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Titel: auf Safari Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dorothy Gilman
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man wilde Tiere ohne jedes Risiko beobachten will, dann fängt man sie und betrachtet sie in einem Zoo. Hier im Reservat laufen sie frei herum, wild und geschützt.
    Das sind wir aber nicht.“
     
    „Natürlich haben Sie recht“, gab sie zögernd zu. „Aber ich fühle mich wie eine Gefangene, wenn ich bewacht werde.“
     
    „Bezweifle, daß irgend etwas Sie beengen könnte, meine Liebe.
    Mir solle seine Gegenwart viel lästiger sein, weil ich die Absicht habe, Sie zu küssen.“
     
    Sie schaute verblüfft zu ihm auf und kam ihm somit sehr entgegen. Sie protestierte leise, als er sie in die Arme nahm, entdeckte dann aber, daß ihr das Geküßt werden recht gut gefiel. Als er sie losließ, fielen prompt die Sonnenbrille, ihr Taschentuch und der Schirm zu Boden.
     
    Geduldig sammelte er alles wieder auf und reichte es ihr. „Und dort“, sagte er, nahm ihre Hand und hielt sie fest, „steht Orion.“
     
    „Ja“, sagte sie, verwirrt und außer Atem. Sie begriff, daß sie gegen große und charmante phungus keineswegs immun war.
    Höchst beunruhigend fand sie das in ihrem Alter. Dann sah sie zu den Sternen auf, die zu Tausenden am Himmel standen.
     
    Ein Husten des Wächters unterbrach die Stille. „Ich finde, er hat lange genug Geduld mit uns gehabt“, sagte Cyrus trocken.
    Schweigend kehrten sie um und gingen ins Dorf zurück.
     
    Als Mrs. Pollifax wieder in ihr Zimmer kam, war es schon sehr kalt geworden. Sie legte nur eben einen neuen Film in ihre Kamera ein und verbarg den Apparat für die Nacht unter ihrem Kopfkissen.
    Nachdem sie die Kerze ausgeblasen hatte, kletterte sie ins Bett.
     
    Sie lag da und dachte an die Ereignisse des vergangenen Tages: an den gestohlenen Film und an Cyrus Reed, der recht störend werden konnte. Sie mußte sich zusammennehmen um ihre Aufgabe zu lösen. Für sie war es nicht einfach eine Safari. Sie mußte wachsam und geschickt sein, damit Aristoteles nicht weitere Menschen niederschießen konnte.
     
    Sie schloß die Augen, als sie draußen auf dem Pfad Stimmen und Schritte vernahm. Einen Augenblick später erkannte sie Amy Lovecrafts hohes Kichern.
     
    „Ich wäre gefallen, Mr. Kleiber, wenn sie mich nicht gerettet hätten wie der Ritter in schimmernder Rüstung. Sie lieber Mann. Dieser Pfad…“
     
    Amy Lovecraft, dachte Mrs. Pollifax, jagte entschieden nicht nur mit der Kamera.
     
    „Mir unbegreiflich“, sagte Mr. Kleiber in seiner pedantischen, humorlosen Art, „warum nicht Bulldozer auf diesem Hügel eingesetzt werden. Sie haben welche, ich weiß es, sie benutzen sie überall. Und in einer einzigen Arbeitsstunde wäre …“
     
    „Sind Sie in der Baubranche, Mr. Kleiber? Sie scheinen so viel von Maschinen zu verstehen.“
     
    „Schwere Baumaschinen, ja. Ich liefere in die ganze Welt. Es ist…“
     
    Die Stimmen wurden undeutlich und es herrschte Stille. Mrs.
    Pollifax hatte abermals die Augen geschlossen, als sie auf dem Kies Schritte knirschen hörte. „Mir gefällte es sehr, Ihnen nicht?“ Lisas Stimme.
     
    Tom Henry antwortete: „Durchaus.“ Eine Pause folgte und dann wieder Tom: „John Steeves ist wohl sehr berühmt?“
     
    „O ja, sehr berühmt“, sagte Lisa leichthin.
     
    „Wir haben tatsächlich eins von diesen Taschenbüchern im Krankenhaus, Hundert Nächte in einer Mongolenjurte , oder so. Der Busche, der es gelesen hat - “
     
    „Tom?“
     
    „Hmmm?“
     
    „Seien Sie kein Esel.“
     
    Tom Henry lachte. „Schlafen Sie gut, meine Liebe.“
     
    Mrs. Pollifax hörte ihn weggehen und Lisa öffnete die gegenüber liegende Tür. Ein interessanter Wortwechsel. Lächelnd fragte sie sich, wen sie wohl als nächsten belauschen würde.
     
    Sie mußte nicht lange warten. McIntosh kam durch den Gang im Gespräch mit Cyrus und für einen immer nur schweigend lächelnden Mann war McIntosh plötzlich sehr redselig.
     
    „Inflationen kann man nicht heilen, solange die Länder nicht aufhören, die Druckerpresse zu bemühen. Die Welt ertrinkt in wertlosem Papier. Natürlich spotten die Regierungen über die Goldwährung, weil sie zur Disziplin zwingt. Aber denken Sie a meine Worte, Reed, ganze Zivilisationen sind durch den Verfall ihrer Währung zu Friedhöfen geworden.“
     
    „Schließen Sie große Geschäfte im Ausland ab?“
     
    „O ja, in aller Welt. Aber ich will Sie nicht aufhalten, wir können ein andermal weiter darüber reden. Gute Nacht, Reed.“
     
    „Ja… Also Löwen morgen. Gute Nacht.“
     
    Zuletzt kamen Julian

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