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Auf sie mit Gebell: Bernie und Chet ermitteln - Roman (German Edition)

Auf sie mit Gebell: Bernie und Chet ermitteln - Roman (German Edition)

Titel: Auf sie mit Gebell: Bernie und Chet ermitteln - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Spencer Quinn
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»Ich war selbst noch nie in Clauson’s Wells. Dafür habe ich meine Leute.«
    »Hat einer von Ihren Leuten den Sheriff angerufen und ihm einen kleinen Tipp gegeben?«
    »Was für einen Tipp?«
    »Dass wir nach Clauson’s Wells kommen würden, sodass er genügend Zeit hatte, sich im Saloon auf die Lauer zu legen?«
    »Ich weiß wirklich nicht, wovon Sie reden. Um ehrlich zu sein, weiß ich genauso wenig, was Sie hier eigentlich wollen. Und Ihr Ton gefällt mir auch nicht.«
    Bernie holte das Foto mit der Zielscheibe aus seiner Tasche. Er faltete es auseinander, schlug die Zeitschrift auf, legte das Foto an die entsprechende Stelle.
    Das zuckende Bein hörte auf, sich zu bewegen. Bernie sagte nichts. Er wartete einfach. Ich wartete auch; keine Ahnung, worauf, aber die ganze Welt hatte aufgehört, sich zu bewegen – eine merkwürdige Sache, die manchmal passierte und immer großen Eindruck auf mich machte. Dann drang vom Tennisplatz unten die Stimme des großen blonden Mannes herauf: »Vorhand und durchschwingen. Auf den Drall achten.«
    Ganz krümmte sich ein bisschen zusammen. Menschen tun das, wenn ihnen plötzlich etwas wehtut – das kannte ich von Ledas Migräneanfällen. »Ich habe das geschickt«, sagte er. »Aber ich hatte nichts mit dem Verschwinden von Princess zu tun, und auch nicht mit dem von Adelina, wenn Sie das meinen.«
    »Können Sie das beweisen?«
    Ganz holte ein Handy aus der Tasche, eins von der großen Sorte, und drückte ein paar Tasten. »Am Tag der Entführung war ich bei einem Meeting in L.A. Der Gouverneur war auch anwesend, fällt mir gerade ein – er kann für mich bürgen.«
    »Vielleicht haben Sie eben alles so arrangiert.«
    Ganz erhob sich von seinem Stuhl, und seine Stimme hob sich ebenfalls. Ich machte mich bereit. »Ich bin kein gewalttätiger Mensch. Ich verabscheue Gewalt.«
    »Meinen Sie, dieses Foto zu verunstalten und es den Borgheses zu schicken ist keine Gewalt?«
    Ganz sank auf seinen Stuhl zurück. »Ich schäme mich dafür«, sagte er. »Aber das war doch nur symbolisch gemeint – niemals könnte ich einem Hund etwas antun. Ich war so zornig wegen dieser Sache in Balmoral. Ich war wie besessen.«
    »Besessene Menschen tun manchmal ganz untypische Dinge«, entgegnete Bernie.
    »Das ist wahr«, räumte Ganz ein. »Ich gebe es zu – ich habe das Foto geschickt. Aber das ist auch schon alles.« Er sah Bernie ins Gesicht, in dem keine Regung zu erkennen war, nicht einmal für mich.
    »Sie haben gesagt, Sie hätten Adelina bewundert«, sagte Bernie.
    »Das stimmt. Auch Adelina könnte ich niemals etwas antun.«
    »Was ist so bewundernswert an ihr?«
    »Alles – die Hingabe und Energie, die sie in die Hundeschauen steckt, ihre Großzügigkeit, ihre stoische Ruhe.«
    »Weswegen hat sie diese stoische Ruhe denn nötig?«
    »Sie haben Ihren Mann doch kennengelernt.«
    »Haben die beiden Probleme?«
    »Nicht, dass ich wüsste.«
    »Ihre Bewunderung für Adelina – wie weit geht die?«
    »Wenn Sie damit das andeuten wollen, was ich glaube, kann ich nur sagen: Fehlanzeige«, erwiderte Ganz. »Ich interessiere mich nicht für Frauen. Was für ein Privatdetektiv sind Sie denn? Sie haben wohl Tomaten auf den Augen, dass Sie das nicht längst gemerkt haben.«
    Die Worte flogen über meinem Kopf hin und her, nicht unangenehm, auch wenn ich irgendwann aufgehört hatte, genau zuzuhören. Aber was war das für eine dumme Frage? Was für ein Privatdetektiv Bernie war? Er war der beste! Und was für Tomaten? Ich sah zu Bernie hoch und musterte sein Gesicht. Alles ganz normal, wie immer, das einzig Tomatige war ein winzig kleiner Ketchup-Fleck auf seinem Hemd. Beruhigt wollte ich es mir gerade wieder bequem machen, als ich Bernie sagen hörte: »Was wissen Sie über die Hütte oberhalb von Clauson’s Wells?«
    Das brachte die Erinnerung an Adelina und die Ameisen zurück, und ich richtete mich auf.
    »Nichts«, behauptete Ganz. »Ich weiß nicht einmal, dass es da eine Hütte gibt. Warum ist das wichtig?«
    »Ist es ja vielleicht nicht«, sagte Bernie.
    Aber es war wichtig. Machte etwa ich dieses Geräusch, so ein leises Bellen? Vermutlich, weil Bernie mich plötzlich mit dem Fuß in die Seite stupste, aber nur ganz sachte. Er stand auf. Ich stand auch auf.
    Ganz beäugte die Zeitschrift. »Sie sagten, Sie wollten die Zeitschrift zurückgeben.«
    »Irgendwann vielleicht.«
    »Das heißt, Sie glauben mir nicht?«, fragte Ganz. Bernie gab keine Antwort. »Ich will, dass Sie Adelina

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