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Titel: auf Safari Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dorothy Gilman
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nicht überrascht, feststellen zu müssen, daß sie nach ihrer Ankündigung von Enkelfotos eine ‚Art Ausgestoßene‘ geworden war. Mr. Kleiber wählte einen Platz, der von ihrem weit entfernt war, und Mrs. Lovecraft, die bisher kein wirkliches Interesse an Mr.
    Kleiber gezeigt hatte, setzte sich neben ihn. Lisa wählte einen neutraleren Platz und Steeves begleitete sie wie gewöhnlich. Tom Henry saß nicht weit von Lisa entfernt, und McIntosh, rätselhaft lächelnd, setzte sich neben Julian.
     
    Nur Chanda und Cyrus Reed schien es nicht zu stören. Chanda hockte sich mit gekreuzten Beinen neben Mrs. Pollifax auf den Boden und schenkte ihr ein strahlendes Lächeln. „Ich sitze hier. Sie nunandi .“
     
    „Verdammt unpraktisch, auf den Knien zu essen“, meuterte Reed.
     
    „Versuchens Sie’s auf einer Ecke dieses kleinen Tisches“, riet Mrs.
    Pollifax. „Schließlich bedeutet Safari kampieren.“
     
    „Touché“, sagte er lachend. „Danke. Unglaublich gutes Essen.
    Weiß gar nicht, wie sie hier draußen ohne jede Elektrizität so erstklassig kochen können.“
     
    „Es gibt einen großen Holzofen“, erklärte Chanda eifrig, „und sehr feiner Koch. Julian nennt ihn einen Chef.“
     
    „Darum also“, sagte Reed. „Habe dich da oben rumschnüffeln sehen. Spricht hier noch jemand Bemba?“
     
    „ Cimo “, sagte Chanda und streckte einen Finger. „Gutes Leben hier im Park. Ich vielleicht nicht Jäger.“
     
    „Tom sagt, daß du ein verdammt guter Jäger bist und ein Spurensucher, obwohl du erst zwölf Jahre alt bist:, erklärte Reed, indem er geschickt ein Stück Steak aufspießte. „Sagte, du seist weggegangen, um zu sehen, was von deinem alten Dorf an der angolanischen Grenze noch übriggeblieben ist, und daß du fünfzig Meilen allein durch den Busch gewanderst seist.“
     
    Chandas Lächeln vertiefte sich. „Ja, das. Er erzählt Ihnen von den Löwen?“
     
    „Löwen!“ rief Mrs. Pollifax aus.
     
    „Drei“, sagte Reed und nickte. „Aber woher hast du gewußt, daß sie dir folgen, Chanda?“
     
    „Weil…“ Chanda zögerte. „Ich weiß nicht Wort für cula .“
     
    „Frösche, Chanda“, rief Julian, der ein paar Stühle entfernt saß.
     
    „Ach ja. Ich sie hören, wissen Sie. Sie machen Froschlärm, und dann kreuze ich kamana …“
     
    „Bach“, rief Tom Henry.
     
    „Ja, Bach. Und Frösche reden sehr laut miteinander. Ich gehe weiter, und dann -“ er hob die Hand und machte eine dramatische Geste „- cula sind still. So ich schaue nach hohem Baum hinaufzuklettern, weil es dunkel wird, wie jetzt, und ich weiß, daß jemand mir folgt, sonst würden Frösche weiter Lärm machen.“
     
    „Gütiger Himmel“, sagte Lisa. Alle hörten jetzt zu.
     
    „Drei Löwen wollen auf Baum klettern, mir nach, aber ich bin zu hoch. Ich sitze ganze Nacht, daß sie weggehen sollen.“
     
    „Und das taten sie wohl schließlich“, sagte Steeves.
     
    „Aber erst am Morgen“, warf Tom Henry ein.
     
    „Ja, ich vom Baum klettern, aber nicht kann gehen. Mwendo geworden wie Baum.“
     
    „Er meint, seine Beine waren gefühllos geworden, weil das Blut nicht mehr zirkulierte“, erklärte Tom. „Seine Beine waren geworden wie ein Baum.“
     
    Chanda nickte. „So ich suche Zweige und trockenes Gras und nach langem Reiben von Zweigen mache Feuer. Ist sehr schwer. Viele Stunden ich sitze am Feuer um warm zu werden und dann gehe ich.“
     
    „Kann mir nicht vorstellen, daß ein amerikanischer Zwölfjähriger so etwa schafft“, sagte Reed.
     
    „Immerhin ist Afrika eine Spur gastlicher als die Mongolei“, warf Steeves ein. „Da gibt es Panther und Tiger und, obwohl die Sonne an dreihundert Tagen im Jahr scheint, schreckliche Winde und fuchrtbare Abkühlung durch den Wind.“
     
    „Tiger haben wir nicht“, sagte Julian, „aber morgen suchen wir nach Löwen für sie.“
     
    „Oh, hoffentlich bekommen wir einen zu sehen“, rief Lisa eifrig.
     
    „Um wieviel Uhr brechen wir auf?“ erkundigte sich Mrs. Pollifax.
     
    „Gleich nach dem Frühstück, gegen halb acht.“
     
    „Früh“, sagte Amy Lovecraft und zog ein Gesicht.
     
    Der Kellner hatte ein neues Tablett gebracht und setzte es auf den Tisch. Er verbeugte sich mit ernstem Gesicht und erklärte: „Der Pudding ist serviert, meine Damen und Herren.“
     
    Nach dem Essen erinnerte Tom Henry Chanda daran, ans Schlafengehen zu denken. Als der Junge aufstand, hatte Mrs.
    Pollifax plötzlich einen tollen Einfall.

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