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Auf sie mit Gebell: Bernie und Chet ermitteln - Roman (German Edition)

Auf sie mit Gebell: Bernie und Chet ermitteln - Roman (German Edition)

Titel: Auf sie mit Gebell: Bernie und Chet ermitteln - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Spencer Quinn
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davon, wie viel der Unterhalt eines dieser schnuckeligen kleinen Dinger kostet, gar nicht zu reden davon, wie viel Mäuse man hinlegen muss, um eins zu kaufen?«, fragte Bernie.
    Mäuse: Da fang ich lieber gar nicht erst an. Ich ging ein paar Schritte und dehnte mich, dann schüttelte ich mich, lief ein paarmal im Kreis und legte mich in den Schatten unseres Autos. Das Einzige, was mir zu meinem Glück fehlte, war ein kleiner Snack. In der Ferne hörte ich ein ganz schwaches Brummen, das von irgendwoher hinter den kahlen braunen Bergen zu kommen schien.
    »Genau wie auf der Fifth Avenue«, grummelte Bernie, »nur dass die hier wahrscheinlich noch mehr Pulver haben.«
    Ich sah zu ihm hinüber; er lehnte am Auto. Wenn Bernie sich Sorgen machte, bekam er an Stellen seines Gesichts Falten, an denen normalerweise keine waren. Wie jetzt. Worüber machte er sich Sorgen? Von dem, was er gesagt hatte, hatte ich nur verstanden, dass es um Pulver ging. Es gab Kaffeepulver und Schießpulver … hey! Ich hatte es! Bernie machte sich Sorgen wegen des Gewehrs, mit dem auf uns geschossen worden war! Plötzlich rasten meine Gedanken nur so dahin. Victor Prole hatte ein Alibi, auch wenn er den richtigen Geruch und das richtige Aussehen hatte. Unser nächster Schritt musste zur Identifizierung des Schützen führen. Die Sache war klar wie Kloßbrühe, nicht nur Bernie, auch mir. Und warum auch nicht? Wir waren schließlich Partner, auch wenn die einzige Kloßbrühe, die ich jemals probiert hatte – das war bei der Großmutter von einem Bösewicht gewesen, dem wir hinterherjagten und der mit seinen Goldketten am Fenstergriff hängen geblieben war –, mir irgendwie nicht bekommen zu sein schien.
    Das entfernte Brummen wurde lauter. Ich sah auf und entdeckte hoch über den Berggipfeln ein Flugzeug, das wie die Sonne glänzte – sehr hübscher Anblick. Nach einer Weile sagte Bernie: »Ich glaube, ich höre etwas.« Er spähte in den Himmel, entdeckte das Flugzeug und stellte fest: »Da ist es ja.« Ich musterte Bernies Ohren. Sie waren keineswegs klein, im Gegenteil, für Menschenohren waren sie recht groß, aber warum funktionierten sie dann nicht?
    Das Flugzeug flog einen großen Bogen, setzte mit einem Rums auf und rollte auf uns zu. In diesem Augenblick tauchte auf einer Schotterpiste, die von den Hügeln herunterkam, eine lange schwarze Limousine auf. Das Auto raste auf uns zu und zog dabei eine goldene Staubwolke hinter sich her. Manche Dinge waren so schön, dass man immer nur gucken wollte.
    Aber dazu war jetzt keine Zeit. Wir waren bei der Arbeit. Ich stand aufrecht da, Kopf hoch, Schwanz hoch, wachsam. Die Limousine hielt neben uns an. Der Fahrer stieg aus: Adelinas Fahrer, schwarz angezogen und, wie ich erst jetzt bemerkte, mit Diamant im Ohr. Er öffnete die hinterste Tür für Adelina. Beinahe hätte ich sie nicht wiedererkannt. Mit dem großen weißen Hut, dem Fransenhemd und den Cowboystiefeln sah sie wie ein Cowgirl aus. Ich blickte schnell zu Bernie. Owei. Mund sperrangelweit auf. Nur Frauen – und von denen auch nicht alle – brachten das bei Bernie zustande. Aber er machte den Mund schnell wieder zu, und wir gingen zu Adelina.
    »Sie sind pünktlich«, sagte sie.
    Bernie nickte. Er konnte so und so und noch anders nicken. Dieses Mal nickte er eher kühl. Ich verstand. Wir waren immer pünktlich, wir waren Profis, Bernie und ich. »Gibt’s was Neues?«, fragte er.
    »Was meinen Sie?«, erwiderte sie.
    »Drohungen. Irgendetwas, das wir wissen sollten.«
    »Reicht eine Drohung etwa nicht?«
    »Sonst wäre ich nicht hier«, sagte Bernie. »Aber in meinem Beruf sind Informationen alles entscheidend. Das Schlimmste, was ein Klient machen kann, ist Informationen zurückhalten.«
    »Ich halte nichts zurück.«
    Bernie nickte. Ich war mir ziemlich sicher, dass dieses Nicken, ein ziemlich langsames, bedeutete, dass er ihr nicht glaubte, aber ich hätte es nicht beschwören können, und jetzt war nicht die Zeit, darüber nachzudenken. Das Flugzeug blieb ganz in der Nähe stehen. Ich bellte. Ich mochte Flugzeuge nicht, kein bisschen – schwer zu erklären, warum; schließlich war ich noch nie in einem drin gewesen.
    Adelina sah mich mit ihren grünen Augen an. »Warum bellt er?«
    Bernie lächelte. Er hat ein tolles Lächeln – habe ich das schon erwähnt? Näher als mit ihrem Lächeln kommen Menschen an Schwanzwedeln nicht heran. »Schwer zu sagen«, erwiderte er.
    »Sind Sie sicher, dass er harmlos ist?«, fragte Adelina.

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