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Titel: auf Safari Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dorothy Gilman
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Guerillakrieges und Blutvergießens ihre Unabhängigkeit gewonnen, und nur Südafrika und Rhodesien verteidigten stur die weiße Vorherrschaft. Mrs. Pollifax hatte aber vergesen – was ihr jetzt wieder einfiel -, daß während der schlimmsten Kämpfe Rhodesien verärgert seine Grenzen gegen Sambia geschlossen hatte, wodurch die sambische Volkswirtschaft in noch größere Schwierigkeiten geraten war. Ein Jammer, dachte sie, daß man heutzutage mit einem moralischen Standpunkt so allein dastand; denn anscheinend war das Schließen der Grenze nur eine Formsache gewesen, da Spione sie in beide Richtungen überschritten. Sie erinnerte sich auch, in einer dieser Schriften das Wort Freiheitskämpfer gelesen zu haben.
     
    „Freiheitskämpfer“, rief sie Homer zu, „wer ist damit gemeint?“
     
    „Führer der Unabhängigkeitsbewegung“, rief er zurück.
    „Flüchtlinge – sie flüchten nach Sambia, auf ihren Kopf ist ein Preis ausgesetzt. Er erwarten sie Gefängnisstrafen. Sie bleiben, sie bilden sich aus, sie gehen zurück. Heimlich, verstehen Sie?“
     
    „Ja.“ Mrs. Pollifax nickte. „Ich wußte nur nicht, daß das … na ja, immer noch andauert.“
     
    Er nickte lebhaft. „Aber die Führer machen jetzt den Mund auf.
    Südafrika ist das sehr lästig, es fürchtet einen Rassenkrieg in Afrika und drängt Rhodesien zu reden, zu lockern. Bei uns gibt es ein Sprichwort: ‚Bevor Du einen Elefanten erlegen willst, besorg’ dir erst einen Speer.‘ “ Er grinste und fuhr langsamer. „Und da wir gerade von Elefanten reden, dort steht Ihr erster Elefant. Wollen Sie ihn knipsen?“
     
    Ausrufe ertönten hinten aus dem Bus, aber Mrs. Pollifax konnte nur mit angehaltenem Atem staunen. Ihr erster Elefant stand kaum fünf Meter entfernt und futterte zufrieden Blätter von einem Baumwipfel.
    Der mächtige graue Körper schien vom Staub gebleicht, die großen Schlappohren hatte er aufgestellt, als wüßte er sehr wohl von ihrer Anwesenheit. Langsam wandte er den wuchtigen Kopf und schaute mit seinen Knopfaugen den Kleinbus interessiert an. Mrs. Pollifax war fest davon überzeugt, daß er ganz deutlich sie persönlich anstarrte. Entzückt und dankbar lächelte sie ihm zu, ehe sie die Kamera hob und ihn knipste.
     
    Auf der Weiterfahrt kamen sie an eine neue Straßensperre, die mit einem liebenswürdigen jungen Wächter besetzt war. Nachdem sie langsamer gefahren waren um eine Pavianhorde über den Weg zu lassen, kamen sie auf eine Lichtung und hielten an einem abschüssigen Flußufer.
     
    „Ist das Chunga?“ fragte Mrs. Lovecraft.
     
    Homer schüttelte den Kopf. „Das hier ist ein unbewirtschafteter Teil, nur für Wochenendcamper. Wir warten hier auf das Schiff“, erklärte er. Er stieg aus und spähte über den breiten Fluß. Mrs.
    Pollifax öffnete die Tür neben ihrem Sitz und sprang heraus um sich die Füße zu vertreten. Auch die anderen regten sich und stiegen aus, wobei sie einander vage zulächelten. Mrs. Lovecraft schlenderte zu Homer hinüber, und einen Augenblick später folgten ihr Mr.
    McIntosch und Mr. Kleiber. Die Sonne war hinter einer Wolke verschwunden und hatte die Landschaft aller Farbe beraubt. Mrs.
    Pollifax fühlte sich unter dem unendlichen, silbrigen Himmel sehr klein und sie wartete, daß auf dieser grauglänzenden Wasserfläche ein Schiff auftauchte.
     
    „Da“, sagte Homer plötzlich und deutete auf den Fluß, „das Schiff.“
     
    Auf dem grauen Strom war ein Punkt zu sehen, der größer und größer wurde. Er änderte die Richtung, und als er näher kam, und man den Mann im Heck erkannte, merkte sie, daß es ein Kahn war, beinah so flach wie ein Ponton. Dann durchbrach das Tuckern seiners Außenbordmotor die beängstigende Stille über dem Fluß.
     
    „Packen wir bei dem vielen Gepäck mit an“, sagte Dr. Henry. Er ging zur Rückseite des Busses und begann, Chanda Koffer herauszureichen. Nach einer langen Unterhaltung zwischen ihnen sagte Dr. Henry, indem er Mrs. Pollifax’ farbenfrohen Schirm hochhielt: „Chanda sagte mir, daß er Ihnen gehört.“
     
    „Woher weiß er das?“ fragte sie überrascht.
     
    Dr. Henry lachte. „Ich könnte es Ihnen nicht sagen, aber er weiß so was immer. Er sagt, er habe in Sie hineingesehen und ähnliche Farben erblickt – mukolamfule , was auf bemba Regenbogen heißt.“
     
    „Ich bin sehr gerührt“, sagte sie und lächelte Chanda zu. Mit einem scheuen Lächeln reichte ihr der Junge den Schirm und ging, um ein weiteres Gepäckstück

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