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Auf Umwegen ins Herz

Auf Umwegen ins Herz

Titel: Auf Umwegen ins Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Saxx
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wieder zu lesen. Aber andererseits war ich mir nicht sicher, ob ich nicht etwas überlesen hatte, versteckt zwischen den Zeilen: irgendeinen kleinen Hinweis, dass er mich wieder mal verarschte, mich in eine Falle lockte und sich über meine Naivität lustig machte. Mein Misstrauen war schließlich begründet.
    Seine Nummer speicherte ich zur Sicherheit ab. Dann – und das war eines der Dinge, die ich eigentlich im Büro zu vermeiden versuchte – loggte ich mich bei Facebook ein. Sein neues Profilfoto machte mich neugierig, und ich wollte es auf meinem 27-Zoll-Monitor in voller Größe genießen. Und ich schwöre – es war der helle Wahnsinn.
    Ich starrte in dieses Indigoblau, versank in den faszinierendsten dreißig Zentimetern im Durchmesser und hing meinen Tagträumen nach. Ich sah ihn wieder im Café au Lait mir gegenüber, roch plötzlich seinen besonderen Duft, als ob er mein Büro betreten hätte, und sah seine verführerischen Lippen, über die er sanft mit seiner Zunge strich, die ich nur zu gerne mit meiner geneckt hätte …
    „Wow!“
    Ich zuckte zusammen und drehte mich um. Isa stand hinter mir und starrte auf den Ozean in Julians Iris. Schnell schloss ich die Riesenansicht und verschob das Programm zur Sicherheit in den Hintergrund.
    „Brauchst du was von mir?“, fragte ich hastig, um vom Thema abzulenken. Jedoch erfolglos.
    „Klar, mach das noch einmal auf, das muss ich mir noch einmal ansehen. War das Julians Auge?“
    Verdammt, sie ist gut! „Mhm …“
    „Das Blau ist ja echt eine bodenlose Frechheit! Du hast wirklich nicht übertrieben bei deiner Beschreibung.“
    Gut, so schnell würde sie weder das Thema noch mein Büro verlassen, also gab ich mich geschlagen und wechselte wieder zur Seite im Internet. Ich hatte ja selbst noch keine Zeit gehabt, mir sein geändertes Profil näher anzusehen. Also tat ich das mit Isa gemeinsam; so sparte ich mir wenigstens, ihr davon erzählen zu müssen.
    Als ich auf seinen Namen klickte und sich sein Profil vor mir öffnete, verschluckte ich mich fast am lauwarmen Kaffee. Julian hatte nicht nur sein Profilfoto ausgetauscht, er hatte auch vier neue Fotos von sich hochgeladen.
    „ Das ist er?“ Isa schnappte sich einen Sessel und setzte sich rasch neben mich.
    „Ja, das ist Julian.“ Ich klickte auf das erste Foto, das sich vergrößerte und sofort den ganzen Bildschirm ausfüllte.
    „Heilige Scheiße …! Der ist nicht heiß, der ist der reinste Wahnsinn! Wo findet man solche Männer? Hat der nicht zufällig einen Bruder?“
    „Nein, hat er nicht“, grinste ich. „Eine Schwester hat er noch, aber die hat Marco bereits in Beschlag genommen. Und … von Julian lässt du hübsch deine Finger, haben wir uns verstanden?“
    „Oho – wer wird denn da zickig? Keine Angst, ich lass ihn dir natürlich, vorausgesetzt du willst ihn …?“
    „Was soll diese Frage? Ich weiß nicht, ob ich ihn will. Eigentlich nicht … ich hab keine Ahnung, wie er zu mir steht, ob er nicht doch irgendwelche Spielchen spielt. Und du weißt genau, dass ich von solchen Männern die Nase gestrichen voll habe. Aber das heißt für dich noch lange nicht, dass du dich ihm an den Hals werfen sollst.“
    „Schon gut, mach dir nicht ins Höschen, Jana. Und ja, von Marco und Lena hab ich schon gehört, er hat es mir am Dienstag im Studio erzählt, als er wieder zurück war. Ich war mir nur nicht sicher, ob du es auch weißt, deshalb hab ich dir gegenüber noch nichts erwähnt.“
    Einen Konter sparte ich mir an dieser Stelle. Isa hatte zum Thema Beziehung und Männer eine eigenwillige Einstellung – die sich für sie mit Georg und mir wieder einmal bestätigt hatte.
    Gemeinsam begafften wir also Julians Fotos, während ich eines nach dem anderen durchklickte. Bei einem Porträtfoto, aus dem er offensichtlich sein „Auge“ fürs Profilbild entnommen hatte, blieb mein Blick an seinen Lippen hängen. Ein leichtes Beben durchlief meinen Körper, und impulsiv leckte ich mir über meine.
    Das nächste Bild zeigte ihn beim Klettern an einer steilen Felswand, und seine Dreiviertelhose und das ärmellose Shirt zeigten mehr als genug von seinem sehnigen, festen Körper. Ich war unfähig, meinen Blick von seinen muskulösen Armen zu wenden, und erst Isas Seufzen, aus dem meiner Meinung nach viel zu viel Sehnsucht rauszuhören war, ließ mich aus meiner Starre erwachen. Schnell blätterte ich weiter.
    Beim dritten Foto lehnte er lässig mit einer Flasche Cola an einem schwarzen Auto, die

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