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Auf Umwegen ins Herz

Auf Umwegen ins Herz

Titel: Auf Umwegen ins Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Saxx
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sagen, Marco?“
    „Also nach dem, was du erzählt hast, habe ich ja damit gerechnet, dass da ein Mann in mein Lokal kommt, der schon von Weitem gefährlich aussieht, und du ihm verbal die Gurgel umdrehen würdest. Aber dann … als ich dich beobachtet habe … Nichts davon! Im Gegenteil – mir kam es so vor, als ob du dich ihm gleich an den Hals wirfst und ihn anflehst, es dir hier und jetzt zu …“
    Mit offenem Mund lauschte ich, und, als ich mich halbwegs gefangen hatte, boxte ich ihm fest gegen den Oberarm.
    „Aua! Ich machte mir schon Sorgen um den Ruf meines Cafés!“
    „Marco, das denkst du doch nicht wirklich? Ich hasse den Typen schon seit Jahren, und daran hat sich auch nichts geändert!“
    „So, so …“
    Aaaaargh! Also, falls Marcos Plan lautete, meinen Blutdruck wieder in die Höhe zu treiben, so war er damit garantiert auf dem richtigen Weg. Verärgert verschränkte ich meine Arme vor der Brust und starrte zum Fenster hinaus. Egal, was ich jetzt sagen würde, er würde mir entweder das Wort im Mund umdrehen oder mir nicht glauben.
    Doch am meisten ärgerte ich mich über mich selbst. Auch wenn wahrscheinlich keinem Gast im Lokal meine seltsame Reaktion aufgefallen war, so war sie zumindest Marco nicht entgangen. Dass er mich nicht aus den Augen lassen würde, hatte ich in dem Moment komplett vergessen, als Julian das Lokal betrat.
    „Ich werd’ es ihm nicht verraten, da musst du dir keine Sorgen machen. Abgesehen davon ist es ihm wahrscheinlich nicht entgangen, dass du ihn angehimmelt hast wie ein Teenager seinen Star.“
    „Vielen Dank auch“, murmelte ich missmutig.
    Marco holte tief Luft, als ob er mir noch etwas erzählen wollte, doch er biss sich auf seine Unterlippe und schwieg. Abwartend musterte ich ihn und zog meine linke Augenbraue nach oben. „Hm?“
    „Nichts, nichts …“
    „Oh doch, irgendwas verschweigst du mir. Los! Raus mit der Sprache.“
    Gerade lenkte er mein Auto auf den Mieterparkplatz vor meiner Wohnung. Ich schnallte mich ab und drehte mich in seine Richtung. Garantiert würde ich nicht aussteigen, bevor er mir nicht alles erzählt hatte. Langsam zog er den Schlüssel ab und löste ebenfalls seinen Sicherheitsgurt. Dann drehte er sich mir zu und sah mir lange abschätzend in die Augen, bevor er endlich auspackte: „Gestern war dieser Julian wieder im Café.“
    Ich muss wohl recht lustig aus der Wäsche geguckt haben, denn Marco lachte lauthals los, als ich den Mund vor lauter Staunen kaum zubrachte. „Was wollte er denn dort?“
    „Grundsätzlich: frühstücken. Es ist immerhin ein öffentlich zugängliches Gebäude, und ich freue mich über jeden meiner Gäste.“
    Klar, natürlich hat Julian das Recht, überall dort hinzugehen, wo er wollte, doch es war mein Stammcafé.
    „Er war aber nicht alleine, er kam in weiblicher Begleitung“, erzählte Marco weiter, während wieder mal die altbekannte Wut in meinem Bauch aufloderte. So schnell gehts, und die Idee, mich mit ihm an einem Ort zu treffen, an dem ich mich wohl und sicher fühlte, wurde zur größten Schnapsidee des Jahrhunderts.
    „Was? Wie kann er es wagen, in mein Lieblingscafé mit seiner Freundin … seinem Betthäschen … oder was auch immer zu gehen? Wie soll ich jetzt jemals wieder einen Fuß in dein Lokal setzen, wenn ich weiß, dass er dort jederzeit mit seinen Eroberungen aufkreuzen könnte?“
    Nicht genug, dass ich keine Lust darauf hatte, einen auf „beste Freunde“ mit ihm zu machen, jetzt durfte ich ihm auch noch beim Abschleppen von irgendwelchen Weibern zusehen.
    Marco beobachtete meinen Wutausbruch mit einem immer breiter werdenden Grinsen – schön langsam brachte mich das auch noch auf die Palme.
    „Kein bisschen in ihn verknallt, oder … wie war das? Jana, beruhige dich wieder, er war mit seiner Schwester Lena zum Frühstücken bei mir.“
    Moment mal – mit seiner Schwester? Na warte, Marco, das werd’ ich dir heimzahlen. Mich so hereinzulegen! Und natürlich superpeinlich, meine Reaktion – ich könnt mich in den Arsch beißen. Um jetzt bloß nicht noch einmal das Falsche zu antworten, blieb ich zur Sicherheit bei einem gleichgültig klingenden „Aha …“
    „Ja. Und … nun, für morgen Abend habe ich mich mit Lena verabredet. Ich denke, du solltest es wissen. Ich möchte nicht, dass du es von jemand anderem erfährst.“
    Wie bitte? Das wurde ja immer besser. Langsam aber sicher hatte ich das Gefühl, bei „Versteckte Kamera“ oder so die Hauptrolle ergattert zu

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