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Auf Schreckenstein geht's lustig zu

Auf Schreckenstein geht's lustig zu

Titel: Auf Schreckenstein geht's lustig zu Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Hassencamp
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auf der Burg zwischen dem Hausherrn und den Rittern wieder hergestellt. Und Stephan grinste still vor sich hin. In der anderen Angelegenheit galt es jedoch, sich zu beeilen. Es blieben nur noch fünf Tage Zeit. Und so saßen Stephan und Ottokar am selben Abend nach dem Essen bei Doktor Waldmann.
    „Komisch“, sagte der Doktor plötzlich, „Sonja ruft gar nicht mehr an.“
    „Interessant!“ murmelte Stephan. „Natürlich“, platzte er dann unvermittelt heraus, „die hat ein schlechtes Gewissen! Sonja hat den ganzen Streich angezettelt, zumindest aber mitgemacht.“
    „Wie kommst du darauf?“ fragte der Doktor und runzelte die Stirn.
    „Ist doch ganz klar, allein hätten sich die Mädchen hier nie zurechtgefunden.“
    Das leuchtete allen ein. Nach anfänglicher Verwunderung über dieses Verhalten Sonjas kamen sie jedoch zu der Ansicht, dass man ihr das nicht verübeln könne.
    Sie war jetzt Lehrerin auf Rosenfels und hielt selbstverständlich zu den Mädchen.
    Diese Abschweifung vom Thema benutzte Stephan, um seinen längst ausgeknobelten Plan vorzutragen.
    „Da Sonja uns reingelegt hat, werden wir unsere Gegenaktion über sie einfädeln“, schloss er mit kriminalistischer Schärfe. Doktor Waldmann und Ottokar teilten seine Ansicht und waren von seinem Plan begeistert.
    Trotz der späten Abendstunde rief der Doktor noch drüben an. Eine ziemlich unfreundliche Stimme meldete sich und fragte, wer es denn wage, so spät anzurufen. Doktor Waldmann nannte seinen Namen, entschuldigte sich höflich und erklärte, er sei als Vater besorgt, von seiner Tochter seit Tagen nichts mehr zu hören. Darauf wurde die Stimme etwas freundlicher: „Moment, ich lasse sie rufen.“
    Endlich kam Sonja. Doktor Waldmann spielte die Rolle des besorgten Vaters vollendet: „Was ist denn, Sonja, ich höre gar nichts mehr von dir?“
    „Ach, Papa, ich habe schrecklich viel Arbeit, es ist doch alles hier neu für mich.“
    Nach einigem Hin und Her, wie es ihr gehe und wie sie zurechtkäme, begann er ihr vorsichtig auf den Zahn zu fühlen: „Hast du denn nette Mädchen drüben?“ fragte er mit gespielter Besorgnis.
    „Und ob“, antwortete sie, „die beiden Wildesten sind die Nettesten. Mit denen verstehe ich mich am besten. Alle meine Kolleginnen fürchten sie, aber mir gehorchen sie aufs Wort!“
    Stephan und Ottokar rieben sich die Hände. Für sie gab es keinen Zweifel mehr.
    Der Doktor nickte und holte zum großen Schlag aus: „Von Stephan und Ottokar soll ich dich auch grüßen.“
    „So“, kam es zögernd zurück, „wie geht’s ihnen denn?“
    „Ach, sie waren gerade da“, antwortete er mit einem klagenden Unterton, „im Augenblick ist hier der Teufel los!“ Er erzählte ihr von dem Streich, der alle betroffen und dessen Täter man bis heute nicht habe finden können.
    „Im Moment verdächtigen sie uns Lehrer“, schloss er, worauf Sonja am anderen Ende in ein schallendes Lachen ausbrach. Damit war sie überführt. Doktor Waldmann steuerte das Gespräch in einer Weise, die jedem Untersuchungsrichter Ehre gemacht hätte. Er fragte vorsichtig, wann sie denn mal wieder rüberkäme, er könne ihr doch gerade jetzt am Anfang sicher manchen Rat geben. Sonja druckste sichtlich herum, sie müsse nachmittags immer die Mädchen beim Baden beaufsichtigen.
    „Dann komm doch einfach am Freitag mit deinen Mädchen herüber“, schlug er vor, „unsere Schule macht einen Ausflug zum Ringelbachkraftwerk, dann sind wir ganz ungestört.“ Als sie nicht gleich einwilligte, pries er ihr noch die Vorzüge des Schreckensteiner Strandes, der viel länger Sonne habe und außerdem könne er ja die Heimleiterin noch extra um Erlaubnis fragen, falls sie das wünsche. Stephan und Ottokar schlugen sich vor Vergnügen auf die Schenkel. Ihr Doktor war wieder einmal ganz groß in Form. Sonja überlegte eine Weile. Schließlich siegte doch die Freude, den Mädchen den Ort ihrer Schandtaten bei Tage zeigen zu können, und sie sagte zu.
    „Also, Freitag Nachmittag, ich erwarte euch um vier!“ damit hängte er ein.
    „Das wird der Streich des Jahrhunderts!“ jauchzte Ottokar. „Pass auf, Dampfwalze platzt vor Neid!“ „Doktor, Sie gehören in Gold gerahmt“, fügte Stephan hinzu und drückte seinem Lehrer die Hand.
    Doch der wehrte ab: „Erstens hat das noch Zeit und zweitens dürft ihr meine Mitarbeit überhaupt nicht erwähnen.“
    Stephan und Ottokar sahen sich an: „Wieso denn nicht?“ „Weil es sonst wieder heißt, wir stecken

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