrus Reed ergeben.
     
    „Richter?“ fragte Mrs. Pollifax
     
    „Im Ruhestand.“
     
    Die junge, schlanke und langbeinige Frau war schwer zu übersehen. Ihr Haar war leuchtend kastanienbraun von der Farbe

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