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Auf sie mit Gebell: Bernie und Chet ermitteln - Roman (German Edition)

Auf sie mit Gebell: Bernie und Chet ermitteln - Roman (German Edition)

Titel: Auf sie mit Gebell: Bernie und Chet ermitteln - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Spencer Quinn
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Schritten.
    »Ich habe nichts dazu zu sagen.«
    Sie wechselten einen Blick, den ich zwischen den beiden nur ungern sah, kalt von beiden Seiten. Suzie packte ihr Notizbuch weg, machte ein paar Schritte zur Tür, dann blieb sie noch mal stehen. »Wie geht es Charlie?«, fragte sie mit sanfterer Stimme.
    Bernie holte tief Luft, stieß sie langsam wieder aus. Ich spürte große, tiefe Gefühle, ihre und seine. »Gut«, antwortete Bernie. »Ihm geht’s gut.«
    »Freut mich«, sagte Suzie.
    Bernie nickte. Suzies Mund öffnete sich, so als wollte sie noch etwas sagen, aber es kam nichts heraus. Stattdessen ging sie zur Tür. Das Lid über meinem offenen Auge wurde ganz, ganz schwer.
    Als ich aufwachte, hörte ich irgendwo im Haus Bernies Stimme. Ich konnte die Worte nicht verstehen, aber es war schön, dazuliegen und Bernie reden zu hören. Nach einer Weile kroch ich unter dem Dielentisch hervor, machte eine Dehnübung – die Vorderbeine weit vorgestreckt, Kopf nach unten, Hintern hoch; ich kann Ihnen gar nicht sagen, wie gut sich das anfühlt – und folgte Bernies Stimme durch den Flur ins Büro. Mit dem Telefon am Ohr stand er vor der weißen Tafel und schrieb etwas mit einem Stift, der interessant roch, auch wenn man ihn nicht fressen konnte, wie ich aus Erfahrung wusste. Ich setzte mich neben Bernie auf den Teppich und atmete den Stiftgeruch ein. Die Tafel war mit Buchstaben, Pfeilen und Zeichnungen vollgekritzelt, sodass fast keine freie Fläche übrig war. Harte Arbeit war Programm für uns von der Little Detective Agency.
    »Ich verstehe«, sagte Bernie. »Aber ich wäre Ihnen trotzdem dankbar.« Er hörte einen Moment lang zu, dann hörte ich: »Danke, ich kenne die Stelle.« Er legte auf und sah mich. »An die Arbeit, mein Junge.« Ich war schneller an der Tür.
    Ich war auch schneller am Auto und sprang auf den Kopilotensitz. Einmal hatte Bernie denselben Trick versucht. Das war ziemlich lustig gewesen. Er drehte den Schlüssel, legte den Gang ein – ich mag es zuzusehen, wie er den Gang einlegte –, und schon waren wir unterwegs.
    Das Valley erstreckt sich endlos in alle Richtungen – habe ich das schon erwähnt? Wir fuhren auf einen Freeway, dann auf einen anderen. Zuerst ging es nur im Schritttempo voran, und Bernies Hände klammerten sich um das Lenkrad, aber dann wurde es besser, und wir drückten auf die Tube. Der Porsche gab ein tiefes Röhren von sich, für das ich eine echte Schwäche habe, und die Bilder und Gerüche schossen so schnell an uns vorbei, dass sich Ihnen der Kopf drehen würde. Meiner lässt sich übrigens nicht ganz herumdrehen, aber ich bekomme ihn ziemlich weit nach hinten, wirklich ziemlich weit, sodass meine Schnauze sogar bis zu meinem …
    »Chet! Was machst du denn da?«
    Mein Kopf schnellte wieder nach vorne, und ich setzte mich ruhig und gerade hin, die Augen nach vorne gerichtet, Profi durch und durch.
    Wir fuhren auf dem Freeway über einen Bergpass, an den neuesten Wohnsiedlungen und Einkaufszentren vorbei – die Luft war so kalt und sauber, dass es mir in der Nase juckte –, und auf der anderen Seite hinunter in die Wüste. Bald waren wir allein auf dem zweispurigen Asphalt. »Was, wenn wir einfach immer weiterfahren?«, fragte Bernie. »Immer weiter, ohne anzuhalten?« Die Antwort darauf kannte ich aus Erfahrung: Das Benzin würde uns ausgehen. Ich sah zu Bernie hinüber. Er klopfte auf der Suche nach Zigaretten seine Taschen ab. Schließlich fand er eine verbogene unter seinem Sitz und zündete sie an. Bernie zog daran, behielt den Rauch lange in sich drin, dann stieß er ihn langsam aus und sagte: »Himmel.« Ich mochte den Geruch von Zigaretten, aber ich mochte es nicht, wenn Bernie Sorgen hatte. Weswegen machte er sich Sorgen? Ich hatte keine Ahnung. Ich wusste nur, wenn er sich Sorgen machte, machte ich mir auch welche. Ich kratzte mit der Pfote ein bisschen am Sitz und fühlte mich schon besser.
    Nach einer Weile tauchte in der Ferne das Rollfeld auf. Ein paar kleine Flugzeuge glänzten in der Sonne, und eine große rote Fahne – wobei Bernie meint, dass ich mit Farben nicht gut bin, ich würde es also nicht beschwören – flatterte im Wind. Bald verließen wir den zweispurigen Asphalt und fuhren auf einer holprigen Piste weiter, die sich einen Hügel hinaufwand. Als ich mich umdrehte, sah ich, dass wir eine Staubwolke hinter uns herzogen, und eine blasse Erinnerung stellte sich ein, eine Erinnerung an Adelinas Limousine, die vermutlich genau diese Straße

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