Auf Umwegen ins grosse Glueck
Allie. "Ich habe dich nicht verstanden."
"Daddy ist da."
"Mach die Musik aus. Was ist los?"
"Sie wollte dir mitteilen, dass ihr Daddy wieder zu Hause ist."
Sie wirbelte herum, als sie seine Stimme hörte, und sah genauso erschrocken aus wie Hannah. "Was machst du denn hier? Du wolltest doch erst morgen kommen."
"Du hast alles verdorben, Daddy. Jetzt ist es keine Überraschung mehr."
Seine zwei Frauen funkelten ihn wütend an. Zane konnte sich einfach keinen Reim darauf machen. Was hatte er getan? Er war sich so sicher gewesen, dass sie sich über seine Rückkehr freuen würden. Er wandte den Blick ab, denn er konnte ihre vorwurfsvollen Gesichter nicht mehr ertragen.
Erst jetzt bemerkte er die Veränderungen im Schlafzimmer, in dem einst seine Eltern und dann Kim gewohnt hatten. Alle Möbel waren ausgeräumt. Die schwarz-rot-silberne Tapete war durch eine mit dezentem Blumenmuster ersetzt worden. Der frisch polierte Holzfußboden glänzte im Sonnenlicht, das durch das Fenster hereinfiel. Auch die hässlichen Vorhänge waren verschwunden. Zane blickte an die Decke.
In den vielen kleinen Spiegeln sah er sein überraschtes Gesic ht und neben sich die beiden jungen Ladys, die sein Ein und Alles waren. Und erst jetzt bemerkte er, dass Allie und Hannah alte, mit Farbe bespritzte Sachen trugen. Hannah war von oben bis unten weiß. Es war erstaunlich, dass überhaupt noch etwas für die Wände übrig geblieben war.
Er hätte die ganze Welt umarmen können. "Ich liebe euch", sagte er leise.
Hannah lächelte ihm zu. "Ich hab dich auch lieb, Daddy."
Gleich darauf wurde sie wieder ernst. Verärgert stampfte sie mit dem Fuß auf. "Warum hast du unsere schöne Überraschung verdorben? Allie-Mom hat gesagt, dass wir uns für dich besonders hübsch machen müssen."
"Das brauchst du gar nicht. Ich mag dich auch so. Euch beide." Zane blickte zu Allie hinüber. "Ich liebe euch so sehr."
Seine Frau begann zu lachen. "Es muss wohl Liebe sein, wenn du mich auch so schön findest." Sie strich sich durch das zerzauste, farbbespritzte Haar. "So wie ich aussehe, passe ich eher in einen Horrorfilm."
"Unsinn. Du bist wundervoll. Du bist meine Frau. Und die Mutter meiner Tochter." Er hätte beinah geweint, so glücklich war er. "Hannahs Allie-Mom."
Auch sie hielt die Tränen nicht zurück. "Du siehst aus wie ein Mann, der eine lange Autofahrt hinter sich hat und ein Essen, eine Dusche und einen dicken Kuss von seiner Familie gebrauchen kann", erklärte sie schließlich. "Womit wollen wir anfangen?"
"Die Farbe bekomme ich nie wieder heraus." Allie betrat das Schlafzimmer und rieb sich das frisch gewaschene Haar mit einem Handtuch trocken. "Ich werde mir eine Glatze zulegen müssen!" Verblüfft blickte sie sich um. "Was machst du da?"
"Hannahs alte Matratze." Zane legte die Bettwäsche zurecht.
"Irgendwo müssen wir doch schlafen. Hannah hat mein Zimmer ja mit Beschlag belegt."
Er schien nicht böse zu sein, aber sie wollte es ihm trotzdem erklären. "Deine Tochter brauchte einfach ein größeres Zimmer.
Morgen wären wir mit dem Umräumen fertig gewesen. Wir konnten ja nicht ahnen, dass du früher nach Hause kommen würdest. Was hältst du davon, wenn wir heute in Hannahs altem Zimmer schlafen?"
"Dort stehen doch die ganzen Möbel! Man kann sich ja nicht einmal mehr umdrehen. Nein, wir schlafen hier auf dem Fußboden."
"Ist gut. Morgen früh kommen Thomas und Worth. Sie haben sich bereit erklärt, die Möbel deiner Eltern vom Boden herunterzutragen. Die Taylors möchten Kims Wasserbett und die anderen Sachen haben, die hier im Zimmer gestanden haben.
Ich habe ihnen versprochen, dass du sie ihnen in den nächsten Tagen vorbeibringst."
"Den Teufel werde ich tun", sagte Zane ungehalten.
Allie beschloss, ihm nic ht zu widersprechen. Er würde noch einsehen, dass er die Taylors nicht aus seinem Leben ausschließen konnte. Sie würden immer Hannahs Großeltern bleiben - trotz all ihrer Fehler. Sie hatte Kims Möbel als Friedensangebot benutzt, und die Taylors waren darauf eingegangen. Die beiden hatten weder Sean Doyle noch das Sorgerecht erwähnt, und Allie hoffte, dass sich die Wogen jetzt ein für alle Mal geglättet hatten. Die Taylors hatten zugestimmt, Hannah nur zu besuchen, wenn Zane damit einverstanden war.
Allerdings wusste sie genau, dass die beiden nichts unversucht lassen würden, den einen oder anderen Dollar aus Zane herauszuholen. "Lass uns morgen darüber sprechen."
Zane lachte leise. "Willst du mir etwa das
Weitere Kostenlose Bücher