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Auf sie mit Gebell: Bernie und Chet ermitteln - Roman (German Edition)

Auf sie mit Gebell: Bernie und Chet ermitteln - Roman (German Edition)

Titel: Auf sie mit Gebell: Bernie und Chet ermitteln - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Spencer Quinn
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der Hund?«
    »Wir sind eher eine Art Team.«
    »Kaum zu glauben, wie hoch der springen kann. Er sollte im Fernsehen auftreten.«
    »Bringen Sie ihn nicht auf Ideen. Chet? Das Frisbee, bitte!«
    Ich gab das Frisbee zurück, es fehlte nur ein klitzekleines Stück, das irgendwie abgebissen worden war. Das hier kam zwar nicht an unser Haus in der Mesquite Road heran, aber wenn wir jemals woanders wohnen müssten, Bernie und ich, dann wäre das College gar nicht so übel. Diese jungen Collegemenschen waren einfach toll.
    Prof hatte in seinem Büro ein Sofa stehen. Als wir reinkamen, lag er drauf und hatte die Hände über seinem großen runden Bauch gefaltet. »Hallo, ihr beiden«, sagte er. »Ich habe gerade über ein Aperçu von Marx nachgesonnen.«
    Prof war furchtbar klug, habe ich das schon erwähnt? Ich verstand nur den Teil mit »Hallo, ihr beiden«.
    »Und das wäre?«, fragte Bernie.
    »›Die Produktion von zu vielen Dingen hat zu viele nutzlose Menschen zur Folge.‹«
    Prof; man verstand einfach nicht, was er sagte, aber – Überraschung – ich war nahe dran.
    »Gefällt es Ihnen?«, fragte Prof.
    »Ja«, antwortete Bernie.
    »Wäre es nicht lustig, wenn sich herausstellen würde, dass Marx letztlich recht gehabt hat?«, fuhr Prof fort. »Ich meine, mit allem? Nicht heute oder morgen, aber irgendwann in der Zukunft, so in hundert oder zweihundert Jahren?«
    »So weit reicht mein Sinn für Humor nicht«, sagte Bernie.
    Prof lachte. »Arbeiten Sie an irgendeinem interessanten Fall?«
    »Entführung«, sagte Bernie.
    »Ah.« Prof nickte wissend. »Immer was los bei Ihnen.« Das verstand ich ohne Probleme. Immer was los: Gab es was Schöneres? »Wie kann ich Ihnen helfen?«, fragte Prof.
    Bernie ging zu ihm und gab ihm ein Blatt Papier. Prof hatte seine Brille auf die Stirn geschoben. Jetzt zog er sie herunter und blinzelte auf das Blatt. »Passaic Realty Group? Wollen Sie etwas über ihre Finanzen wissen?«
    »Alles über sie«, sagte Bernie. »Und auch alles, was Sie über Lorenzo di Borghese und seine Frau Adelina herausfinden können.«
    »Sind Sie etwa in die besseren Kreise aufgestiegen, Bernie?«
    »Sir Bernie, bitte«, korrigierte Bernie.
    Prof lachte erneut; sein Bauch wackelte, ein Anblick, der mir sehr gefiel. Er stand vom Sofa auf, gar nicht so einfach, und ging zu seinem Computer. Bernie sah ihm über die Schulter. Klapper, klapper. »Sie ist diejenige, die vermisst wird, wie ich sehe«, murmelte Prof. Klapper, klapper. Ich ging zum Fenster und beobachtete die jungen Collegemenschen, die Frisbee spielten. Ein Weilchen danach kam Bernie herüber und sah ihnen ebenfalls zu.
    Und noch ein Weilchen später drehte sich Prof von seinem Computer weg und erklärte: »Also, Sir Bernie, die Sache verhält sich folgendermaßen. Adelina Borghese, geborene Simkins, ist die alleinige Besitzerin der Passaic Realty Group, die ihr Vater gegründet hat und die nach seinem Tod an sie als Alleinerbin ging. Passaic besitzt eine Villa in Umbrien, vor drei Jahren für 4,5 Millionen Euro erworben, eine Wohnung auf der Upper East Side in Manhattan, letztes Jahr mit sechs Millionen und ein paar Zerquetschten veranschlagt, eine Skihütte in Sun Valley, über die ich nicht viel finden konnte – wahrscheinlich ein Softwareproblem, ich muss mal einen meiner Studenten bitten, sich darum zu kümmern –, aber nach der Bilanz zu schließen, ist sie um die anderthalb Millionen wert, und außerdem noch eine Ranch in Rio Loco County, die vorigen März für drei Millionen in bar gekauft wurde. Das übrige Vermögen von Passaic scheint in steuerfreien Schatzbriefen im Wert von dreißig Millionen Dollar angelegt zu sein, ein paar Millionen hin oder her.«
    »Die sind also stinkreich«, stellte Bernie fest.
    »Zumindest sie«, schränkte Prof ein.
    »Was meinen Sie damit?«
    »Wie schon gesagt, befindet sich Passaic in ihrem alleinigen Besitz. Und italienische Grafen – wie alle anderen Grafen auch – sind nicht unbedingt reich. Wie hoch ist die Lösegeldforderung?«
    »Es gibt keine Lösegeldforderung.«
    »Nein? Warum entführt man denn sonst eine reiche Frau?«
    »Möglicherweise war sie nicht das eigentliche Ziel.«
    »Sondern?«
    »Ein Hundechampion namens Princess.«
    »Hmmm«, machte Prof. Er fasste sich mit der Hand ans Kinn. Ich hatte das Gefühl, dass er kurz davor stand, den Fall hier und jetzt zu lösen. »Ich frage mich, ob schon mal jemand eine statistische Untersuchung zur Rolle des Zufalls bei Verbrechen durchgeführt

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