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Auf sie mit Gebell: Bernie und Chet ermitteln - Roman (German Edition)

Auf sie mit Gebell: Bernie und Chet ermitteln - Roman (German Edition)

Titel: Auf sie mit Gebell: Bernie und Chet ermitteln - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Spencer Quinn
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und ihre glänzenden schwarzen Augen erinnerten mich an die Marmorplatte in unserer Küche. Ich mochte Suzie sehr. Sie und Bernie wechselten einen Blick, kompliziert und irgendwie komisch. Kompliziert, das war das Problem. Bei unsereinem, einem Völkchen von vielen in diesem Vielvölkerstaat, achten wir darauf, dass die Dinge nicht zu kompliziert werden. Als ich letztens zum Beispiel ein langes weibliches Bellen von der anderen Seite des Canyons gehört hatte …
    »Hallo, Bernie«, begrüßte sie ihn. Und dann mich: »Hey, Chet – du siehst gut aus.« Sie griff in ihre Handtasche. »Darf ich ihm einen Hundekeks geben?«
    »Er hat gerade erst gefressen«, sagte Bernie. Was? Wovon redete er? Er meinte doch wohl nicht den Ziegenkebab. Das war ja nicht mehr als eine kleine Knabberei gewesen und außerdem schon eine ganze Weile her, fand ich. Suzies Hand tauchte wieder aus der Tasche auf, leer. Spannung unter Menschen ist eine interessante Sache. Man kann sie riechen – na gut, Sie können sie vielleicht nicht riechen, aber ich. Jedenfalls roch ich jetzt diesen Geruch, und er verstärkte sich um einiges, als Bernie fragte: »Wie geht es Dylan?«
    Eieiei. Dylan McKnight war Suzies Exfreund, aber womöglich nicht ganz ex; ich erinnerte mich da an irgendeine Fahrt, die die beiden nach L.A. unternommen hatten. Ich kannte Dylan McKnight nicht besonders gut, hatte ihn erst einmal gesehen, und wir hatten uns nicht verstanden – ein Schönling und ehemaliger Knastbruder. An dem Tag, an dem wir uns kennenlernten, landete er irgendwann auf einem Baum. An die Einzelheiten erinnere ich mich nicht mehr genau, nur an das Steak, das Bernie mir später gab.
    Suzies normalerweise warme, freundliche Stimme war plötzlich kalt. »Keine Ahnung«, sagte sie.
    »Nein?«, sagte Bernie. »Ist er immer noch in L.A.?«
    »Ich glaube nicht.«
    »Dann ist er wieder im Valley?«
    Suzie holte tief Luft. »Bernie?«
    Bernie bekam diesen verbissenen Gesichtsausdruck. »Ja?«
    »Müssen wir über ihn reden?«
    »Keine Ahnung«, sagte Bernie. »Worüber möchtest du denn reden?«
    »Über die Story, an der ich gerade arbeite und bei der dein Name aufgetaucht ist«, erwiderte sie.
    Bernie hörte auf, verbissen auszusehen. »Was für eine Story?«
    »Über eine …«, Suzie schlug ihr Notizbuch auf, »… Adelina Borghese.«
    »Was ist mit ihr?«
    »Sieht so aus, als wäre sie entführt worden.«
    »Entführt?« Bernie zuckte zusammen, fast so, als hätte ihn jemand geschlagen. Das hatte ich ihn noch nie tun sehen. »Wir haben sie erst heute Morgen getroffen.«
    Suzie warf wieder einen Blick in ihr Notizbuch. »Es ist kurz nach zwölf passiert«, sagte sie. »Offenbar besitzt sie irgendeinen preisgekrönten Hund.«
    »Princess«, warf Bernie ein.
    Suzie blätterte eine Seite um und nickte. »Ja, genau, Princess«, sagte sie. »Der Hund wird auch vermisst.«

Kapitel 7
    Das ging mir alles viel zu schnell. Princess wurde vermisst? Und Entführung? War das dasselbe wie Kidnapping, wie wir in unserem Geschäft sagten? Mir wurde plötzlich ganz heiß, und ich fing an zu hecheln.
    »Woher hast du diese Informationen?«, fragte Bernie.
    »Ein Tipp«, erwiderte Suzie.
    »Von wem?«
    Suzies Gesicht verschloss sich, wurde geradezu undurchdringlich. Es erinnerte mich sehr an das von Bernie, wenn er sich mal wieder stur stellte. »Ich gebe meine Quellen nicht preis.«
    Bernies Stimme wurde lauter. Das passierte nur, wenn er sich richtig ärgerte, und selbst dann kaum jemals. »Deine Quelle ist mir scheißegal«, blaffte er. »Ich will nur wissen, ob die Informationen zuverlässig sind.«
    Die meisten Leute zuckten sofort zurück, wenn Bernie sauer wurde. Ehrlich gesagt, konnte Bernie nämlich – ich will nicht sagen gefährlich werden, nein, das passt nicht zu Bernie, denn er ist der Beste, eher würde ich sagen, dass er ziemlich grob werden konnte, aber nur, wenn es Bösewichte betraf, und Suzie war kein Bösewicht. Riesenüberraschung: Sie wich nicht zurück. Im Gegenteil, sie reckte angriffslustig das Kinn vor. »Meine Informationen sind immer zuverlässig.«
    Sie funkelten sich an. Es gefiel mir nicht, wie sich die Sache hier entwickelte, kein bisschen. Ich bellte. Sie sahen mich beide an. Ich wollte gerade noch ein bisschen mehr bellen, als im Haus das Telefon zu klingeln anfing. Bernie lief hinein.
    Ich trabte ihm hinterher. Aus dem Anrufbeantworter kam eine verärgerte Stimme. »Was ist denn das für ein Mist?« Ich erkannte die Stimme: Lieutenant Stine.

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