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Auf sie mit Gebell: Bernie und Chet ermitteln - Roman (German Edition)

Auf sie mit Gebell: Bernie und Chet ermitteln - Roman (German Edition)

Titel: Auf sie mit Gebell: Bernie und Chet ermitteln - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Spencer Quinn
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Bernie steckte die Hand rein und zog sie wieder raus: kein Gewehr, stattdessen eine kleine schwarze Schachtel. Ich kannte diese schwarze Schachtel: Darin lag die Uhr von Bernies Großvater, unser wertvollster Besitz, gleich nach dem Porsche. Ich schlang den letzten Bissen des Kaustreifens runter. Auf zu Mr Singh.
    »Bernie! Chet!«, rief Mr Singh. »Wie geht es Ihrem schönen Chronometer heute?«
    Bernie reichte ihm die Uhr seines Großvaters. Sein Großvater hatte einmal eine große Ranch besessen, da, wo heute die Mesquite Road und die anderen Straßen sind, und dann alles verloren, womöglich weil er ein Problem mit dem Trinken gehabt hatte, wobei das Problem mit dem Trinken auch aus einer anderen Geschichte von Bernie stammen konnte, einer Geschichte über einen anderen Verwandten. Aber keiner über Bernies Vater. Bernie sprach nie über seinen Vater, der schon vor langer Zeit gestorben war. Bernies Mutter lebte noch. Ich hatte sie mal kennengelernt: eine richtige Gewitterziege, wenn der Vergleich gestattet ist. Sie wohnte irgendwo weit weg mit ihrem neuen Mann oder vielleicht sogar einem noch neueren. Sie nannte Bernie Kindchen! Was das wohl sollte? Allerdings hätte ich dennoch nicht tun sollen, was ich getan hatte, aber dazu komme ich vielleicht später noch.
    Mr Singh hielt die Uhr in beiden Händen und betrachtete sie bewundernd. »Wissen Sie, dass nur ein Dutzend dieser Uhren hergestellt wurden?«, fragte er. »Wie gerne würde ich die Uhr in der Antiques Roadshow vorstellen.« Mr Singh hatte eine ganz komische Art zu sprechen; es klang fast wie Musik. Ich hätte ihm den ganzen Tag zuhören können. »Haben Sie je herausgefunden, wie sie in den Besitz Ihres Großvaters gelangt ist?«, fragte er.
    »Nein«, bekannte Bernie.
    »Schade, aber vielleicht ist es besser … Ich meine nur, schlafende Hunde und so«, sagte Mr Singh.
    Schlafende Hunde? Schlief hier irgendjemand? … So gerne ich Mr Singh zuhörte, redete er doch oft in Rätseln. Dann gingen wir wieder, Bernie mit einem dicken Bündel Geldscheine in der Hosentasche, ich mit ein, zwei Happen Curry-Ziegen-Kebab im Maul. Ich mag exotisches Essen. Bernie auch. Es soll ja welche geben, die beim Essen heikel sind, aber zu denen gehören wir sicher nicht.
    Wir hielten an der Bank, einer der Läden, in die ich nicht mit hineindurfte. Kein Problem. Ich wartete gerne im Auto, meistens jedenfalls. Bernie blieb nicht lange weg. Als er wiederkam, murmelte er irgendwas von Zinn-Futures und Erdbeben und Bolivien. »Überall fließt Geld, Chet, enorme Geldflüsse. Das Problem ist nur, dass man herausfinden muss, wie man etwas davon für sich abzapft.«
    Geldflüsse? Die einzigen Flüsse im Valley führten nicht mal Wasser. Ich rollte mich auf meinem Sitz zusammen und schloss die Augen. Woran arbeiteten wir gerade? Mir fiel nur ein mickriger Fall ein, eine Scheidungssache in Sunshine City. Wir konnten Scheidungssachen nicht leiden, Bernie und ich. Vielleicht täuschte ich mich ja mit diesen Geldflüssen, vielleicht gab es sie tatsächlich. Das wäre doch schön. Ich konnte mich schon hineinspringen sehen.
    Als ich aufwachte, fühlte ich mich tipptopp. Wo war ich? Im Auto. Mein Maul schmeckte leicht nach Ziegenkebab, sehr lecker. Mir fiel alles wieder ein, oder Teile von allem – die Uhr, Mr Singh, keine Arbeit außer der einen Scheidungssache. Ich sah zu Bernie: die Hände am Lenkrad, kein besonders glückliches Gesicht. Ich setzte mich auf und rückte ein bisschen näher zu ihm hin.
    »Gut geschlafen?«, fragte er.
    Sehr gut. Ich riss mein Maul weit auf, sodass sich die Lippen ganz straff spannten, um den Kopf freizubekommen. Wir befanden uns auf der Mesquite Road, nicht weit von zu Hause. Und da war Iggy hinter seinem Fenster. Es tat immer gut, Iggy zu sehen. Ich hörte ihn leise hinter der Scheibe kläffen und bellte zurück. Er stellte sich auf die Hinterbeine, die Vorderpfoten gegen das Fenster gestemmt, und sah zu, wie wir vorbeifuhren. Wir bogen in unsere Einfahrt ein, und praktisch gleichzeitig fuhr ein anderes Auto vor unser Haus, einer von diesen Käfern. Ich kenne mich mit Autos nicht besonders gut aus – einen Porsche erkenne ich, versteht sich –, aber Käfer sind leicht und dieser Käfer erst recht. Erstens war er gelb, und zweitens war ich ein paarmal darin gefahren: Er gehörte Suzie Sanchez. Ein tolles Auto. Im Handschuhfach lag immer eine Schachtel Hundekekse.
    Wir stiegen aus dem Porsche aus. Suzie kam auf uns zu. Sie roch nach Seife und Zitrone,

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