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Auf sie mit Gebell: Bernie und Chet ermitteln - Roman (German Edition)

Auf sie mit Gebell: Bernie und Chet ermitteln - Roman (German Edition)

Titel: Auf sie mit Gebell: Bernie und Chet ermitteln - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Spencer Quinn
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konnte, und das tat ich. Bernie tätschelte mich.
    Auf dem Weg zurück zu den Autos spuckte Les den Zahnstocher aus. Ich machte kurzen Prozess mit dem Ding und fühlte mich gleich viel besser.

Kapitel 26
    »Weißt du, was interessant ist?«, fragte Bernie, als wir wegfuhren.
    Klar wusste ich das: Speck war interessant, Frisbees auch, Socken auf dem Boden der Waschküche, Eichhörnchen, die versuchten, sich durch unseren Vorgarten zu schleichen, die Jagdsendung auf dem Sportkanal, ein gewisses weibliches Bellen von der anderen Seite des Canyons … Ich könnte ewig so weitermachen.
    »Einer beendet jeweils die Sätze des anderen«, sagte Bernie.
    Hä? Das hatte ich nicht mitbekommen, und in meinen Ohren hörte es sich auch nicht besonders interessant an. Ich musterte Bernies Gesicht: nicht froh. Er machte sich oft Sorgen. Wenn er sich Sorgen machte, machte ich mir auch welche, nur wusste ich nicht, worüber. Es ist gar nicht so einfach, sich wegen nichts Sorgen zu machen; daher hörte ich bald wieder damit auf und sah mich um. Wir rasten eine zweispurige Teerdecke entlang, dicht hinter Lieutenant Stines Streifenwagen her, links und rechts niedrige, rötliche Hügel. Bernie griff in seine Tasche, holte – owei – Suzies kleines Ding, den Namen hatte ich vergessen, heraus und fing wieder an, die Knöpfe zu drücken.
    »… Bourbon? Für den Fall, dass ein gewisser Jemand vorbeischlurft.« Klick, klick. »Kaufpreis? Passaic Realty?« Klick, klick. »Hallo? Ja, am Apparat. Und wer …« Klick, klick. »Und wer …« Klick, klick. »Und wer …« Ich habe gesehen, wie sich Menschen – Leda zum Beispiel – manchmal die Ohren zuhalten, und wünschte mir zum ersten Mal, ich hätte das auch gekonnt. Nichts ließ darauf schließen, dass die Klickerei irgendwann mal aufhören würde, aber in genau diesem Moment leuchteten die Bremslichter des Lieutenant rot auf, und er fuhr an den Straßenrand, wobei der Streifenwagen ein bisschen schleuderte. Wir hielten hinter ihm an.
    Lieutenant Stine war schon ausgestiegen und kam zu uns. Er trat neben den Porsche und sagte: »Disco hat gesungen.«
    »Wo ist Suzie?«, fragte Bernie.
    »Er scheint von Suzie nichts zu wissen«, entgegnete der Lieutenant. »Der Sheriff hat sich dazu und zu einer Reihe anderer Dinge allerdings nicht weiter geäußert. Ich fahr wieder zurück.«
    »Da kommen wir mit«, beschloss Bernie.
    Lieutenant Stine starrte auf ihn herunter. Bernie starrte zurück. »Nur wenn Sie versprechen, nichts zu vermasseln«, sagte der Lieutenant.
    »Es ist schon vermasselt«, gab Bernie zurück.
    Zurück in Nowhereville. »Moment mal«, sagte Les, als wir durch die Tür des Sheriff-Büros traten. »Von dem da war aber nicht die Rede.« Er deutete mit dem Kinn, einem dieser zu kleinen Kinne, wie sie manche Menschen haben, auf Bernie.
    »Er begleitet mich«, erklärte Lieutenant Stine.
    »Und der Hund?«, fragte Les.
    »Gibt’s ein Problem?«, fragte Bernie zurück. »Haben Sie Angst vor Hunden?«
    »Himmel, nein«, erwiderte Les. Aber er hatte Angst: Das hörte ich und roch ich. Ich bekam so ein komisches Gefühl an den Zähnen, so als müssten sie unbedingt auf etwas draufbeißen.
    Wir folgten Les hinein, um eine lange Theke herum, an ein paar Schreibtischen vorbei – bei einem musste ein Thunfisch-Sandwich in einer Schublade liegen; der Geruch von Thunfisch war absolut unverkennbar – und dann einen Flur hinunter. An dessen Ende befand sich ein kleines Zimmer mit einem Tisch, an dem der Sheriff auf der einen Seite saß und Disco, der jetzt einen orangefarbenen Overall trug, auf der anderen.
    »Aus irgendeinem Grund ist der Privatschnüffler mit von der Partie«, verkündete Les.
    »Na, na, Les«, sagte der Sheriff begütigend. »Bernie gehört zu den Guten. Ich habe ein paar Hintergrundinformationen eingeholt – er hat einen ausgezeichneten Leumund.« Der Sheriff deutete auf mich. »Wie der Hund hier übrigens auch. Er heißt, glaube ich, Chet.«
    »Der Hund hat einen Leumund?«, fragte Les.
    »Eins a«, sagte der Sheriff.
    Hinter mir spürte ich plötzlich so einen starken Luftzug, wie wenn ein Ventilator eingeschaltet wird. Ich wusste, was ein Leumund war. Der Sheriff war doch nicht so schlimm.
    Bernie setzte sich an ein Ende des Tisches, Les an das andere und Lieutenant Stine neben den Sheriff in die Mitte. Ich setzte mich neben Bernie auf den Boden und schaltete den Ventilator hinter mir wieder aus. Alle Augen waren auf Disco gerichtet. Discos Augen wiederum, klein und

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